Zuletzt überarbeitet am 3. Juni 2020 von Franzi

Acht Stunden und 50 Minuten dauert der Flug von Doha nach Manila. Ursprünglich sollte in dieser Zeit ein neuer About-Text auf Coconut Sports entstehen. Richtig fancy sollte er sein – eben so, dass sich potenzielle Leser zu hundert Prozent mit mir identifizieren können. Auf der Suche nach Inspiration war ich in den letzten Wochen viel auf anderen Reiseblogs unterwegs. Gefunden habe ich aber nur ein großes Fragezeichen.


Werbehinweis: Alle mit einem Sternchen* gekennzeichneten Links in diesem Post sind Affiliate-Links. Wenn ihr etwas über meinen Affiliate-Link kauft oder bucht, erhalte ich eine kleine Provision. Für euch ändert sich dabei aber nichts und es fallen auch keine Gebühren oder Ähnliches an.

Wer oder was ist man eigentlich, wenn man alles mag?

Ich bin Flashpacker, steht da oft, oder auch Backpacker. Ich stehe auf Luxusreisen, Wohnmobile, Campervans, Abenteuerreisen, durchorganisierte Pauschalurlaube oder Sportreisen. Beim Lesen habe ich immer wieder genickt und mir gedacht: „Jap, ich auch!“ Das Problem bei der Sache: Irgendwie trifft das wirklich ALLES auf mich zu. Denn eigentlich gibt es überhaupt keine Art des Reisens, mit der ich überhaupt nichts anfangen kann.

Ein guter Freund hat mal zu mir gesagt: „Du hast wirklich überhaupt keinen Musikgeschmack.“ Dabei gibt es sogar unglaublich viel Musik, die meinen Geschmack trifft. Ich habe nur einfach absolut keine Ambitionen, mich auf eine bestimmte Richtung festzulegen. Ich mag einzelne Bands, einzelne Künstler und einzelne Songs. Ob die dann Indie-, Rock- oder R’n’B-Musik machen, ist mir ehrlich gesagt vollkommen egal.

Mumbai Renaissance Hotel Pool und Garten

Ich will, dass Coconut Sports so divers ist wie mein ganzes Leben

Bin ich also völlig leidenschaftslos, geschmacklos oder einfach nur total entscheidungsunfreudig? Oder ist es vielleicht sogar eine gute Sache, dass ich so vielen Dingen so viel abgewinnen kann? Denn ursprünglich sollte Coconut Sports ein richtiger Nischenblog zum Thema Sportreisen werden. Aber ich kann mir einfach nicht helfen und habe immer wieder das Bedürfnis, auf diesem Blog auch andere Geschichten zu erzählen. Von meinen Städtetrips, von wunderschönen Unterkünften, von meinem Fliegerleben und persönlichen Themen, die mich oft so sehr beschäftigen.

Seit ich im Sommer 2014 den Entschluss gefasst habe, mein Leben von Grund auf zu ändern, passieren jeden Tag wunderbare, verrückte und manchmal auch grauenhafte Dinge. Es gibt Tage, da weiß ich nicht, wie ich am nächsten ersten meine Miete bezahlen soll. Und es gibt Tage, da buche ich ganz selbstverständlich ein Business Class Ticket ans andere Ende der Welt. Ich habe schon freitags abgelaufene Ravioli aus der Dose gekratzt und samstags auf einer Party im Burj Al Arab Champagner getrunken. In Hostels fühle ich mich genauso zuhause wie in Luxushotels und Nächte im Zelt und unter freiem Himmel sind für mich das Größte. Vielleicht ist meine Art des Reisens einfach so divers geworden, wie mein ganzes Leben.

Rio de Janeiro Copacabana zum Sonnenuntergang

Nicht schön, aber selten: Wie mich mein Job zum Schreiben inspiriert

Die häufigste Frage, die ich von euch gestellt bekomme, ist: „Wie werde ich eigentlich Flugbegleiter(in)?“ Und manchmal fühle ich mich schon fast ein bisschen schuldig, dass ich mit meinen Bildern und Geschichten ein so unrealistisches Bild in eure Köpfe pflanze. Denn während ihr noch die Fotos von Rio, Tokio und New York bestaunt, kotzt mir mit großer Wahrscheinlichkeit gerade ein betrunkener Passagier vor die Füße.

Und genau so geht es auch den anderen Flugbegleitern und Piloten auf Instagram & Co., die euch gerne glauben lassen, dass ihr Leben eine Mischung ist aus „Catch me if you can“ und „Die Geissens – eine schrecklich glamouröse Familie“. In Wirklichkeit ist es aber dasselbe wie in jedem anderen Job auch: Manchmal bist du der Hund und manchmal der Baum. Und trotzdem hat mich noch nie eine Arbeit so sehr inspiriert, meine knapp bemessene Freizeit mit Schreiben zu verbringen. Denn wenn du regelmäßig zwölf Stunden auf engstem Raum mit 250 unbekannten Menschen verbringst, hast du fast zwangsläufig tausend verrückte Geschichten im Kopf.

Leeres Flugzeug Innenraum Airbus 320 Lufthansa

War’s das jetzt mit der erfolgreichen Blogger-Karriere?

Was ich damit eigentlich sagen will: Ihr werdet auf Coconut Sports auch in Zukunft weiter bunt gemischtes Chaos zu lesen bekommen. Denn viele Erinnerungen sind einfach zu kostbar, als dass ich sie an mein siebartiges Gedächtnis verlieren will. Und manche Reisetipps und sind einfach zu wichtig, als dass ich sie euch vorenthalten möchte. Und manchmal habe ich auch einfach nur das Bedürfnis, euch an meinen konfusen Gedanken teilhaben zu lassen.

Ab und zu mache ich mir deshalb ein bisschen Sorgen. Denn kluge Profi-Blogger schreiben immer wieder: Nur mit einem Nischenblog kannst du heutzutage noch Erfolg haben. Aber was soll ich auf der anderen Seite mit einem erfolgreichen Nischenblog anstellen, der mich einfach zu Tode langweilt? Ich möchte wirklich weiterhin mein ganzes Herzblut in diese Seite stecken und am meisten hoffe ich natürlich, dass ich mit meinen Posts den einen oder anderen von euch erreichen, inspirieren oder auf irgendeine Art und Weise unterstützen kann.

Taal Volcano Vulkan Manila, Philippinen

Was euch auf Coconut Sports in Zukunft erwartet

Natürlich wird Coconut Sports auch weiterhin einen starken Fokus auf Sport- und Aktivreisen haben – das schulde ich dem Blog schon alleine wegen seinem Namen. Aber ich möchte mir in Zukunft nicht mehr überlegen müssen: Passt das jetzt auf die Seite, oder mache ich mich damit total zum Affen? Ihr helft mir übrigens unglaublich weiter, wenn ihr mir verratet, was ihr gerne lest und was euch eher nicht so interessiert.

Deshalb freue ich mich immer riesig über jeden Kommentar, jedes Social-Media-Like (ihr könnt mir gerne auf Facebook, Instagram und bei Twitter folgen) und natürlich auch über Kritik, wenn euch einmal etwas nicht gefallen hat. In diesem Sinne verschwindet mein Laptop jetzt im Handgepäck – denn ganz weit unten leuchten schon die Lichter von Manila.

Kerala Wester Ghats Mountains wandern

Buchtipp*: