Zuletzt überarbeitet am 29. Mai 2020 von Franzi

Na, öfter hier? Dann hast du bestimmt schon mitbekommen, dass die Hauptdarstellerin auf diesem Blog immer mal wieder von kleinen Wutanfällen übermannt wird. Zum Beispiel hier, hier und hier. Heute ist es mal wieder so weit: Es gibt einen Motzblog und es geht um hässliche Städte, Voluntourismus, Pseudo-Weltverbesserer und Möchtegern-Individualisten. Viel Spaß beim Lesen, Lachen und Mitmotzen.


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1. Zehn Gründe, warum Sofia auf deine Bucket List gehört

Diesen Artikel werde ich niemals schreiben, weil Sofia nicht auf deine Bucket List gehört. Sofia gehört auf die Bucket List von niemandem und es gibt genau Null Gründe, warum ihr diese Stadt in der nächsten Zeit besuchen solltet. Die bulgarische Hauptstadt ist hässlich, langweilig und voller unfreundlicher Menschen.

Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung und vielleicht haben einige von euch ganz andere Erfahrungen gemacht. Aber warum sollte ich auf meinem Blog eine Stadt anpreisen, die ich ganz offensichtlich gruselig finde und mit der ich absolut nichts anfangen kann? Leider habe ich aber oft das Gefühl, dass genau das immer wieder praktiziert wird – vor allem wenn die Reise auf irgendeine Art und Weise gesponsert war oder man eben das Gefühl hat „Jetzt war ich schon da, jetzt MUSS ich auch darüber schreiben“.

Oft verfällt man dann in diese „Naja so schlimm war es ja gar nicht, ich liste jetzt einfach mal die fünf Dinge auf, die einigermaßen erträglich waren“-Haltung. Das kenne ich leider auch von mir selbst, denn man möchte ja nicht die eigenen Reisen und Erlebnisse schlecht reden. Aber dabei vergisst man schnell, dass man im schlimmsten Fall einen Leser dazu bringt, Zeit und Geld in einen grauenhaften Urlaub zu investieren.

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sofia-bulgarien-ausblick-berge

2. Karma-Punkte sammeln mit Freiwilligenarbeit im Ausland

Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto kritischer sehe ich den sogenannten Voluntourismus. Ich habe im vergangenen Jahr selbst Freiwilligenarbeit in Indien geleistet – gegen Unterkunft, Verpflegung und ein Taschengeld. Allerdings habe ich die Organisation beim Bloggen und im Social Media- und PR-Bereich unterstützt und somit nicht direkt mit Menschen gearbeitet.

Trotzdem habe ich immer wieder für einige Tage Einrichtungen besucht, um mir ein Bild zu machen, Fotos zu schießen und eine kleine Story für zukünftige Fundraisings zu bekommen. Eine davon war zum Beispiel das YMCA-Shelter in Bangalore. Ein Waisenhaus für elternlose Jungs, die bei mir wirklich einen prägenden Eindruck hinterlassen haben. Denn schon nach einem Tag haben die Kids mich als eine Art Ersatzmama gesehen und sind mir auf Schritt und Tritt hinterhergedackelt. Da wurde mir zum ersten Mal in meinem Leben klar, wie sehr sich diese Kinder nach Liebe, Zuneigung und einer Bezugsperson sehnen.

Irgendwann bin ich dazu übergegangen, die Jungs fast täglich zu besuchen, weil ich sie einfach so sehr ins Herz geschlossen hatte. Dass das ein riesiger Fehler war, habe ich erst gemerkt, als es irgendwann Zeit war, Abschied zu nehmen. Ich habe auf dem Heimweg Rotz und Wasser geheult und wollte mir gar nicht ausmalen, wie es den Jungs erging, die in ihrem kurzen Leben schon so viel Verlust erlitten haben.

Ich bin mir deshalb ziemlich sicher, dass es besonders für Waisenkinder jedes Mal ein traumatisches Erlebnis ist, wenn sie alle paar Wochen von einem freiwilligen Helfer verlassen werden. Grundsätzlich finde ich es deshalb wichtiger, durch Spenden dauerhafte Aufsichts- und Bezugspersonen zu finanzieren. Zum Glück gibt es aber auch noch viele andere Möglichkeiten, ohne große finanzielle Mittel Gutes zu tun. Viele Organisationen freuen sich zum Beispiel auch über Blogger, Social Media Manager, PRler, Marketing-Fachleute, ITler, Webdesigner, Filmemacher, Fotografen und natürlich Ärzte, Apotheker und medizinisches Fachpersonal.

YMCA Boy's Shelter in Bangalore, Indien

3. Über Neid und Missgunst in der deutschen Bloggerszene

Ehrlich gesagt erschreckt es mich immer wieder ein bisschen, wie unkollegial und missgünstig sich einzelne Blogger ihren Kollegen gegenüber verhalten und wie gehässig zum Teil über Blogs, Artikel oder sogar den Menschen dahinter gesprochen wird. Ich denke aber, dass es meistens der Neid ist, der aus den besagten Personen spricht.

Denn es fällt schon auf, dass vor allem erfolgreiche Blogger, die gerne und viele Kooperationen eingehen, oft als Zielscheibe herhalten müssen. Da ist dann jeder sofort käuflich, unauthentisch und kein bisschen glaubwürdig. Bis auf wenige Ausnahmen sind Einladungen zu Pressereisen, Flügen und Hotelaufenthalten sowie gesponserte Artikel in Wahrheit aber das Ergebnis jahrelanger, harter Arbeit – und somit auch verdient. Und wer das anders sieht, muss den Blog schließlich nicht lesen.

Oft nerven mich aber auch die kleinen Rants, die man immer wieder in den einschlägigen Facebookgruppen zu lesen bekommt: Der Blogger wird von XY gesponsert, die Bloggerin zeigt sich ständig im Bikini und überhaupt lassen sich auf einmal alle von hinten fotografieren. Ganz ehrlich, Leute – wer sich über solche Dinge öffentlich aufregen muss, sollte sich dringend ein Hobby suchen. Ach ja, an die mitlesenden Journalisten: In eurem Haifischbecken geht es leider auch nicht viel besser zu.

Ich habe wirklich lange überlegt, diesem Thema einen Blogartikel zu widmen. Aber dann habe ich doch für mich beschlossen, dass ich damit nur kostbare Lebenszeit verschwenden würde. Lieber umgebe ich mich nur mit einer Handvoll Bloggerkollegen, die mir sympathisch sind und mit denen ich auf einer Wellenlänge liege. Die mit mir Erfolge feiern, über Fehlschläge lachen und auf Niederlagen mit einem Bier anstoßen können. Dafür, dass sich daraus auch schon richtige Freundschaften ergeben haben, bin ich wahnsinnig dankbar.

TBEX Bangkok Bloggertreffen in Thailand

4. Warum ich jedes einzelne Land auf der Welt bereisen möchte

Als ich zum ersten Mal in meinem Leben berufsbedingt drei Tage in Saudi-Arabien verbringen musste, hatte ich sehr viele Gedanken im Kopf. Einer davon war: Der nächste Blogger, der auf seiner About-Seite „Ich möchte jedes einzelne Land der Welt bereisen“ schreibt, bekommt eine Schelle! Saudi Arabien ist das Sodom und Gomorra auf unserem schönen Planeten und ihr könnt von Glück sagen, dass ihr in diesem menschenverachtenden Moloch nicht eure kostbare Lebenszeit verschwenden müsst.

Nur eine kleine Kostprobe: Bei der Einreise wurde mein gesamtes Gepäck durchwühlt, einschließlich Handy und Laptop. Ich muss als Frau komplett verschleiert sein. Im Hotel darf ich weder den Pool noch das Fitnessstudio benutzen – als Kompromiss kann ich mich einmal am Tag für zwei Stunden zum Angestelltenpool karren lassen. Wenn ich trotzdem Sport machen möchte, kommt die Hotel-Entourage in mein Zimmer (natürlich darf ich die Tür nur verschleiert öffnen) und baut dort Fitnessgeräte für mich auf. Das Hotel ohne männliche Kollegen zu verlassen, ist so gut wie unmöglich. Drei Tage Gefängnis – und das ist natürlich noch gar nichts im Vergleich zu dem, was die einheimischen Frauen hier jeden Tag ertragen müssen.

Ich kann nur sagen: Augen auf bei der Berufswahl – aber zum Glück sind solche Flüge eher selten. Ich war noch nie in Afghanistan, Syrien, Libyen, im Irak, Jemen, Südsudan oder in der Zentralafrikanischen Republik. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man gewaltig einen an der Waffel haben muss, wenn man diese Länder in (Bürger-)Kriegszeiten freiwillig bereist.

Shopping in den Souks von Marrakesch, Marokko

5. Reisen mit Handgepäck: So sparst du dir den Gepäckaufschlag

Es gibt Leute, die mit Handgepäck reisen können. Und es gibt Leute, die können es eben nicht. Ich bewundere alle Packexperten, die auf einer dreiwöchigen Backpackingtour mit einem acht Kilo schweren Rucksack und Flüssigkeiten unter einem Liter zurechtkommen. Aber genauso sehr gehen mir die vielen Möchtegern-Individualisten auf die Nerven, die mir ständig ihre 20-Kilo-schweren Wurfgeschosse in die Kabine schleppen und dann auch noch ganz stolz damit prahlen, dass sie sich wieder mit ihren fünf Backsteinen im Gepäck durch den Checkin geschmuggelt haben.

Klar ist es ärgerlich, 20 Euro extra für ein aufgegebenes Gepäckstück zu blechen. Aber ganz ehrlich Leute, die Handgepäckbestimmungen existieren nicht, um euch zu ärgern. Der Platz in der Kabine ist nunmal beschränkt und so wie die Overhead Bins zum Teil vollgestopft werden, ist es kein Wunder, dass sie bei Turbulenzen immer mal wieder aufgehen. Und dann werdet ihr schnell merken, dass es einen kleinen aber feinen Unterschied gibt, ob ein Acht-Kilo- oder ein 20-Kilo-Koffer durch die Kabine geschleudert wird. Und nur so nebenbei: Schweres Handgepäck gehört unter den Sitz und nicht in die Overhead Bins.

Interjet Anflug auf Puerto Escondido

6. Zehn Gründe, möglichst schnell aus dem Hamsterrad auszubrechen

Darüber habe ich mich im umgekehrten Sinne schon einmal deutlich geäußert – das war in diesem Artikel. Wie kommen einige Menschen nur dazu, ihr Lebensmodell als das einzig richtige und erstrebenswerte darzustellen? Wie überheblich muss man sein, um sämtliche Angestellten, Familien mit Kindern oder einfach nur heimatverbundene Menschen in einen Topf zu schmeißen und als Opfer des Systems darzustellen?

Es gibt bestimmt viele Freiheitsliebende, Individualisten und Querdenker, für die ein Leben im Büro ganz einfach nicht das Richtige ist – ich gehöre selbst auch dazu. Aber daneben gibt es eben auch mindestens genauso viele Menschen, die in ihren Jobs und ihrer aktuellen Lebenssituation glücklich sind. Karriere, Familie, Hobbys und ein toller Freundeskreis sind ja nur ein paar Gründe dafür, warum es einem Menschen auch in der Heimat richtig gut gehen kann.

Capilano Suspension Bridge Park Treetop Adventure

7. Warum Pauschalurlaub absolut nichts mit Reisen zu tun hat

Ich finde es immer wieder amüsant, wie abfällig auf einigen Reiseblogs und in einschlägigen Facebookgruppen über Pauschalreisen diskutiert wird. Ich kann total gut verstehen, dass viele Menschen individuelle Reisen bevorzugen. Aber so wie einige Blogger über Andersdenkende reden, kann ich ihnen ihre angebliche Freigeistigkeit nicht wirklich abnehmen.

Das Bild des fetten Pauschaltouristen, der den ganzen Tag nur am Pool herumlungert und das All-Inclusive-Buffet alleine auffrisst, ist ungefähr so stereotypisch, wie das des verlotterten Backpackers, der sich wochenlang nicht wäscht und im Ausland in die Suppenküche geht. Ich habe selbst schon einige Pauschalreisen hinter mir, weil diese Art des Reisens oft günstiger und – ich gebe es zu – bequemer ist. Denn manchmal habe ich einfach weder Zeit noch Lust, mich stundenlang durch Flugsuchmaschinen und Hotelbuchungsseiten zu wühlen und mir Gedanken zu machen, wie ich eigentlich vom Flughafen zur Unterkunft komme.

Und habe ich mich den ganzen Tag nur zwischen Pool und Buffet hin- und herbewegt? Nicht wirklich. Ich war Surfen, Wandern und Mountainbiken und habe Inseln und Länder zu Fuß und mit dem Mietwagen erkundet. Deshalb gibt es für mich auch keine Art des Reisens, die ich kategorisch ausschließen würde. Ich liebe Backpacking und Camping, aber genauso gerne bin ich auch in Luxus- und Boutiquehotels unterwegs. Und wie andere Menschen gerne Urlaub machen, ist mir ehrlich gesagt egal und es würde mir nicht im Traum einfallen, mich darüber abfällig zu äußern. Denn am Ende des Tages bin und bleibe ich einfach ein Verfechter des Prinzips: Leben und leben lassen!

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Playa Bonita auf der Halbinsel Samana, Dominikanische Republik

Und worüber habt ihr euch in letzter Zeit so aufgeregt?

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