Zuletzt überarbeitet am 29. Mai 2020 von Franzi
Na, öfter hier? Dann hast du bestimmt schon mitbekommen, dass die Hauptdarstellerin auf diesem Blog immer mal wieder von kleinen Wutanfällen übermannt wird. Zum Beispiel hier, hier und hier. Heute ist es mal wieder so weit: Es gibt einen Motzblog und es geht um hässliche Städte, Voluntourismus, Pseudo-Weltverbesserer und Möchtegern-Individualisten. Viel Spaß beim Lesen, Lachen und Mitmotzen.
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1. Zehn Gründe, warum Sofia auf deine Bucket List gehört
Diesen Artikel werde ich niemals schreiben, weil Sofia nicht auf deine Bucket List gehört. Sofia gehört auf die Bucket List von niemandem und es gibt genau Null Gründe, warum ihr diese Stadt in der nächsten Zeit besuchen solltet. Die bulgarische Hauptstadt ist hässlich, langweilig und voller unfreundlicher Menschen.
Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung und vielleicht haben einige von euch ganz andere Erfahrungen gemacht. Aber warum sollte ich auf meinem Blog eine Stadt anpreisen, die ich ganz offensichtlich gruselig finde und mit der ich absolut nichts anfangen kann? Leider habe ich aber oft das Gefühl, dass genau das immer wieder praktiziert wird – vor allem wenn die Reise auf irgendeine Art und Weise gesponsert war oder man eben das Gefühl hat „Jetzt war ich schon da, jetzt MUSS ich auch darüber schreiben“.
Oft verfällt man dann in diese „Naja so schlimm war es ja gar nicht, ich liste jetzt einfach mal die fünf Dinge auf, die einigermaßen erträglich waren“-Haltung. Das kenne ich leider auch von mir selbst, denn man möchte ja nicht die eigenen Reisen und Erlebnisse schlecht reden. Aber dabei vergisst man schnell, dass man im schlimmsten Fall einen Leser dazu bringt, Zeit und Geld in einen grauenhaften Urlaub zu investieren.
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2. Karma-Punkte sammeln mit Freiwilligenarbeit im Ausland
Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto kritischer sehe ich den sogenannten Voluntourismus. Ich habe im vergangenen Jahr selbst Freiwilligenarbeit in Indien geleistet – gegen Unterkunft, Verpflegung und ein Taschengeld. Allerdings habe ich die Organisation beim Bloggen und im Social Media- und PR-Bereich unterstützt und somit nicht direkt mit Menschen gearbeitet.
Trotzdem habe ich immer wieder für einige Tage Einrichtungen besucht, um mir ein Bild zu machen, Fotos zu schießen und eine kleine Story für zukünftige Fundraisings zu bekommen. Eine davon war zum Beispiel das YMCA-Shelter in Bangalore. Ein Waisenhaus für elternlose Jungs, die bei mir wirklich einen prägenden Eindruck hinterlassen haben. Denn schon nach einem Tag haben die Kids mich als eine Art Ersatzmama gesehen und sind mir auf Schritt und Tritt hinterhergedackelt. Da wurde mir zum ersten Mal in meinem Leben klar, wie sehr sich diese Kinder nach Liebe, Zuneigung und einer Bezugsperson sehnen.
Irgendwann bin ich dazu übergegangen, die Jungs fast täglich zu besuchen, weil ich sie einfach so sehr ins Herz geschlossen hatte. Dass das ein riesiger Fehler war, habe ich erst gemerkt, als es irgendwann Zeit war, Abschied zu nehmen. Ich habe auf dem Heimweg Rotz und Wasser geheult und wollte mir gar nicht ausmalen, wie es den Jungs erging, die in ihrem kurzen Leben schon so viel Verlust erlitten haben.
Ich bin mir deshalb ziemlich sicher, dass es besonders für Waisenkinder jedes Mal ein traumatisches Erlebnis ist, wenn sie alle paar Wochen von einem freiwilligen Helfer verlassen werden. Grundsätzlich finde ich es deshalb wichtiger, durch Spenden dauerhafte Aufsichts- und Bezugspersonen zu finanzieren. Zum Glück gibt es aber auch noch viele andere Möglichkeiten, ohne große finanzielle Mittel Gutes zu tun. Viele Organisationen freuen sich zum Beispiel auch über Blogger, Social Media Manager, PRler, Marketing-Fachleute, ITler, Webdesigner, Filmemacher, Fotografen und natürlich Ärzte, Apotheker und medizinisches Fachpersonal.
3. Über Neid und Missgunst in der deutschen Bloggerszene
Ehrlich gesagt erschreckt es mich immer wieder ein bisschen, wie unkollegial und missgünstig sich einzelne Blogger ihren Kollegen gegenüber verhalten und wie gehässig zum Teil über Blogs, Artikel oder sogar den Menschen dahinter gesprochen wird. Ich denke aber, dass es meistens der Neid ist, der aus den besagten Personen spricht.
Denn es fällt schon auf, dass vor allem erfolgreiche Blogger, die gerne und viele Kooperationen eingehen, oft als Zielscheibe herhalten müssen. Da ist dann jeder sofort käuflich, unauthentisch und kein bisschen glaubwürdig. Bis auf wenige Ausnahmen sind Einladungen zu Pressereisen, Flügen und Hotelaufenthalten sowie gesponserte Artikel in Wahrheit aber das Ergebnis jahrelanger, harter Arbeit – und somit auch verdient. Und wer das anders sieht, muss den Blog schließlich nicht lesen.
Oft nerven mich aber auch die kleinen Rants, die man immer wieder in den einschlägigen Facebookgruppen zu lesen bekommt: Der Blogger wird von XY gesponsert, die Bloggerin zeigt sich ständig im Bikini und überhaupt lassen sich auf einmal alle von hinten fotografieren. Ganz ehrlich, Leute – wer sich über solche Dinge öffentlich aufregen muss, sollte sich dringend ein Hobby suchen. Ach ja, an die mitlesenden Journalisten: In eurem Haifischbecken geht es leider auch nicht viel besser zu.
Ich habe wirklich lange überlegt, diesem Thema einen Blogartikel zu widmen. Aber dann habe ich doch für mich beschlossen, dass ich damit nur kostbare Lebenszeit verschwenden würde. Lieber umgebe ich mich nur mit einer Handvoll Bloggerkollegen, die mir sympathisch sind und mit denen ich auf einer Wellenlänge liege. Die mit mir Erfolge feiern, über Fehlschläge lachen und auf Niederlagen mit einem Bier anstoßen können. Dafür, dass sich daraus auch schon richtige Freundschaften ergeben haben, bin ich wahnsinnig dankbar.
4. Warum ich jedes einzelne Land auf der Welt bereisen möchte
Als ich zum ersten Mal in meinem Leben berufsbedingt drei Tage in Saudi-Arabien verbringen musste, hatte ich sehr viele Gedanken im Kopf. Einer davon war: Der nächste Blogger, der auf seiner About-Seite „Ich möchte jedes einzelne Land der Welt bereisen“ schreibt, bekommt eine Schelle! Saudi Arabien ist das Sodom und Gomorra auf unserem schönen Planeten und ihr könnt von Glück sagen, dass ihr in diesem menschenverachtenden Moloch nicht eure kostbare Lebenszeit verschwenden müsst.
Nur eine kleine Kostprobe: Bei der Einreise wurde mein gesamtes Gepäck durchwühlt, einschließlich Handy und Laptop. Ich muss als Frau komplett verschleiert sein. Im Hotel darf ich weder den Pool noch das Fitnessstudio benutzen – als Kompromiss kann ich mich einmal am Tag für zwei Stunden zum Angestelltenpool karren lassen. Wenn ich trotzdem Sport machen möchte, kommt die Hotel-Entourage in mein Zimmer (natürlich darf ich die Tür nur verschleiert öffnen) und baut dort Fitnessgeräte für mich auf. Das Hotel ohne männliche Kollegen zu verlassen, ist so gut wie unmöglich. Drei Tage Gefängnis – und das ist natürlich noch gar nichts im Vergleich zu dem, was die einheimischen Frauen hier jeden Tag ertragen müssen.
Ich kann nur sagen: Augen auf bei der Berufswahl – aber zum Glück sind solche Flüge eher selten. Ich war noch nie in Afghanistan, Syrien, Libyen, im Irak, Jemen, Südsudan oder in der Zentralafrikanischen Republik. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man gewaltig einen an der Waffel haben muss, wenn man diese Länder in (Bürger-)Kriegszeiten freiwillig bereist.
5. Reisen mit Handgepäck: So sparst du dir den Gepäckaufschlag
Es gibt Leute, die mit Handgepäck reisen können. Und es gibt Leute, die können es eben nicht. Ich bewundere alle Packexperten, die auf einer dreiwöchigen Backpackingtour mit einem acht Kilo schweren Rucksack und Flüssigkeiten unter einem Liter zurechtkommen. Aber genauso sehr gehen mir die vielen Möchtegern-Individualisten auf die Nerven, die mir ständig ihre 20-Kilo-schweren Wurfgeschosse in die Kabine schleppen und dann auch noch ganz stolz damit prahlen, dass sie sich wieder mit ihren fünf Backsteinen im Gepäck durch den Checkin geschmuggelt haben.
Klar ist es ärgerlich, 20 Euro extra für ein aufgegebenes Gepäckstück zu blechen. Aber ganz ehrlich Leute, die Handgepäckbestimmungen existieren nicht, um euch zu ärgern. Der Platz in der Kabine ist nunmal beschränkt und so wie die Overhead Bins zum Teil vollgestopft werden, ist es kein Wunder, dass sie bei Turbulenzen immer mal wieder aufgehen. Und dann werdet ihr schnell merken, dass es einen kleinen aber feinen Unterschied gibt, ob ein Acht-Kilo- oder ein 20-Kilo-Koffer durch die Kabine geschleudert wird. Und nur so nebenbei: Schweres Handgepäck gehört unter den Sitz und nicht in die Overhead Bins.
6. Zehn Gründe, möglichst schnell aus dem Hamsterrad auszubrechen
Darüber habe ich mich im umgekehrten Sinne schon einmal deutlich geäußert – das war in diesem Artikel. Wie kommen einige Menschen nur dazu, ihr Lebensmodell als das einzig richtige und erstrebenswerte darzustellen? Wie überheblich muss man sein, um sämtliche Angestellten, Familien mit Kindern oder einfach nur heimatverbundene Menschen in einen Topf zu schmeißen und als Opfer des Systems darzustellen?
Es gibt bestimmt viele Freiheitsliebende, Individualisten und Querdenker, für die ein Leben im Büro ganz einfach nicht das Richtige ist – ich gehöre selbst auch dazu. Aber daneben gibt es eben auch mindestens genauso viele Menschen, die in ihren Jobs und ihrer aktuellen Lebenssituation glücklich sind. Karriere, Familie, Hobbys und ein toller Freundeskreis sind ja nur ein paar Gründe dafür, warum es einem Menschen auch in der Heimat richtig gut gehen kann.
7. Warum Pauschalurlaub absolut nichts mit Reisen zu tun hat
Ich finde es immer wieder amüsant, wie abfällig auf einigen Reiseblogs und in einschlägigen Facebookgruppen über Pauschalreisen diskutiert wird. Ich kann total gut verstehen, dass viele Menschen individuelle Reisen bevorzugen. Aber so wie einige Blogger über Andersdenkende reden, kann ich ihnen ihre angebliche Freigeistigkeit nicht wirklich abnehmen.
Das Bild des fetten Pauschaltouristen, der den ganzen Tag nur am Pool herumlungert und das All-Inclusive-Buffet alleine auffrisst, ist ungefähr so stereotypisch, wie das des verlotterten Backpackers, der sich wochenlang nicht wäscht und im Ausland in die Suppenküche geht. Ich habe selbst schon einige Pauschalreisen hinter mir, weil diese Art des Reisens oft günstiger und – ich gebe es zu – bequemer ist. Denn manchmal habe ich einfach weder Zeit noch Lust, mich stundenlang durch Flugsuchmaschinen und Hotelbuchungsseiten zu wühlen und mir Gedanken zu machen, wie ich eigentlich vom Flughafen zur Unterkunft komme.
Und habe ich mich den ganzen Tag nur zwischen Pool und Buffet hin- und herbewegt? Nicht wirklich. Ich war Surfen, Wandern und Mountainbiken und habe Inseln und Länder zu Fuß und mit dem Mietwagen erkundet. Deshalb gibt es für mich auch keine Art des Reisens, die ich kategorisch ausschließen würde. Ich liebe Backpacking und Camping, aber genauso gerne bin ich auch in Luxus- und Boutiquehotels unterwegs. Und wie andere Menschen gerne Urlaub machen, ist mir ehrlich gesagt egal und es würde mir nicht im Traum einfallen, mich darüber abfällig zu äußern. Denn am Ende des Tages bin und bleibe ich einfach ein Verfechter des Prinzips: Leben und leben lassen!
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Und worüber habt ihr euch in letzter Zeit so aufgeregt?
Wieder mal sehr schön auf den Punkt gebracht! Chapeau!
Das Reisen mit Handgepäck ist aber schon sehr praktisch, nicht nur wegen der 20 Euro Aufgabegebühr, die man spart. Wobei wir aber tatsächlich auch darüber nachdenken, demnächst wieder einen etwas größeren Rucksack mitzunehmen, den wir dann aufgeben.
Liebe Grüße aus Budapest
Sebastian
Hi Sebastian,
vielen Dank! Wenn es irgendwie geht, verreise ich auch gerne mit Handgepäck. Zum Beispiel auch bei Wochenendtrips etc. Als Flugbegleiterin rege ich mich auch nur über die Leute auf, die die Gewichtsbestimmungen bzw. Dimensionen so extrem überschreiten, dass es schon gefährlich wird. Neulich hatten wir wieder einen Backpacker an Board, der einen riesigen Seesack angeschleift hat. Der war so groß, dass wir Angst hatten, er entsorgt vielleicht eine Leiche 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Franzi, bei deinen Artikeln weiß ich manchmal nicht, ob ich weinen oder lachen soll.
Weinen, weil es auf der Welt so unglaublich viele Idioten gibt. Und lachen, weil du es einfach immer wieder schaffst, diese Trottel komplett auseinanderzunehmen.
Danke für den tollen Text!
Liebe Grüße von der Ex-Kollegin.
Gina
Danke meine Liebe,
da ticken wir einfach immer noch total ähnlich 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Geil!
Chuck Norris könnts nicht besser!
Hehe 🙂
Also ich war schon in Syrien, im Jemen und in Libyen, vor den jeweiligen Bürgerkriegen, teilweise allein als Frau unterwegs, teilweise mit Gruppe (Wüste allein? Neee, is Wahnsinn) . Aber in jedem Land bin ich auch allein ohne Verschleierung rumgelaufen und habe wirklich nette Menschen kennengelernt, keiner hat mich doof angemacht oder belästigt. Meine Erfahrung und wenn ich einen an der Waffel habe, dann gern. Es waren einmalige Erlebnisse und Damaskus war mal ein Märchen aus 1001 Nacht.
JETZT, in den Kriegszeiten, stimme ich Dir zu, aber es war nicht immer so und ich möchte auf keinen Fall die schönen Eindrücke missen.
Viele Grüße,
Ivana
Hi Ivana,
ich habe mich in dem Artikel explizit auf die aktuelle Situation bezogen. Dass Afghanistan oder Syrien einmal traumhaft schöne, gastfreundliche Reiseländer waren, würde ich nie abstreiten. Daumen drücken, dass sich das in der Zukunft irgendwann einmal wieder ändert.
Liebe Grüße
Franzi
Mal abgesehen davon, dass ich selbst noch nicht in Sofia war (reizt mich auch absolut nicht), stimme ich dir in allen Punkten zu. Ich habe oft dass Gefühl, dass nur noch schneller, höher, weiter zählt und dass man dann eben auch mal in ein (Bürger-)Kriegsland zum Urlaub machen fährt, nur um sich von der langweiligen Masse abzusetzen.
Ich denke aber, dass sich einige „Individualisten“ bei der Lektüre dieses Artikels gewaltig auf den Schlips getreten fühlen werden. Aber Haters gonna hate 🙂
HI Markus,
vielen Dank. Ja, schauen wir mal was kommt 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Hi Franzi,
ich find’s zwar schade, dass du meine Heimatstadt Innsbruck und meine Studienstadt Venedig scheiße findest, aber ich hasse zum Beispiel Berlin und würde nie nach Indien fahren. So sind die Geschmäcker verschieden. 🙂
Nein, Spaß beiseite, ich verreise sicher nie, nie nur mit Handgepäck, weil mich die Leute mit ihren Riesenrucksäcken im Flieger voll nerven. Echt Leute, gebt euer Gepäck bitte auf! Ich nehme auch sicher nicht nur 3 Unterhosen für einen 4-monatigen Trip durch Asien mit. 🙂
Und dieses Hamsterrad geht mir auch voll am Ar… Wer würde dann die ganzen Jobs machen, für die man definitiv anwesend sein muss??
Liebe Grüße
Melanie
Hi Melanie,
ups, ich wusste gar nicht, dass du aus Innsbruck kommst :-). Vielleicht hatte ich aber auch nur einen extrem schlechten Tag erwischt. Strömender Regen, motzige Leute…wahrscheinlich sollte ich der Stadt einfach nochmal eine Chance geben.
Venedig fand ich aber wirklich grauenhaft, mit der ganzen Abzocke und meiner Taubenphobie 🙁
Liebe Grüße
Franzi
Wow, was für ein Artikel! 🙂
Zu allererst – als Flugbegleiterkollege – danke für jenen mit dem Handgepäck, seit diese „Handgepäck only“ Tarife eingeführt wurden, ist das Boarding jedes Mal fast ein Graus, vor Allem auch die Uneinsichtigkeit, wenn man zum Schluss mit 3 Koffern einsteigt und dann keinen Platz mehr dafür findet!
Das andere ist natürlich kontroversiell – ich reise auch zwischen Hostel und Boutique Hotel, manchmal vorgebucht und manchmal nicht, Alles so wie es einem gefällt. Was ich nicht tolerieren will ist, wenn jemand nur als rüpelhafter grölender Sauftourist wohin fliegt, das find ich abartig, oder lokale Sitten nicht respektieren kann und glaubt, woanders muss alles wie daheim sein, da hab ich dann schon ein Problem damit.
Was Saudi Arabien betrifft – ich war dort auch ein paar Mal für ein paar Tage – und finde es so wie du das krankste Land der Welt. Trotzdem fand ich es interessant, es mal durch den Job mit eigenen Augen gesehen zu haben, sonst könnte ich nicht wirklich mitreden, wie es dort ist, wenn ich es nicht gesehen hätte.
Wer wie sein Leben führt geht wirklich keinen was an, also mo-fr 9-17 uhr und immer daheim (für mich ein Graus!) oder das gegenteil, jeder möge mit dem glücklich werden was er hat, und wenn er nicht glücklich ist, was dran ändern.
Länder in denen Krieg herrscht, nicht zu bereisen, das ist ja wohl normal, dass man das nicht tut. Generell Länder wie Syrien, Irak, Jemen oder Afghanistan würde ich aber nicht für immer von der Landkarte streichen, in Friedenszeiten gibts dort kulturell sicher unglaublich viel zu entdecken, und ich würde mich freuen, wenn man dort eines Tages wieder hin könnte……
Dass Geschmäcker verschieden sind und es nicht jedem überall gleich gut gefällt, liegt auf der Hand. Zu sagen, eine Stadt ist richtig Scheiße find ich aber übertrieben. Man kann sagen, gefällt mir nicht, interessiert mich nicht, hat keinen Charme, ist hässlich usw…….zu sagen, die ganze Stadt ist scheiße, da urteilt man deren Einwohner dann auch gleich ein wenig mit runter. Ich finde zb Sofia durchschnittlich, Innsbruck sehr hübsch, dass Venedig auch seine charmanten Ecken hat. Dafür geben mir manche Städte, die so viele Leute so toll finden, gar nix. Zum Beispiel kann ich weder mit Bangkok was anfangen noch mit Hamburg, auch München gibt mir nicht besonders viel, dafür Berlin umso mehr. Ich mag Hanoi lieber als Saigon, ich kann mit Dubai nix anfangen, mag dafür Singapur, das andere wiederum furchtbar finden. Wie gesagt, Geschmacksache……
Jedenfalls wirst hier glaub ich noch ziemlich viele Kommentare bekommen 😉
Hi Step,
lieben Dank für den ausführlichen Kommentar.
Zu Saudi Arabien: Ich hätte auf die Erfahrung liebend gerne verzichtet. Drei Tage im Hotelzimmer gefangen, das gibt mir einfach nichts. Und dann noch diese ständige, unterschwellige Wut über die vielen Ungerechtigkeiten, die man in diesem Land über sich ergehen lassen muss. Ich war war jedenfalls froh, als wir wieder nach Hause geflogen sind.
Scheiße ist ein hartes Wort 🙂 – aber in manchen Posts habe ich einfach das Bedürfnis, mich ein bisschen derber auszudrücken. Bangkok liebe ich zum Beispiel sehr, genauso wie Hamburg und natürlich München. Eigentlich ging es mir grundsätzlich nur über dieses Schönreden von Orten, die einem in Wahrheit überhaupt nichts gegeben haben.
Liebe Grüße
Franzi
Warst du in Jeddah oder in Riad? Ich war in beiden – Riad war wirklich schlimm, Jeddah war besser. Durch die Lage am Meer konnten wir nach dem Frühstück tagsüber an den Strand fahren (war ein eigener Hotelbereich, der abgetrennt war, wo wir als Airline Crew auch gemischt ganz normal mit Badehose/Bikini uns bewegen konnten und gut essen und schnorcheln). So ließen sich die paar Tage mit einem Buch und viel Sonne eigentlich ganz gut aushalten – Frühstück,Strand tagsüber und dann noch gemeinsam Abendessen. Dass ansonsten Apartheid herrscht – halt nicht zwischen Schwarz und Weiß sondern zwischen Männern und Frauen – ist eine Tatsache, und dass dort Leute aus armen Ländern wie Bangladesh oder Pakistan als quasi Sklaven gehalten werden, auch. Keine 10 Pferde würden mich freiwillig in dieses Land bringen – und es ist auch zum Kotzen, wie unser alle westliche Regierungen diesen abartigen Kriminellen in den Hintern kriechen wegen des Öls. Normal müsste man dieses Regime komplett isolieren……aber that’s a different kind of story.
Ich war bisher nur in Riad. Habe auch gehört, dass es am Strand von Jeddah ganz cool sein soll. Leider haben wir das ex München nicht im Moment. Von wo fliegst du denn? Ehrlich gesagt finde ich es schrecklich, dass wir Saudi Arabien überhaupt anfliegen. Ich stimme dir da total zu, dass man diese Spinner einfach komplett isolieren sollte. Aber solange Geld fließt, wird sich da wohl nichts ändern 🙂
Liebe Grüße
Franzi
fliege ex VIE bei austrian
Ich finde den Artikel super und stimme dir mit fast allem zu. Ich würde mich meinem Vorredner aber anschließen und eine Stadt auch nicht pauschal als scheiße bezeichnen. Allerdings kenne ich dich auch persönlich seit vielen Jahren und damit auch deine manchmal etwas derbe Ausdrucksweise 🙂 – lass dir das nicht ausreden, das ist ein Teil von dir!
Liebe Gruß
Hani
Hi Hani,
vielen Dank.
Schön, dass du dir meine Rants nach all den Jahren immer noch durchliest 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Ganz herrlich geschrieben, die Beiträge auf deinem Block lesen sich erfrischend anders. Viele Grüße 🙂
Hi Kadde,
vielen Dank, das freut mich voll 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Hey, also ich finde Sofia wirklich cool (ohne Scheiss jetzt!) 😉 und Sao Paulo auch, wenn du immer nur an den Strand fährst ist es klar, dass du von der ultra-coolen Musik-und Kunstszene der Stadt nichts mitkriegen kannst 😛
Ich musste sehr lachen, als ein Blogger kürzlich einen Artikel schrieb „Warum Land xy auf deine Bucketlist muss“, obwohl er dort nichts gesehen hat außer die 1-2 Orte, die er auf der Pressereise sah und halt sonst absolut keine Ahnung von der ganzen Region hatte.
Und deswegen werden leider viele Blogs ab dem Zeitpunkt, wenn sie nur noch auf Pressereisen gehen, für mich als Leser uninteressant. Das hat nichts mit Missgunst zu tun, die meisten sind ja super-professionell, erstellen tollen Content und verdienen es sich deswegen auch. Aber mir als Leser bleibt da besonders bei Individualreise-Blogs immer das „Geschmäckle“, dass der Blogger in Wirklichkeit im Luxustransport von A nach B kutschiert wurde, ihm nur das Beste vom Besten präsentiert wurde (ohne dass er mitbekommt, was das alles kostet) und er sich natürlich hüten wird. irgendetwas Negatives zu schreiben.
Hi Stefanie,
wie gesagt kann ich es mir schon vorstellen, dass da jeder andere Erfahrungen macht. Ich möchte aber einfach nur versuchen, auf meinem Blog nichts mehr schönzureden, was mir eigentlich gar nichts gegeben hat. In Sao Paulo war ich übrigens nicht immer nur am Strand 🙂 War jetzt schon öfter dort und habe mir auch einige Museen, Parks und natürlich das Nachtleben angesehen. Kurz gesagt finde ich das Essen, die Restaurants und die Bars großartig. Ansonsten kann ich mit der Stadt nach wie vor einfach nichts anfangen.
Liebe Grüße
Franzi
Hehe, war nur ein Witz mit Sao Paulo 😉 ist völlig legitim dass nicht jedem die gleichen Städte gefallen, sonst wär’s ja auch langweilig.
LG Steffi
Du musst doch auch eine Stadt haben, die du grauenhaft findest 🙂 – komm schon, raus damit!
Mich nervt das Gelaber über „Digitale Nomaden“ und den ganzen Hype darum. Vor allem aber kann ich nicht mehr hören: „Ich habe es geschafft also schaffst du es auch!“ oder „Starte einfach einen Blog und du wirst reich!“ oder „Einfach Affiliate einbauen und schon rollt der Rubel!“ oder „Wie du im Internet ein ortsunabhängiges Business starten kannst!“ 😀 Ahhhhh ich kann es nicht mehr hören…immer diese „Versprechen“ und „mein Lifestyle ist der beste“ 😀
Und btw: Wir wollen unbedingt mal eine Pauschalreise machen. Genau wie du sagst: Einfach mal nicht alles selber planen müssen sondern einfach ein kleines Paket buchen und los gehts. Wir würden genau so reisen, wie auch sonst. Unterschied: Wir haben vorher schon ne Ahnung wo wir schlafen werden und wie wir zum Hotel kommen 🙂 Mehr als praktisch 😀
Ich kann das alles auch immer nur sehr schwer ertragen. Die Wahrheit ist nämlich leider die, dass es eben nicht jeder schafft und zum Erfolg auch sehr viel Glück bzw. sehr gute Connections gehören. Ich respektiere alle „Blog-Urgesteine“, die vor Jahren angefangen haben und jetzt unglaublich erfolgreich sind. Das war harte Arbeit und dafür werden sie jetzt belohnt. Aber tausenden Neulingen zu suggerieren, sie könnten das auch schaffen, wenn sie nur E-Book XY käuflich erwerben, finde ich einfach nicht fair. Klar könnten sie es auch schaffen – aber die Chancen stehen nunmal extrem schlecht.
Ich habe mich von diesen Pauschalurlaubs-Dissern leider lange verunsichern lassen und habe mich kaum getraut, zu erzählen, wenn ich eine Reise pauschal gebucht habe. Aber mittlerweile ist mir das vollkommen egal und ich lasse mir von solchen Trollen nicht mehr meinen Traumurlaub verderben 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Genau! Beim Stichwort „Digitale Nomaden“ bin ich auch immer gleich weg. Und kann man sich als Pauschalurlauber nicht auch individuell am Urlaubsort bewegen und sich Sachen anschauen? Eine Stadtführung mit 10 anderen kann trotzdem erhellend sein.
Ich bewundere die Leute schon, die das hinkriegen und beneide sie auch manchmal (nicht immer). Persönlich nerven mich aber wirklich nur die, die ihren eigenen Lebensstil als den einzig erstrebenswerten promoten und noch versuchen, mit diesen geweckten Sehnsüchten jede Menge Geld zu machen.
Wow, danke für diesen Artikel. Mir fehlt die knallharte Ehrlichkeit bei manchen Bloggern heute wirklich. Es ist natürlich immer eine Gradwanderung als Blogger – wenn man extra irgendwo hin fährt, möchte man ja auch darüber schreiben.. Aber wenn es mir nicht gefällt, dann würde ich es definitiv lassen oder einfach schreiben, was ich dort für Erfahrungen gemacht habe. Mir ging es zum Beispiel so mit Borneo – für mich das absolute Horror-Reiseziel, obwohl die Natur traumhaft ist und es echt schöne Ecken gibt. Aber jeder Strand war ohne Ende zugemüllt, die Einheimischen waren damit beschäftigt auf ihrem Smartphone herumzutippen während sie ihre fetten SUVs gefahren haben, als Vegetarierin war es einfach ein Albtraum und noch dazu hatten wir das Glück Ramadan inklusive Hari Raya dort zu erleben, was als Tourist einfach bekloppt ist weil jeder total am Ende ist. Daraus ist kein „Warum ihr unbedingt nach Borneo müsst“ Artikel entstanden sondern eine 10teilige amüsante Erfahrungsbericht-Reihe warum die Reise so übel war 😉
Jedenfalls spricht mir dein Artikel echt aus der Seele. Unterschreibe ich so. Geteilt, geliked, weiter so!!
Liebe Grüße,
Ela
Hi Ela,
ich bin grundsätzlich auch für mehr Ehrlichkeit. Manchmal tendiere ich dazu, mich im Eifer des Gefechts ein bisschen zu derb auszudrücken 🙂 – aber persönlich ist mir das immer noch lieber, als das weichgespülte Gewäsch auf vielen anderen Seiten.
Es ist nunmal nicht immer alles schön und toll und manchmal sind die Leute unfreundlich, das Wetter Scheiße und alle paar Meter wird man von irgendjemandem abgezockt. Wir Blogger suggerieren oft eine Welt, die schlicht und einfach nicht existiert und schüren damit unverhältnismäßig hohe Erwartungen und im schlimmsten Fall sogar Frust und Neid.
Vielen lieben Dank jedenfalls für deinen Input!
Liebe Grüße
Franzi
Hallo Franzi,
toller Artikel, den kann ich so nur unterschreiben. Gerade die Sache mit dem Handgepäck nervt mich total. Daher versuche ich meistens, möglichst früh in den Flieger zu kommen, denn sonst sind oft alle Fächer belegt und ich bekomme meinen Rucksack (den ich immer nachwiege) nirgendwo unter. Oder am anderen Ende des Flugzeugs. Aber ich verstehe auch nicht, daß beim Handgepäck nicht besser kontrolliert wird, aber das ist wahrscheinlich auch wieder ein Zeit- und Personalproblem.
Manche Städte sind wirklich scheiße, das stimmt. Aber manchmal muß man einer Stadt auch eine zweite Chance geben. So ging es mir mit Mailand. Nach dem ersten Besuch hätte ich mit Sicherheit keinen Artikel über die Stadt geschrieben, aber nach dem zweiten Besuch fand ich Mailand richtig toll.
Lieben Gruß
Ina
Hi Ina,
vielen Dank, das freut mich sehr.
So richtig ärgert es mich eigentlich nur, wenn sich unsere Fluggäste dann auch noch uneinsichtig zeigen obwohl sie ganz offensichtlich im Unrecht sind. Oft sind die Bins voll, was natürlich ärgerlich ist und eigentlich nichts anderes heißt, als dass einige Gäste zu viel Platz beanspruchen. Wenn es dann aber keine andere Möglichkeit gibt, als den Trolley unter dem Sitz zu verstauen und der nicht drunter passt – dann ist er schlicht und einfach zu groß. Und wie sich die Leute dann teilweise aufführen, wenn wir ihr Gepäck (kostenlos!) in den Frachtraum schicken, ist einfach unglaublich.
Ich sehe das aber genauso wie du: Die Kontrollen am Gate müssen einfach besser werden. Mit dem vollautomatisierten CheckIn ist das aber mittlerweile kaum noch möglich. Leider.
Liebe Grüße
Franzi
Hey Franzi,
eigentlich lese ich andere Blogartikel selten, weil ich eh schon so viel Zeit im Netz verbringen. Bei deinem bin ich sofort (bzw. mal wieder) hängengeblieben und bereue das keine Sekunde.
1. Mag ich deinen Schreibstil sehr gerne,
2. bringst du die Dinge treffend auf den Punkt.
Im Grunde kann ich gar nicht viel mehr sagen als: Ein super Artikel – muchas gracias 🙂
Liebe Grüße aus Spanien
Nima
HI Nima,
gerade erinnerst du mich daran, dass ich dringend wieder mehr auf anderen Blogs lesen sollte – shame on me 🙂 – aber leider fehlt mir da auch oft die Zeit dazu.
Vielen lieben Dank für das Lob, das freut mich wirklich sehr.
Liebe Grüße zurück aus dem verregneten München
Franzi
Cooler Artikel. Ich stimme dir eigentlich in jedem Punkt zu ausser vielleicht bei Punkt 1. Sofia gefiel mir bei meinem Besuch recht gut und auch Peking ist eine Stadt, in der unglaublich viel passiert. Auch Innsbruck, Venedig und Delhi finde ich nicht ganz ohne Charme.
Grundsätzlich glaube ich, dass erstens jede Stadt und jedes Land ihren Reiz hat (vermutlich sogar Saudi-Arabien). Nur ist es oft so, dass man diesen Reiz aus unterschiedlichen Gründen nicht erkennt. Zweitens denke ich, dass die Beurteilung meist hauptsächlich auf nichtreproduzierbaren Faktoren beruht.
Wenn du in Sofia die Liebe deines Lebens findest, dann wird das für dich immer die romantischste Stadt der Welt sein, während derjenige, dessen Geldbeutel gestohlen wird, Sofia für ein kriminelles Scheissloch hält. Dazu kommt dann noch, ob es drei Tage rechnete oder die Sonne schien.
Und wenn man dann nach dreitägigen Regen und ohne Brieftasche die Leute grimmig anschaut, muss man sich auch nicht verwundern, dass die Leute nicht zurücklächeln.
Nicht falsch verstehen: Das ist kein Vorwurf. Aber ich denke, dieses Must-See-Geblubber ist aus diesem Grund ohnehin ein ziemlicher Unsinn…
Hi Oli,
danke und dass dir Sofia besser gefällt, kann ich mir gut vorstellen. Jeder macht eben seine eigenen Erfahrungen und bei mir waren sie leider jedes Mal grauenhaft. Ich war jetzt dreimal dort und eigentlich sollte das ausreichen, um einer Stadt in irgendeiner Weise etwas abzugewinnen 🙂
Ich muss sagen, ich mag diese Must-See-Artikel, um mir einen schnellen Überblick zu verschaffen. Das liegt aber vor allem auch daran, dass ich wegen der Fliegerei meistens nur einen oder zwei Tage Zeit habe, um mir ein bisschen was anzusehen.
Liebe Grüße
Franzi
Herrlich. Bin selbst seit Jahren im sozialen Bereich tätig und sehe insbesondere diese Volunteergeschichten zunehmend kritischer. Und Innsbruck mag ich auch nicht 🙂
Dafür aber Venedig! Da gibt es auch so schöne und ruhige Ecken!
Lustig, wie die Geschmäcker bei Städten auseinander gehen 🙂
Liegt wohl vor allem an den Menschen, an die man auf der Reise gerät. In Venedig bin ich von einem Abzocker zum nächsten gestolpert und war irgendwann nur noch genervt und wollte so schnell wie möglich weg.
Was machst du denn im sozialen Bereich? ich denke auch, dass man sich mit dem Thema mal kritischer auseinandersetzen und nich einfach akzeptieren sollte, dass sich die einschlägigen Agenturen (Workaway etc.) mit Voluntourismus eine goldene Nase auf Kosten der Menschen verdienen.
Liebe Grüße
Franzi
Hi, super cooler Beitrag, sehr interessant und auch amüsant!
Zum Thema Handgepäck: Ich bin auch vor einiger Zeit auf den Geschmack gekommen (natürlich durch die vielen Beiträge von all den Reisebloggern, wie geil es doch ist nur mit Handgepäck zu reisen). Ich finde es super, jedoch übertreiben – wie du es sagst – viele trotzdem wieder und stopfen halt ihren Rucksack oder ihren Trolley voll bis er 20kg oder mehr hat. Das ist aber ja nicht Sinn der Sache. Ich habe dabei gelernt, mit weniger auszukommen und viele „unnötige“ Dinge daheim zu lassen. Das gelingt mir inzwischen ganz gut und es ist auch ein tolles Gefühl nicht einen schweren Koffer oder Trolley/Rucksack mit sich herumzuschleppen.
lg Markus
Hi Markus,
vielen Dank erstmal.
Ich finde es auch toll und bewundernswert, wenn man auf Reisen mit wenig auskommt. Ich bin leider zu sehr Modeopfer, um mit weniger als fünf Paar Schuhen unterwegs zu sein 🙂
Aber bei vielen geht es eben nur darum, möglichst viel ins Handgepäck zu stopfen um das Geld für eingechecktes Gepäck zu sparen.
Liebe Grüße
Franzi
Ein köstlicher Artikel!
Eine Frau der klaren und auch mal kritischen Worte. I like a lot!
Gibt leider viel zu wenige davon, gerade bei der „reisebloggenden Zunft“
Da ich mehrere Flugbegleiterinnen zu meinem Freundeskreis zählen darf, kenne ich einiges, was Du beschreibst – z.B. Alptraum SaudiArabien, Damn-Mega-Handgepäck – genau so aus ihren Erfahrungsberichten.
Macht Spaß, bei Dir zu lesen und ich werde mit Sicherheit immer mal wieder vorbeikommen und stöbern.
Hi Ines,
vielen Dank. Ja, manchmal wünsche ich mir auch mehr Ehrlichkeit und Direktheit. Auf der anderen Seite kann das aber auch schnell nach hinten losgehen und deshalb verstehe ich, dass sich die meisten Blogger dezent zurückhalten und Kritik nur sehr sparsam einsetzen. Dieses öffentliche Draufprügeln auf jeden, der eine andere Meinung hat, hat in den letzten Jahren schon sehr zugenommen.
Lieben Dank für deinen Input!
Franzi
Hallo Franzi,
ein toller Artikel. Grundsätzlich stimme ich dir zu…
Sofia würde mir wahrscheinlich auch nicht gefallen. Ich fühle mich allerdings viel besser inmitten der Natur als in den Großstädten. Vor 2 Wochen war ich in Athen und die Stadt hat mich nur ein wenig beeindruckt, obwohl ich sie unbedingt sehen wollte. Nach mehreren Tagen auf der ruhigen, wunderschönen Insel Naxos war es einfach eine andere Welt. Deshalb zieht es mich gar nicht in die Metropolen, aber wenn ich sie schon besuche, versuche ich das Beste daraus zu machen und dort Sachen zu finden, die mir gefallen. Innsbruck bekommt bei mir schon Pluspunkte wegen der Lage am Fuße der Dreitausender. In Venedig war ich das letzte Mal vor 20 Jahren und die Stadt hat mich damals sehr gut gefallen. Mittlerweile sind wir oft in der Nähe von Venedig, aber wenn ich an die Touristenströme denke, verschiebe ich seit Jahren den Besuch der Stadt für das nächste Mal.
Jedes Land in der Welt möchte ich auch nicht bereisen. Mit meinem Freund wollen wir immer individuell die wunderschönen Landschaften beim Wandern, Laufen oder Radfahren erkunden und daher ist mir die Sicherheit im Reiseziel sehr wichtig. Viele Länder, die interessant und touristisch erschlossen sind, aber für Individualreisende als gefährlich gelten, kommen aus diesem Grund nicht in Frage. Gerade habe ich Inselhopping in Griechenland alleine gemacht. Auf den Inseln Naxos und Santorini war es überhaupt kein Problem, alleine auf den herrlichen Sandstränden zu laufen, im Inselinneren zu radeln und zu wandern. In vielen Fernzielen würde ich das als alleinreisende Frau nicht machen.
Obwohl wir mit meinem Freund immer individuelle Aktivurlaube machen, die alles andere als Erholungsurlaub am Strand sind, habe ich nichts gegen Pauschalreisen, wenn das Preis-Leistung-Verhältnis stimmt. Mittlerweile spielt die Unterkunft für mich keine große Rolle. Ich kann in einer einfachen Pension wohnen, weil ich im Urlaub so wieso die ganze Zeit unterwegs bin, aber ich nutze auch mal gerne die Annehmlichkeiten eines komfortables Hotels. Im letzten Jahr auf Fuerteventura haben wir in einem schönen 4-Sterne Hotel gewohnt, wo viele andere Hotelgäste die All-Inclusive Verpflegung intensiv genutzt und die Hotelanlage kaum verlassen haben. Mit den Rennrädern haben wir wenig zum Hotelbild gepasst, aber uns hat es nicht interessiert und abends nach den Touren haben wir das Abendessen mit anderen Hotelgästen genossen, weil es lecker geschmeckt hat und für uns praktisch war.
Ich muss schon zugeben, dass wir damals beim Abendessen die anderen Touristen etwas kritisiert haben, weil sie den Urlaub ganz anders verbringen als wir. Mittlerweile lerne ich die Toleranz, wie du schreibst „Leben und leben lassen!“. Nicht jeder muss die Freizeit sportlich aktiv verbringen, wie wir. Das wichtigste ist, dass sich jeder glücklich fühlt, so wie er lebt. Das gleiche gilt für das Thema des Hamsterrads. Als Mutter eines schulpflichtiges Sohnes, der nach den Sommerferien das Gymnasium besuchen wird (noch mehr Aufgaben), die seit 3 Jahren jedoch ganz anders als viele andere Mütter lebt, muss ich auch viel Toleranz lernen. Das normale Leben, das die anderen Mütter führen, ist nichts für mich, aber wenn es ihnen reicht, um sich glücklich zu fühlen, dann ist es doch toll für sie. Wer aber mit dem eigenen Leben soweit unzufrieden ist, dass er Probleme bekommt, sollte sich vielleicht sein Leben überlegen und was ändern. So war es bei mir vor 4 Jahren…
Liebe Grüße
Iwona
Hi Iwona,
liebe Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Echt spannend zu lesen, wie die Eindrücke und Empfindungen extrem auseinander gehen. Ich zum Beispiel liebe Athen und zähle die griechische Hauptstadt zu meinen Lieblingsstädten in Europa. Aber wahrscheinlich ist das immer von vielen Faktoren abhängig, wie Wetter, Bekanntschaften, Reisebegleitung, Stimmung und die individuellen Erfahrungen mit den Menschen vor Ort.
Ich versuche auch, jede Form des Urlaubs bzw. des Reisens zu tolerieren, obwohl ich natürlich auch immer wieder ein bisschen über die „typischen“ Pauschaltouristen gelächelt habe. Aber wenn sie nunmal gerne den ganzen Tag am Pool liegen und Essen möchten, ist das schließlich ihre Sache. Vielleicht ist ihr Job, ihr Leben oder ihre allgemeine Situation so anstrengend, dass sie einfach mal abschalten müssen und auf nichts und niemanden Lust haben. Solange man sich im Hotel nicht daneben benimmt, ist das meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung.
Liebe Grüße
Franzi
Sehr schön geschrieben! Hatte richtig Spaß beim Lesen und kann dir in allen Punkten zustimmen!
Hi Tanja,
vielen Dank, das freut mich 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Hallo Franzi,
bin zufällig gerade über eine FB-Gruppe auf Deinen Blog gestoßen und habe den Artikel wirklich genossen.
Ich finde Du schreibst total intelligent, witzig und bringst die Sachen auf den Punkt. Großes Kino!
Ich werde bestimmt ab jetzt öfter bei Dir vorbeischauen.
Liebe Grüße aus Berlin,
Meike
Hallo Meike,
liebe Dank, das freut mich wirklich sehr 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Sehr gut geschrieben! Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese Beiträge „10 Gründe, warum du unbedingt hier und hier hin kommen musst“ mittlerweile einfach schon nerven. Es sind irgendwie zu viele, und es gibt bestimmt tolle Dinge, die man dort machen kann, aber nur, weil Gründe A, B & C für jemand anderen genau richtig waren, heißt das nicht, dass ich die Stadt oder das Land überhaupt mag. Reisehighlights, meine Lieblingsplätze und so weiter verblogge ich zwar auch meist, aber genau so, wie es ist: es sind MEINE Lieblingsplätze. Und jemand anders kann die gerne auch blöd finden 🙂
Liebe Grüße aus New York,
Alex
Hi Alex,
da gebe ich dir grundsätzlich Recht. Ich muss aber gestehen, dass ich auch öfter Artikel in dem Stil aufziehe.
Grüße in meine Lieblingsstadt!
Franzi
Deine Beiträge sind einfach immer wieder genial. Zumal ich Dir in den meisten Punkten wirklich nur zustimmen kann. Gerade leben und leben lassen bei Menschen die anders Reisen als man selber, das akzeptieren von Blogs, die fast nur noch aus Koop-Beiträgen bestehen – wie Du schon sagst, man muss die ja nicht lesen – aber jeder kann doch machen was er will.
Und noch was zu den Reisetypen, wir lieben individuelle Reisen – trotzdem buchen wir die Bestandteile oft über deutsche Reiseveranstalter als Bausteine. Auch bei unseren Roadtrips mit dem Mietwagen, ich habe gar keinen Bock mehr am Abend eines schönen, langen Tages durch die Gegend zu fahren und ein Hotel zu suchen. Eigentlich sind wir so ja auch wieder Pauschaltouristen – kann ich aber mit leben.
Dazu kommt, dass ich seit wir unser Reisebüro habe gelernt habe, wie viele verschiedene Bedürfnisse es bei der Reiseplanung gibt. Und statt über „Andersreisende“ zu lästern sollten wir doch alle froh sein, dass wir uns die Art des Reisens frei auswählen können. Viele Menschen auf der Welt können in ihrem Leben nie eine Reise machen und wir echauffieren uns ernsthaft darüber, wenn einer anders reist als man selber. Eigentlich unfassbar, oder?
LG Thomas
Hi Thomas,
vielen Dank, das freut mich wirklich wahnsinnig 🙂
Ich denke, wenn man vom Bloggen leben möchte, bleibt es irgendwann nicht mehr aus, dass ein Großteil der Artikel durch Kooperationen zustande kommt. Meiner Meinung nach ist der Leser aber mündig genug, um selbst zu entscheiden, ob er den Blog auch dann nach wie vor für lesenswert hält. Einige meiner Lieblingsblogs (zum Beispiel Travel on Toast von Anja oder Josieloves von Sarah Eichhorn) bestehen zum größten Teil aus gesponserten Artikeln, das macht sie für mich aber nicht weniger lesenswert.
Liebe Grüße
Franzi
Ich lese extrem selten Reiseblogs. Ich bin derzeit wieder Azubi und da hält sich das Reisebudget ja doch sehr in Grenzen, da versucht man sich nicht zu oft den Mund wässrig machen zu lassen… aber der Artikel hat ja jetzt mit dem Reisen nur indirekt zutun und ich finde ihn so erfrischend! Es tut so gut zu lesen, dass andere manchmal ähnliche Gedanken haben wie ich.
Nur in einem kann ich dir nicht zustimmen: Sao Paulo ist gar nicht schrecklich 😉
Aber wie du schon schreibst, ist sowas auch Geschmackssache. 🙂
Hi Conja,
vielen Dank, das freut mich 🙂
Sao Paulo bekommt bestimmt auch irgendwann nochmal eine Chance.
Liebe Grüße
Franzi
Ein sehr cooler Artikel, ich hab mich bei einigen Stellen köstlich amüsiert 🙂
Venedig hat mir tatsächlich ganz gut gefallen (ich war 2009 zur Biennale da), Turin hingegen hat mich eher wenig begeistert … allerdings vermutlich vor allem deswegen, weil es die ganze Woche nur geschüttet hat 😀
Bei uns steht im August eine Wanderung durch Schottland an und wir werden zum ersten Mal seit Jahren wieder Gepäck aufgeben – der riesige Rucksack hat halt in der Kabine nichts verloren!
Liebe Grüße – ich komm bestimmt wieder 🙂
Carolin
Hi Carolin,
ich denke auch, dass das immer viel mit den individuellen Umständen vor Ort zu tun hat (Wetter, Bekanntschaften, Stimmung etc.). Aber eigentlich ist es doch gar nicht so schlecht, dass die Geschmäcker verschieden sind.
Liebe Grüße
Franzi
Einfach nur ein genialer Artikel! Diese Dinge musste einfach mal jemand auf den Punkt bringen und du hast es getan – und mich dabei des öfteren zum schmunzeln gebracht, denn der eine oder andere Gedanke kann mir sehr bekannt vor 😉
VG, Katja
Hi Katja,
vielen Dank, das freut mich total 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Hallo Franzi 🙂
Mal wieder ein sehr gut geschriebener Artikel!
Hab mich mehrfach beim Grinsen erwischt, auch wenn ich nicht bei allen Punkten deiner Meinung bin: Reisen nur mit Handgepäck sind z.B. unglaublich entspannt – zum einen, weil du viel schneller aus dem Flughafen raus bist, zum anderen, weil ich persönlich wirklich nicht mehr Gepäck brauche 😉
Vor allem was Punkt 6 angeht denke ich, dass es da krass auf die Zielgruppe des Blogs ankommt, jeder hat eben andere Leser. Trotzdem stimme ich dir absolut zu: Ich ärgere mich auch oft, wenn ich auf Blogs über Allheilmittel für das Leben, die Beziehung, den Job oder was auch immer lese. Es ist schon vermessen, seine persönliche Ansicht direkt auf jeden x-beliebigen Menschen zu projezieren und am besten noch in Ratgebern à la „Tu dies, dann passiert das“ zu verkaufen. Leben und leben lassen, oder wie war das? 🙂
Da sind wir aber auch schon wieder beim Thema: Ein Blog ist nun mal etwas sehr Persönliches, aus dem immer auch die eigene Meinung spricht. Siehe oben, wo ich gerade von Handgepäck schwärme, obwohl ich genau weiß, dass es andere Reisende gibt, die damit nie im Leben auskommen 😀
Nun ja, wollen wir das mal nicht zu genau nehmen – ich hab mich beim Lesen jedenfalls köstlich amüsiert (aber nur FAST so sehr wie bei den Kooperationsanfragen, ich könnte mich immer noch wegwerfen ;D)
Schöne Grüße,
Caro
Hi Caro,
vielen Dank, freut mich, dass er dir gefällt!
Ich finde es auch entspannt, nur mit Handgepäck zu verreisen. Nur sollte man sich dann eben auch an die Handgepäckbestimmungen halten 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Ein wunderbarer Artikel, der mir in weiten Teilen aus der Seele spricht. Herrlich geschrieben noch dazu! Vielen, vielen Dank dafür!!
Lieben Gruß,
Michael
Hi Michael,
vielen Dank, das freut mich wirklich sehr 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Hallo, der Artikel spricht mir aus der Seele. Ein wenig überrascht hat mich jedoch Punkt 4: Tatsächlich möchte ich nach SA reisen. Für einen schwulen Mann sicherlich nicht die beste Idee, über die Gründe für meine Reise möchte ich mich hier jedoch nicht äußern. Allerdings versicherte mir ein Freund, der dort (sehr gerne) lebt, dass das Gepäck und Handys nicht durchsucht würden.
Viele Grüße,
Mario