Zuletzt überarbeitet am 1. Juni 2020 von Franzi

Vive la Mannschaft – mein Herz wird immer für die DFB-Elf schlagen. Aber dieses Jahr habe ich noch einen zweiten Favoriten: Das Land aus Eis und Feuer, das Anfang des Jahres mein Herz im Sturm erobert hat. Und damit stehe ich nicht alleine da. Gerade scheint es, als würde die ganze Welt die isländischen Underdogs anfeuern. Völlig zu Recht – denn es gibt ein paar richtig gute Gründe, warum Island in diesem Jahr den Titel verdient hat.


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1. Die isländische Bevölkerung ist eigentlich viel zu klein

Kennt ihr die Geschichte von der Hummel, die mit 0,7 Quadratzentimetern Flügelfläche und einem Gewicht von 1,2 Gramm eigentlich nicht fliegen dürfte? Weil sie das aber nicht weiß, fliegt sie einfach. So ähnlich läuft das auch bei der isländischen Fußballnationalmannschaft: Es gibt 334.319 Isländer. Davon sind 170.503 Frauen, 40.121 Männer unter 18 und 85.670 über 35. Bleibt ein kläglicher Rest von 38.025.

Davon müssen wieder 24.775 Übergewichtige, anderweitig körperlich eingeschränkte, Inhaftierte und beruflich unabkömmliche abgezogen werden. Was dann übrig bleibt, ist eigentlich ein Witz und der Gedanke fast schon lächerlich, aus diesem kleinen Haufen eine Nationalmannschaft zusammenzustellen. Die Isländer kennen es aber nicht anders – und spielen einfach.

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Island Reykjavik Skyline

2. Jeder liebt den Underdog

Es gibt ja mehr als genug Studien, die den Underdog-Effekt belegen. Viele von uns lieben automatisch die Mannschaften mit weniger Chancen, Siegen und Prestige. Sogar ich als Bayern-Fan freue mich manchmal ein bisschen, wenn mal wieder eine „kleine“ Mannschaft den ewigen Sieger geknackt hat.

Und so ähnlich ging es wohl vielen von uns auch beim EM-Spiel gegen Portugal: Die Isländer haben zwar nicht direkt gewonnen, aber trotzdem einen riesigen Triumph gefeiert. Und obwohl ich Ronaldo seinen Titel als schönster Mensch der Welt niemals aberkennen würde – den kleinen Dämpfer habe ich ihm dann doch irgendwie gegönnt.

Gletscher Svínafellsjökull: Gletscherwanderung in Island

3. Die Isländer stehen einfach nicht auf Wintersport

Die Isländer, die ich auf meiner Reise getroffen habe, haben mir viele verrückte Geschichten über ihr Land erzählt. Zum Beispiel, dass sie sich immer wieder dafür rechtfertigen müssen, dass die meisten von ihnen einfach keinen Bock auf Wintersport haben – obwohl der isländische Winter so lange dauert und die Voraussetzungen eigentlich perfekt sind.

Stattdessen ist der Nationalsport Handball – dicht gefolgt von Fußball. Viele Kneipen und Bars sind mit Fußballtrikots und Vereinsfahnen tapeziert und schon im März war die anstehende Europameisterschaft das Gesprächsthema Nummer eins im ganzen Land. Damit die Fußballsaison in Island möglichst lange dauert, wird der Boden im Stadion übrigens mit Erdwärme beheizt und so von Schnee befreit.

Blaue Lagune in Island Thermalbecken und heiße Quellen - Blue Lagoon Iceland

4. Das ganze Land hat so lange gewartet

Bis zur Euro 2016 konnte sich die isländische Mannschaft NOCH NIE für eine Fußball-Europameisterschaft oder eine Fußball-Weltmeisterschaft qualifizieren. Als sich die Isländer dann am 6. September 2015 durch ein sagenhaftes 0:0 gegen Kasachstan qualifizierten, konnten sie es selbst kaum glauben.

Und weil die Isländer so lange gewartet haben, wollen sie jetzt alle hautnah dabei sein. Deshalb haben sich 27.000 Einwohner Tickets für die EM in Frankreich gekauft. Bei rund 330.000 Einwohner entspricht das einem Anteil von acht Prozent an der Gesamtbevölkerung. Die isländische Zeitung Morgunbladid geht sogar von zehn Prozent aus – Island ist also gerade relativ leer.

Reykjavik Wal Skelett

5. Die Isländer haben auch mal positive Nachrichten verdient

Island ist wunderschön, keine Frage. Die Landschaft ist atemberaubend und die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Bevölkerung einfach überwältigend. Aber Island ist auch ein Katastrophenland. Von Finanzkrisen über Vulkanausbrüche, wochenlange Schneestürme und Panama Papers – das Land aus Eis und Feuer lässt einfach kein Desaster aus.

Die schlimmsten Jahre erlebte Island während der Politik- und Wirtschaftskrise von 2008 bis 2011, der der Zusammenbruch aller drei großen Geschäftsbanken vorausging. Experten sprechen auch vom größten Banken-Zusammenbruch in der Wirtschaftsgeschichte (im Verhältnis zur wirtschaftlichen Größe des Landes).

Vor sechs Jahren dann der Ausbruch des Eyafjallajökull, der den Flugverkehr über Nord- und Mitteleuropa wochenlang lahmlegte und innerhalb und außerhalb Islands immensen wirtschaftlichen Schaden anrichtete. Und das war nur die Spitze des Eisbergs: Aktuell sind der Hekla und der Nachbarvulkan Katla überfällig – letzterer ist übrigens noch viel gefährlicher als der Eyafjallajökull.

Islandpony in Island - Islandpferd

Áfram Island – auf geht’s Island!

Als nächstes müssen die Isländer am Sonntag die Gastgeber aus dem Turnier werfen. Vor ein paar Wochen hätte ich allein über den Gedanken noch gelacht. Aber nachdem sie die Ösis zurück in die Schlucht gekickt und den beiden Fußball-Legenden England und Portugal einen Arschtritt verpasst haben, bin ich mir da echt nicht mehr so sicher. Ich drücke meinem Zweit-Lieblingsland jedenfalls die Daumen und selbst wenn sie es nicht packen, sind sie für mich jetzt schon die Europameister der Herzen. Habt ihr Lust, selbst einmal in dieses wunderbare Land zu reisen? Hier gehts zu meinen Island-Artikeln.

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