Zuletzt überarbeitet am 7. Juli 2025 von Franzi

Kasachstan ist für viele von euch wahrscheinlich noch ein weißer Fleck auf der Reisekarte – so ging es mir vor meiner Kasachstan Reise in diesem Jahr auch. Ein riesiges Land in Zentralasien, von dem ihr vielleicht nur wisst, dass es früher zur Sowjetunion gehörte, in weiten Teilen aus Steppe besteht und über gigantische Öl- und Gasreserven verfügt. Aber Kasachstan ist viel mehr als das: Ein Land voller Kontraste, unberührter Natur, sowjetischer Relikte, moderner Skylines und einer spannenden kulturellen Mischung.


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Kasachstan Reisetipps und Infos für euren Zentralasien Trip

Wer Kasachstan besucht, taucht in eine Welt ein, die anders funktioniert als Mitteleuropa – nicht unbedingt schlechter oder besser, aber eben ungewohnt. Damit ihr gut vorbereitet seid und das Land mit offenen Augen erleben könnt, kommen hier 12 Dinge, die ihr vor eurer Kasachstan Reise wissen solltet.

1. Kasachstan ist riesig – unterschätzt die Distanzen nicht

Kasachstan ist flächenmäßig das neuntgrößte Land der Welt, etwa siebenmal so groß wie Deutschland. Trotzdem leben hier nur rund 20 Millionen Menschen. Viele Regionen sind kaum besiedelt, was bedeutet, dass ihr zwischen Städten, Sehenswürdigkeiten oder Nationalparks oft lange Fahrzeiten einplanen müsst.

Öffentliche Verkehrsmittel gibt es nicht überall – besonders außerhalb der Großstädte seid ihr oft auf Mietwagen oder private Fahrer:innen angewiesen. Wer Kasachstan bereisen will, sollte sich nicht zu viel auf einmal vornehmen, sondern sich auf eine Region konzentrieren oder für Inlandsflüge entscheiden.

2. Almaty und Astana sind grundverschieden

Die beiden wichtigsten Städte des Landes könnten kaum unterschiedlicher sein. Almaty liegt im Süden am Rand des Tien Shan-Gebirges und war früher die Hauptstadt. Sie ist grün, lebendig, leicht chaotisch und europäisch geprägt.

Astana (seit 2022 wieder offiziell Nur-Sultan) dagegen wurde aus dem Nichts zur Hauptstadt gemacht – modern, architektonisch spektakulär, weitläufig und deutlich stärker von russischer Kultur beeinflusst.

Es lohnt sich, beide Städte zu besuchen, um das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne in Kasachstan zu verstehen.

Tipp: Entdeckt die Naturschätze von Almaty auf dieser geführten Tagestour.* Erkundet die traumhaften Kaindy- und Kolsai-Seen, den Black Canyon und die Charyn-Schlucht.

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3. Russisch wird fast überall gesprochen – Kasachisch nicht unbedingt

Obwohl Kasachisch die Staatssprache ist, ist Russisch im Alltag vielerorts deutlich präsenter. In Städten wie Almaty oder Astana werdet ihr kaum Menschen treffen, die ausschließlich Kasachisch sprechen.

Viele Kasach:innen, vor allem jüngere, sprechen auch ein wenig Englisch, aber gerade außerhalb der Metropolen wird es ohne Russischkenntnisse schwierig. Ein paar grundlegende russische Phrasen oder Google Translator können euch den Alltag deutlich erleichtern.

4. Die Natur ist spektakulär, aber oft schwer zugänglich

Kasachstan bietet eine unglaubliche landschaftliche Vielfalt: Wüsten, Steppe, Hochgebirge, Gletscher, Seen und Canyons. Orte wie der Charyn Canyon, der Altyn-Emel-Nationalpark oder die Kolsai-Seen sind echte Naturhighlights.

Doch viele dieser Orte erreicht ihr nicht ohne Weiteres. Es fehlen öffentliche Verkehrsanbindungen, Wegweiser, Infrastruktur oder sogar Mobilfunkempfang. Wer die kasachische Natur erleben will, sollte gut vorbereitet sein – am besten mit einem 4×4-Fahrzeug, Offline-Karten und ausreichend Proviant.

5. Essen ist fleischlastig, aber es gibt Alternativen

Die kasachische Küche basiert traditionell stark auf Fleisch – insbesondere Lamm, Rind und Pferd. Klassiker wie Beshbarmak, Kuurdak oder Manty gehören fest zum Alltag.

Vegetarische oder vegane Optionen sind in ländlichen Regionen schwerer zu finden – aber es gibt sie. In Almaty und Astana ist fleischloses Essen dagegen ohne Probleme verfügbar.

Dort gibt es moderne Cafés, internationale Restaurants und sogar rein vegane Lokale. Wer auf bestimmte Ernährungsformen angewiesen ist, sollte sich aber vorab gut informieren oder eigene Snacks einpacken.

6. Die Infrastruktur ist oft einfach – rechnet mit Improvisation

Kasachstan ist ein Schwellenland mit teils sehr moderner, teils sehr rudimentärer Infrastruktur. Während ihr in Astana oder Almaty schnelles Internet und gute Straßen findet, sieht es auf dem Land oft ganz anders aus.

Stromausfälle, Schlaglöcher, unzuverlässiger öffentlicher Nahverkehr oder fehlende Beschilderung sind keine Seltenheit. Eine gewisse Flexibilität und die Bereitschaft zur Improvisation helfen dabei, stressfrei zu reisen. Wer mit lokalen Gegebenheiten rechnet, wird seltener enttäuscht.

7. Gastfreundschaft ist tief in der Kultur verankert

In Kasachstan wird Gastfreundschaft großgeschrieben. Es ist üblich, Besucher:innen etwas anzubieten – sei es ein Tee, ein Snack oder gleich eine komplette Mahlzeit. Wer eingeladen wird, sollte das Angebot nicht ausschlagen, sondern als Ehre verstehen.

Auch Fremde werden oft herzlich behandelt, besonders in kleineren Orten. Höflichkeit, Respekt und Interesse an der Kultur öffnen viele Türen – oft im wörtlichen Sinne.

Tipp: Entdeckt die Schönheit Astanas bei Nacht auf einer geführten Stadttour.* Schaut euch die berühmtesten Wahrzeichen der Stadt an, die nach Einbruch der Dunkelheit beleuchtet sind, und erfahrt von eurem ortskundigen Guide mehr über die Geschichte Kasachstans.

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8. Eine Kasachstan Reise auf eigene Faust ist möglich, aber nicht immer einfach

Es ist durchaus möglich, Kasachstan individuell zu bereisen – mit Planung, Recherche und einer gewissen Abenteuerlust. Mietwagen, Inlandsflüge und Unterkünfte könnt ihr meist online buchen.

Schwieriger wird es bei spontanen Unternehmungen abseits der touristischen Zentren. Dort helfen euch Reiseagenturen oder private Guides weiter, die oft auch Englisch sprechen. Wer unabhängig reisen will, sollte besonders in abgelegenen Regionen immer einen Plan B haben.

9. Die Einreise ist unkompliziert, aber nicht ganz ohne Vorbereitung

Für Staatsbürger:innen vieler europäischer Länder – darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz – ist die Einreise nach Kasachstan visafrei für bis zu 30 Tage. Der Reisepass muss bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.

Wichtig: Ihr müsst euch innerhalb von drei Tagen bei der Migrationspolizei registrieren, was aber in der Regel automatisch beim Grenzübertritt erfolgt, wenn ihr mit dem Flugzeug einreist. Achtet dennoch auf euren Einreisestempel und bewahrt alle Belege gut auf. Bei längeren Aufenthalten gelten andere Regeln.

10. Die Währung ist der Tenge – und Bargeld ist wichtig

In Kasachstan zahlt ihr mit dem Tenge (KZT). Kreditkarten werden in größeren Städten und Supermärkten akzeptiert, aber nicht überall – insbesondere auf dem Land ist Bargeld unverzichtbar.

Geldautomaten gibt es in Städten ausreichend, oft auch mit Menüführung auf Englisch. Achtet auf Gebühren eurer Hausbank und hebt am besten größere Beträge auf einmal ab. Rechnet mit typischen Touristenpreisen in den Städten, aber sehr günstigen Preisen in ländlichen Gegenden.

11. Sicherheit ist kein großes Thema, aber bleibt aufmerksam

Kasachstan gilt als relativ sicheres Reiseland. Gewaltverbrechen gegenüber Tourist:innen sind selten, auch alleinreisende Frauen berichten meist von positiven Erfahrungen.

Dennoch solltet ihr – wie überall – auf eure Wertsachen achten, euch nachts nicht in dunkle Gegenden begeben und in Großstädten auf Taschendiebstahl gefasst sein.

Polizei und Sicherheitsdienste sind präsent, aber Kommunikation kann schwierig sein. Achtet darauf, keine militärischen Einrichtungen zu fotografieren – das kann zu ernsten Problemen führen.

12. Kulturelle Unterschiede zeigen sich im Alltag – beobachtet und respektiert

Kasachstan ist ein muslimisch geprägtes Land mit sowjetischer Vergangenheit und nomadischer Tradition. Diese Mischung macht es kulturell komplex – was sich in vielen Alltagssituationen zeigt.

Kleidung sollte je nach Region angepasst sein, besonders in ländlichen Gegenden oder religiösen Stätten. Händeschütteln ist üblich, aber Frauen geben Männern oft nicht automatisch die Hand.

Beobachtet, wie sich Einheimische verhalten, und passt euch im Zweifel lieber an. Respekt und Zurückhaltung werden fast immer positiv wahrgenommen.

Fazit: Kasachstan fordert – aber belohnt euch mit echten Erfahrungen

Kasachstan ist kein klassisches Reiseland, das euch mit fertigen Rundum-sorglos-Paketen empfängt. Es ist ein Land, das euch fordert – durch Sprache, Distanzen, Kultur und Infrastruktur.

Aber genau das macht es auch spannend: Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, wird mit echter Gastfreundschaft, unvergesslichen Naturmomenten und tiefen Einblicken belohnt.

Plant gut, bleibt flexibel und habt keine Angst davor, auch mal falsch abzubiegen – denn oft liegt genau dort das Unerwartete, das eine Reise unvergesslich macht.

FAQs rund um eure Kasachstan Reise

Hier beantworte ich euch noch einige häufig gestellte Fragen rund um eure Kasachstan Reise.

Braucht ihr ein Visum für eine Kasachstan Reise?

Nein, für Bürger:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gilt die visafreie Einreise für bis zu 30 Tage. Wichtig ist, dass euer Reisepass noch mindestens sechs Monate gültig ist. Wenn ihr länger bleiben möchtet oder mehrfach einreisen wollt, benötigt ihr ein entsprechendes Visum. Achtet bei der Einreise auf einen korrekten Einreisestempel im Pass. Die Registrierung bei der Migrationsbehörde erfolgt in der Regel automatisch.

Ist Kasachstan ein sicheres Reiseland?

Ja, Kasachstan gilt als vergleichsweise sicheres Land. Gewalttaten gegenüber Tourist:innen sind selten. In Großstädten solltet ihr wie überall auf Taschen- und Handydiebstahl achten. Vermeidet es, nachts alleine in schlecht beleuchteten Gegenden unterwegs zu sein. Militärische Anlagen und Flughäfen dürfen nicht fotografiert werden.

Welche Sprache wird in Kasachstan gesprochen?

Amtssprache ist Kasachisch, im Alltag dominiert allerdings Russisch. In den Städten sprechen viele junge Menschen etwas Englisch, außerhalb wird es schwieriger. Eine Übersetzungs-App oder ein kleiner Sprachführer auf Russisch ist empfehlenswert. Wer ein paar Höflichkeitsfloskeln lernt, wird meist freundlich aufgenommen.

Welche Währung wird in Kasachstan verwendet und wie bezahlt ihr am besten?

In Kasachstan wird mit dem Tenge (KZT) bezahlt. In Almaty, Astana und größeren Städten könnt ihr meist mit Kreditkarte zahlen. Auf dem Land ist Bargeld unerlässlich. Geldautomaten sind in Städten gut verfügbar, aber oft auf Russisch. Achtet auf mögliche Auslandseinsatzgebühren eurer Bank.

Wann ist die beste Reisezeit für eine Kasachstan Reise?

Die beste Reisezeit hängt von eurer Route ab. Für Wanderungen und Naturerlebnisse eignen sich Mai bis Oktober. Im Sommer kann es heiß werden, besonders in der Steppe. Im Winter wird es extrem kalt, gerade im Norden und in Astana. Almaty eignet sich auch für Winterreisen, z. B. zum Skifahren in Shymbulak.

Wie kommt ihr am besten innerhalb von Kasachstan von A nach B?

Zwischen den Städten gibt es Inlandsflüge und Züge, die zuverlässig, aber teilweise langsam sind. In Almaty und Astana gibt es ein gut ausgebautes Netz an Taxis und Bussen. Für abgelegene Regionen braucht ihr ein eigenes Auto oder einen Fahrer:in mit Allradfahrzeug. Öffentliche Verkehrsmittel außerhalb der Städte sind unzuverlässig.

Gibt es Einschränkungen bei der Kleidung in Kasachstan?

In den Städten ist moderne, westliche Kleidung üblich. In ländlichen Regionen solltet ihr euch etwas konservativer kleiden, besonders Frauen. Schultern und Knie sollten dort möglichst bedeckt sein. In Moscheen gilt eine Kopftuchpflicht für Frauen. Badekleidung wird nur an dafür vorgesehenen Orten getragen.

Wie funktioniert das mit Internet und SIM-Karten in Kasachstan?

SIM-Karten bekommt ihr günstig direkt am Flughafen oder in Handyshops. Anbieter wie Beeline, Kcell oder Tele2 bieten Prepaid-Tarife mit mobilen Daten. Alternativ könnt ihr euch auch im Vorfeld eine eSIM (mein Tipp ist Holafly mit unlimitierten Daten!*) organisieren. Die Netzabdeckung ist in Städten gut, in abgelegenen Gebieten oft lückenhaft. WLAN gibt es in vielen Unterkünften, Cafés und Restaurants. Für Navigation solltet ihr Offline-Karten nutzen.

Welche kulturellen Besonderheiten solltet ihr in Kasachstan beachten?

Gastfreundschaft ist sehr wichtig in Kasachstan. Wenn euch Tee oder Essen angeboten wird, solltet ihr das nicht ablehnen. Schuhe werden in Privathäusern immer ausgezogen. Händeschütteln ist üblich, aber Frauen geben Männern nicht immer die Hand. Kritik an Religion oder Politik solltet ihr vermeiden.

Was solltet ihr über das Essen in Kasachstan wissen?

Die Küche ist fleischlastig – Rind, Lamm und Pferd sind Standard. In Städten gibt es inzwischen auch vegetarische und vegane Angebote. Auf dem Land kann es schwierig werden, fleischfreie Gerichte zu bekommen – in der Regel findet man aber immer etwas. Kasachisches Brot (Baursaki), Teigtaschen (Manty) und Milchprodukte wie Kymys sind typisch. Wasser aus der Leitung sollte nicht getrunken werden.