Zuletzt überarbeitet am 29. Mai 2020 von Franzi
Über den Winter in Island habe ich vor meiner Reise schon viele Horrorgeschichten gehört – von Schnee- und Sandstürmen, von Eismassen und von spiegelglatten Straßen. Deshalb habe ich auch bis zum Schluss überlegt, ob es nicht vielleicht doch eine bescheuerte Idee war, den Flug nach Reykjavik im März zu buchen. Aber als ich dann raus bin aus dem Flieger, war der Himmel blau, die Temperaturen über Null und die Straßen komplett frei.
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Inhalt
Ich glaube, ich habe den Winter ein bisschen unterschätzt
Und so ist es dann auch geblieben in den ersten Tagen. Ein bisschen gefroren habe ich immer, aber eigentlich auch nicht mehr als in Deutschland. Die Straßen um Reykjavik und sogar bis zum Süden der Insel waren perfekt geräumt, die hätte man sogar ohne Winterreifen fahren können. Dass uns der Mietwagen-Mensch einen halbstündigen Vortrag über wetterbedingte Gefahren beim Autofahren gehalten hat, konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Bis zu diesem einen Tag, den ich in meinem ganzen Leben wohl nie wieder vergessen werde. Und dabei hat alles so gut angefangen: Pünktlich um zehn Uhr morgens holten uns Árny und Aron von Arctic Trucks Experience mit einem Toyota Hilux AT38 ab, dem größten Auto, das ich jemals gesehen habe. Der Truck gilt als unzerstörbar und wird in Island auch Superjeep genannt. Völlig zurecht – es gibt wirklich nicht viel, was er nicht kann. Er ist 5,4 Meter lang, wiegt knapp 2,2 Tonnen und ist mit 38-Zoll-Reifen ausgestattet.
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Superjeep Tour: Mit den Arctic Trucks über die Insel
Die Fahrt mit dem Superjeep war wirklich unglaublich. Ich bin ja wirklich ein großer Autofan und durfte während meiner Zeit bei Audi schon viele coole Karren fahren. Aber nichts davon lässt sich mit dem Gefühl vergleichen, diesen tonnenschweren Riesentruck über meterhohe Schneemassen zu manövrieren. Und die Superjeeps können im isländischen Winter wirklich überall fahren: Über Gletscher, Lavafelder, Vulkane und sogar am Strand. Ungefähr eine Stunde durfte ich durch die verschneite Winterlandschaft heizen – bis uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Von einer Sekunde auf die andere zog ein Schneesturm auf in Reykjavik. Und ich bin ja eigentlich bei jedem Wetter draußen – aber so was habe ich wirklich noch nie erlebt. Innerhalb von Minuten waren die kleinen Nebenstraßen so zugeschneit, dass wir nur noch die gelben Pfeiler als Orientierungspunkte nutzen konnten. Von einer Sichtweite kann man gar nicht sprechen – wir haben vor der Frontscheibe nur noch Weiß gesehen.
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Es ist Winter in Island, wenn sogar der Superjeep stecken bleibt
So ging es dann nur noch Zentimeter für Zentimeter vorwärts. Ein Meter vor. Steckenbleiben. Zwei Meter zurück. Anhalten. Aussteigen. Luft aus den Reifen lassen. Weiterfahren. Steckenbleiben. Noch mehr Luft ablassen. Bis es dann plötzlich vorbei war. Nichts ging mehr, weder vor noch zurück. Aber eigentlich wäre auch das kein Problem gewesen. Die Isländer greifen in solchen Situationen einfach zur Schaufel und fangen an zu buddeln. Mit 38-Zoll-Reifen ist es dann natürlich kein Problem, entspannt aus den Schneemassen rauszufahren.
Aber mittlerweile war der Sturm so heftig, dass die Schneehöhe jede Minute um mehrere Zentimeter anstieg. Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie solche Schneemassen gesehen. Draußen sind wir trotz Winterklamotten in kürzester Zeit eingefroren. Ich dachte wirklich, der Schneesturm zieht mir die Haut ab und am Ende war der Wind so stark, dass ich meine Autotür nicht mehr öffnen konnte.
In sieben Schritten aus dem Schnee – machs wie die Locals!
Unsere isländischen Guides waren aber nicht wirklich beeindruckt von der Situation („Welcome to Icelandic Winter!“). Sie versuchten stundenlang, den Superjeep aus dem Schneehaufen zu befreien – und wurden dabei immer kreativer. Wie und ob man einen Truck aus einem echten Island-Schneesturm befreien kann, seht ihr hier im Video:
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Was ich auf meiner Superjeep Tour so alles gelernt habe
Als der Horror dann vorbei war, gabs zur Belohnung erstmal isländische Schokolade zum Aufwärmen in einem kleinen Restaurant an der Straße. Es hat also bis zum fünften Tag meiner Reise gedauert, bis ich gelernt habe, dass das Wetter in Island nur so lange schön ist, bis es eben nicht mehr schön ist. Und wenn es nicht mehr schön ist, ist das definitiv kein Spaß. Ich werde den Winter im Norden jedenfalls nicht mehr unterschätzen und bei meinem nächsten Trip (vielleicht nach Schweden?) definitiv besser vorbereitet sein.
Im Nachhinein betrachtet war die Superjeep Tour auf jeden Fall super, obwohl sie nicht ganz nach Plan verlaufen ist. Es war eiskalt, frustrierend und chaotisch. Aber auch wahnsinnig lustig und – was noch viel wichtiger ist – die wahrscheinlich authentischste Island-Erfahrung, die ich auf meiner Reise gemacht habe. Für meinen nächsten Roadtrip im Winter bin ich mich jedenfalls perfekt vorbereitet.
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Vielen Dank an Arctic Trucks Experience in Reykjavik für die Einladung zur Tour!
Ja, ja, ja! Das steht auf meiner Island-to-do-Liste auch ganz oben!
Es war soo lustig, musst du unbedingt machen!
Liebe Grüße
Franzi