Zuletzt überarbeitet am 18. April 2019 von Franzi

Leckeres Essen – und immer latent Magenschmerzen. Einsame Berggipfel – und völlig überfüllte Innenstädte. Paradiesische Traumstrände – mit Müllbergen gleich um die Ecke. Zu keinem Land empfinde ich eine derart stark ausgeprägte Hassliebe wie zu Indien. Es gibt so viel zu sehen, zu erleben und zu staunen. Und gleichzeitig möchte ich die meiste Zeit schreien und mich am liebsten in meinem einsamen Hotelzimmer verkriechen. Trotz allem zieht es mich immer wieder in das Land der Gegensätze, das nächste Mal ist es diesen Sommer so weit. Und weil Indien selbst noch nicht stressig genug ist, steht vor jeder Reise noch eine verdammt lästige Aufgabe an: Ich muss mein e-Visum für Indien beantragen.

Was ihr über das e-Visum für Indien wissen solltet

Seit 2014 dürfen deutsche Staatsbürger mit einem Tourist Visa on Arrival (e-TV) einreisen. Eine große Erleichterung für alle Indienreisenden: Während die Bestätigung für das e-Visum meist innerhalb von 24 Stunden ins Postfach flattert, war die Prozedur vor 2014 noch weitaus komplizierter und konnte sich durchaus mehr als vier Wochen in die Länge ziehen.

Aktuellste Informationen zum Visum und den Einreisebestimmungen sowie wichtige Reise- und Sicherheitshinweise erhaltet ihr in der Regel beim Auswärtigen Amt. Im Zweifel oder wenn ihr ganz sicher gehen wollt, lohnt es sich aber immer, direkt bei der Botschaft nachzufragen.

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Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?

Deutsche Staatsbürger brauchen für ein Indien e-Visum einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig ist und über mindestens zwei leere Seiten verfügt. Außerdem wird ein Rück- oder Weiterflugticket verlangt. Das musste ich bei der Einreise übrigens jedes Mal vorzeigen – die Beamten vor Ort waren da ziemlich genau.

Wie lange ist das e-Visum für Indien gültig?

Das elektronische Visum muss spätestens vier Tage vor Reisebeginn beantragt werden und berechtigt Besucher zu einer einmaligen Einreise mit Aufenthalt von bis zu 90 Tagen. Diese Regelung ist übrigens neu: Das e-Visum für Indien galt zuerst nur für 30 und später dann für 60 Tage.

Inzwischen ist das Indien e-Visum ein Jahr gültig und ermöglicht sogar eine mehrfache Einreise. Innerhalb der zwölf Monate darf sich der Inhaber des Visums allerdings maximal für 90 Tage am Stück in Indien aufhalten. Konkret bedeutet das: Wer länger als drei Monate in Indien bleiben möchte, muss nach den 90 Tagen einen „Visa Run“ durchführen, also einmal aus- und wieder einreisen. Eine neues Visum muss dafür nicht beantragt werden, solange die Jahresfrist nicht überschritten wird.

Wo kann ich mit dem e-Visum für Indien einreisen?

Mit dem e-Visum für Indien könnt ihr mittlerweile an 28 Flughäfen ein- und ausreisen: Unter anderem in Ahmedabad, Amritsar, Bagdogra, Bangalore, Bhubaneshwar, Calicut, Chennai, Chandigarh, Cochin, Coimbatore, Delhi, Gaya, Goa, Hyderabad, Jaipur, Kolkata, Lucknow, Madurai, Mangalore, Mumbai, Nagpur, Portblair, Pune, Tiruchirapalli, Trivandrum und Varanasi. Die Einreise ist außerdem über fünf Seehäfen möglich. Diese sind Cochin, Goa, Mangalore, Mumbai und Chennai. Wenn ihr also auf einer Kreuzfahrt an einem dieser Häfen anlegt, genügt ebenfalls ein e-Visum für den Landgang.

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Welche Dokumente werden für ein Indien e-Visum benötigt?

Bevor ihr mit der Antragstellung beginnt, solltet ihr noch eine kleine aber lästige Sache beachten: Ihr benötigt neben einem Scan eures Reisepasses (die Seite mit den persönlichen Daten) noch ein Passfoto. Allerdings fordern die indischen Behörden ein quadratisches Bild, das mindestens 350 x 350 Pixel groß sein muss. Insgesamt gilt für das Passfoto eine Maximalgröße von 1 MB. Die eingescannte (oder abfotografierte) Seite aus dem Reisepass darf maximal 300 KB groß sein.

Wie erfolgt die Antragstellung für das e-Visum?

Anders als in den meisten asiatischen Ländern wird in Indien kein Visa-on-Arrival angeboten. Das e-Visum kann deshalb ausschließlich im Vorfeld und immer nur online beantragt werden. Dafür klickt ihr euch auf die Webseite der indischen Einwanderungsbehörde, wo ihr links oben im Menü den Reiter „e-Visa Application“ findet. So gelangt ihr auf ein englischsprachiges Formular, das ihr für den Antrag ausfüllen müsst.

Auf der ersten Seite werden Rahmendaten wie Geburtsdatum, Reisepassnummer und das voraussichtliche Einreisedatum abgefragt. Wichtig: Aus irgendeinem Grund wird die Emailadresse oft als ungültig vermerkt, wenn sie nicht in Großbuchstaben eingetragen wird. Auf der zweiten Seite geht es dann weiter mit vollem Namen, Geschlecht, Herkunft und weiteren Details zum Reisepass.

Anschließend gibt es einen Fragebogen mit teils sehr persönlichen Fragen. Dazu zählen beispielsweise die Namen eurer Eltern, frühere Indienreisen, frühere Reisen in ein Land der „South Asian Association for Regional Cooperation“ (dazu gehören neben Indien auch Nepal, Pakistan, Sri Lanka, Afghanistan, Bangladesh, Bhutan und die Malediven) und Informationen zu eurer geplanten Reise. Außerdem möchte die Behörde wissen, ob ihr bereits ein Hotel gebucht habt, wer eure Kontaktperson in Deutschland ist und an welchem Flughafen ihr einreisen möchtet.

Antragsformular e-Visum für Indien
Wieviel kostet das e-Visum für Indien?

Leider ist die Antragsgebühr für das Indien e-Visum ziemlich happig, aktuell liegt sie bei 80 US-Dollar. Bezahlt wird bei der Beantragung über die offizielle Webseite. Nachdem ihr alle Daten eingegeben und überprüft habt, klickt ihr auf den „Pay Now“-Button. Von dort aus gelangt ihr auf eine Seite der State Bank of India, wo ihr die Gebühr per PayPal oder alternativ mit Kreditkarte bezahlen könnt. Als kleines Abschiedsgeschenk gibt es natürlich auch hier nochmal einen Aufschlag: PayPal kostet 3,5 Prozent Gebühr, Kreditkarte dagegen „nur“ 2,5 Prozent.

Wie geht es nach dem Indien e-Visum Antrag weiter?

Wenn mit eurem Antrag und der Bezahlung alles geklappt hat (was leider nicht selbstverständlich ist), erhaltet ihr eine Application ID. In der Regel trudelt innerhalb der nächsten Stunden eine Email mit dem Status des e-Visums im Postfach ein. Hier solltet ihr sicher gehen, dass euer Antrag den Status „Granted“ hat. Mit eurer Application ID sowie eurer Reisepassnummer könnt ihr dann das e-Visum für Indien abrufen und ausdrucken. Ja, richtig gelesen: Das Indien e-Visum muss bei der Einreise tatsächlich in Papierform vorgezeigt werden. Am Flughafen gibt es für die Einreise mit e-Visum übrigens spezielle Schalter. Hier geht es meiner Erfahrung nach auch immer relativ schnell.

E-Visum für Indien über eine Visumagentur beantragen

Wenn ihr euch den ganzen Stress ersparen möchtet, habt ihr auch die Möglichkeit, das e-Visum für Indien über eine Visumagentur zu beantragen. Ganz einfach geht das beispielsweise auf der E-Visums Seite. Bei einer Agentur liegen die Kosten etwas höher (hier z.B. ab 114,95 Euro pro Person). Dafür habt ihr den Vorteil, einen Ansprechpartner an eurer Seite zu haben. Außerdem ist der Antragsprozess auf Deutsch – definitiv ein Vorteil, wenn eure Sprachkenntnisse für den umfangreichen Fragebogen auf der englischsprachigen Webseite der indischen Einwanderungsbehörde nicht ausreichen. Holt euch hier euer Visum für Indien.

https://www.youtube.com/watch?v=S9kOCg7WnnQ&t=4s