Zuletzt überarbeitet am 29. Mai 2020 von Franzi
Heute wird’s persönlich und ich habe lange überlegt, ob ich diesen Artikel überhaupt veröffentlichen soll. Aber ehrlich gesagt glaube ich, dass es da draußen ganz viele Menschen gibt, denen es genauso geht wie mir. Was sollen wir tun, wenn es in unserem Leben zwei große Lieben gibt? Die eine für die Person, mit der wir alt und grau werden wollen. Die andere für das Reisen – und die hört einfach nicht damit auf, uns immer wieder mit dem Fernwehvirus zu infizieren.
Inhalt
Chronisches Fernweh nervt auch irgendwann
Ich kenne eigentlich keinen Menschen, der nicht gerne verreist. Ich denke, Fernweh ist uns angeboren. Denn wir sind von Natur aus neugierig. Entdecker, Sucher und Finder. Aber nur bei einer Handvoll Menschen geht die Lust aufs Reisen so weit, dass sie das komplette Leben bestimmt. Ich gehöre leider dazu. Und ich sage ganz bewusst leider, denn wenn ich heute mit dem Finger schnipsen und mein ständiges Fernweh für immer kurieren könnte, würde ich es wohl tun.
Ich wäre so gerne zufrieden mit einem festen Job, zwei schönen Urlauben im Jahr, einer netten Eigentumswohnung in München und vielleicht auch einem Hund. Anders als viele andere Blogger und digitale Nomaden schaue ich nicht mitleidig auf die Menschen herab, die ein solches Leben führen. Ganz im Gegenteil: Ich beneide sie sogar.
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Warum kann ich nicht einfach alles haben?
Aktuell scheint das alles für mich unerreichbar. Denn wer ständig reist, hat weder Zeit noch Geld, zu Hause ein bequemes Leben aufzubauen. Und dabei hat in München alles so gut angefangen: Nach eineinhalb Jahren in Neuseeland, Australien und Südostasien war ich bereit, dem Ruf der Vernunft zu folgen. Ein Volontariat in einer PR-Agentur, ein paar neue Kontakte und plötzlich ein gut bezahlter Job in einem großen Unternehmen. Die erste eigene Wohnung, ein fester Freund, eine Mitgliedschaft im Sportverein und eine profitable Altersvorsorge. Leben, wie es sein sollte.
Fast drei Jahre habe ich es ausgehalten, bis sich die bösen Gedanken wieder eingeschlichen haben: „Jetzt sitzt du hier auf diesem Bürostuhl, bis du stirbst.“ – „Eigentlich will ich gar keine Beförderung, dann muss ich ja noch mehr arbeiten.“ – „Ist das wirklich alles?“ – „Ich will, dass mein Leben etwas bedeutet.“
Und dann war auf einmal alles anders
Am Ende habe ich nur noch fürs Wochenende gelebt und war sogar im Urlaub deprimiert, weil ich wusste, dass ich bald wieder im Büro sitzen muss. Viele von euch werden jetzt sagen: „Dann hatte sie wohl den falschen Job.“ Aber leider war das auch nicht die Ursache. Ich hatte einen tollen Job, nette Kollegen und faire Vorgesetzte, die es mir ermöglicht hätten, mich in jede erdenkliche Richtung zu entwickeln. Die einzige Richtung, die ich einschlagen wollte, war allerdings der Ausgang.
Wie das Drama ausgegangen ist, wissen die meisten von euch schon: Kündigung, ein paar längere Reisen, ein Teilzeitjob als Flugbegleiterin und die ersten Schritte in die Selbständigkeit. Ich habe jetzt weniger Geld, dafür aber viel mehr Zeit. Und bin ich jetzt glücklicher? Auf jeden Fall. Obwohl ich doch so einiges vermisse. Zum Beispiel einen geregelten Alltag (das Gras auf der anderen Seite ist eben doch immer grüner), Mittagspausen mit den coolsten Kollegen und natürlich hemmungslose Shoppingtouren ohne schlechtes Gewissen.
Den gemeinsamen Alltag gibt’s nicht mehr
Mit der neu gewonnenen Reisezeit hat sich allerdings ein neues, riesengroßes Problem aufgetan: Die ständige Trennung auf Zeit von meinem Freund. Denn der ist „leider“ glücklich in seinem Vollzeitjob und hat auch keinerlei Intentionen, alles hinzuschmeißen und mit mir auf Reisen zu gehen. Und so fahren wir zwar so oft wie möglich zusammen in den Urlaub – genauso oft bin ich aber auch alleine unterwegs.
Ich sitze gerade im Flieger nach Island, während ich diese Zeilen schreibe. Direkt danach geht’s weiter zur ITB nach Berlin. Er sitzt zu Hause und konkret bedeutet das, dass wir uns wieder zwei Wochen nicht sehen. Ich muss zugeben, dass mir sogar diese relativ kurze Zeit ziemlich schwer fällt. Richtig schlimm wird es aber immer dann, wenn ich länger unterwegs bin. Als ich im Oktober alleine nach Bangalore geflogen bin, hat es mir fast das Herz zerrissen. Um ehrlich zu sein, war ich am Flughafen sogar ganz kurz davor, in den Flieger Richtung Heimat zu steigen.
Vergessen und vergessen werden
Das schlimmste an der Trennung auf Zeit ist aber nicht der Abschied an sich. Viel schlimmer ist es, mitanzusehen, wie die anfangs noch so heiße Liebe mit jedem Tag ein paar Grad runterkühlt. Während man am Anfang noch ständig Kontakt hält und sich alles erzählt, werden die Gespräche nach und nach kürzer und inhaltsloser. Die vielen neuen Eindrücke und Bekanntschaften lassen uns irgendwann fast vergessen, dass zu Hause noch jemand auf uns wartet.
Ich habe schon von vielen Paaren gehört und gelesen, deren Beziehung die Langzeitreise nicht überstanden hat. Und auf meiner letzten Reise habe ich gelernt, dass ich leider auch nicht immun dagegen bin. Es braucht unglaublich viel Energie und Durchhaltevermögen, die Liebe auf Distanz am Leben zu erhalten. Und wenn man endlich wieder nach Hause kommt, liegt die Trennung oft wochenlang wie ein dunkler Schatten auf der Beziehung.
Und wenn man am Ende ganz allein dasteht?
Ich habe leider auch keine Tipps für euch, wie ihr das verhindern könnt. Natürlich ist es wichtig, regelmäßig Kontakt zu halten. Aber oft ist das viel leichter gesagt als getan. In einer perfekten Welt wäre mein Freund natürlich genauso fernwehgeplagt wie ich. Aber die Realität sieht nunmal anders aus und Menschen sind und bleiben verschieden.
Ein Dilemma, denn eigentlich möchte ich weiter lange und viel reisen. Vielleicht sogar bald mal wieder ein paar Monate im Ausland leben und arbeiten. Aber ist es das wirklich wert, dafür immer wieder die Beziehung aufs Spiel zu setzen? Bin ich vielleicht zu egoistisch, zu unemphatisch? Würde ich mich nicht selbst auch furchtbar fühlen, wenn mich mein Freund immer wieder monatelang allein lassen würde? Denn für den Daheimgebliebenen ist die Situation natürlich immer noch viel schlimmer.
Für mich ist die Vorstellung ganz schrecklich, auf das Reisen verzichten zu müssen. Aber genauso schrecklich ist der Gedanke, dass ich irgendwann alleine sterbe und in einer Singlewohnung von meinen fünf Katzen aufgefressen werde. Meine Großeltern würden mich für dieses „First World Problem“ mit Sicherheit belächeln. Und trotzdem ist es ein Problem, das unsere Generation und die Generationen nach uns noch eine Weile beschäftigen wird. Denn mit all den Freiheiten, die uns die moderne Welt bietet, geht auch eine große Gefahr einher: Einsamkeit.
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Sehr schön geschrieben. Hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht.
Liebe Grüße
Maren
Vielen Dank, das freut mich total 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Liebe Franzi,
klingt abgedroschen, aber ich verstehe dich auch zu gut.
Bin mehr als doppelt so alt und habe mit Mitte 20 als Single eine neue Wohnung und neue Arbeitsstelle (Büro) aufgegeben um als Reiseleiterin zu arbeiten. War mein Traum! Nach der ersten Saison kam mein Exmann dazwischen, wegen ihm und der damals ach so großen Liebe, bin ich wieder im deutschen Büro gelandet.
Mein Ex ist ein Reisemuffel. Die ganzen Gefühle und sonstige Gemeinsamkeiten nutzten nichts. Trennung. Jetzt bin ich in Rente und mit einem ebenso reisefreudigen Mann verheiratet. Leider viel zu spät , mit über 50.
Wir spinnen: hätten wir uns viel früher kennengelernt, wir wären gemeinsam gereist und hätten unser Hobby „Fotografieren“ zum Beruf gemacht…
Auf jeden Fall gehört zu unserer Liebe noch viel mehr als das gemeinsame Reisen. Aber das ist ein anderes Thema … 😉
Hi Annette,
das klingt ja toll, wo hast du denn als Reiseleiterin gearbeitet?
Schön, das du jetzt jemanden gefunden hast, mit dem du die Welt bereisen kannst. Und denk bloß nicht zu viel darüber nach, dass ihr euch früher hättet kennenlernen sollen. Ihr habt doch noch soo viele Jahre Zeit und könnt noch so viele gemeinsame Reisen unternehmen.
Viel Spaß dabei!
Liebe Grüße
Franzi
ich glaube inzwischen, dass die Sehnsucht, die Angst und die Sorge allesamt die Motoren sind die uns antreiben. wir träumen zwar davon, irgendwo anzukommen, aber auch das ist nur teilweise möglich und auch nicht vorgesehen. Leben ist Veränderung. die Trennung zwischen den Liebenden ermöglicht erst ihr Wachstum. Jedes Mal, wenn man sich wieder trifft, ist es eine neue Beziehung. An der alten festzuhalten, ist das Problem. wirklich frei wäre man, wenn man sich jedes Mal ganz loslässt und schaut, ob man wieder etwas miteinander anfangen kann, wenn man sich trifft. allein kinder erfordern diese Stabilität für eine Weile. Aber auch das geht vorbei. Schneller als man denkt. das Festhalten verhindert das Ankommen im Moment.
Sehr ehrlich und gut geschrieben, Respekt!
Ich gehöre zu den Glücklichen, deren Partner die Reisebegeisterung zu hundert Prozent teilt. Bei uns ist das aber natürlich nochmal etwas vollkommen anderes. Sind ja beide in Vollzeitjobs und haben dementsprechend ähnlich viel bzw. wenig Urlaub. Aber dein jährliches Reisepensum ist ja doch eher ungewöhnlich 🙂
Gruß, Markus
Vielen Dank! Ja, das macht es natürlich einfacher. Als ich noch meinen Vollzeitjob hatte, haben wir fast alle Reisen gemeinsam gemacht.
Liebe Grüße
Franzi
hm, gutes thema, und schwer zu beantworten. aus meiner erfahrung kann ich nur sagen – fernweh siegt immer! die person, wegen der ich das reisen aufgeben würde, ist noch nicht in mein leben getreten, ich wage sogar zu behaupten, eine solche person kann es nicht geben……
Geht mir genauso, bisher hat das Fernweh immer gewonnen 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Ich verstehe so gut was du meinst. Bin gerade das erste mal für 3,5 Monate allein unterwegs und mein Freund mit dem ich 3 Jahre zusammen bin ist zu Hause. Ich vermisse ihn unglaublich und manchmal ist es kaum auszuhalten. Wir haben eigentlich viel Kontakt und das will ich sie beibehalten. Ich will nicht das unsere Beziehung daran zerbricht und denke auch dass sowas nicht passiert wenn es passt.
Was war Der längste Zeitraum den du von deinem
Freund getrennt warst?
Alles liebe Jules
http://Www.mabelicious.com
Hi Jules,
wow, dreieinhalb Monate ist ja wirklich eine lange Zeit. Wo bist du denn unterwegs?
Mein Maximum war bisher zweieinhalb Monate, das war hart.
Liebe Grüße
Franzi
Franziiii, ein toller Artikel! Du sprichst mir aus der Seele. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte dieses ständige Fernweh nicht. Ich wünschte mir, ich würde meine ganze Energie in eine sichere Zukunft mit Haus, Familie und Katze stecken. Vor 7 Jahren war das auch noch der Plan. Das Studium war beendet, ich war für ein paar Monate in Australien, habe mir den Traum erfüllt und dann könnte ich ja sesshaft werden. Wie das mit den Plänen so ist, es kommt doch irgendwie anders. Jetzt kann ich mir ein Leben ohne Reisen nicht mehr vorstellen. Aber mein Freund hat auch eine Festanstellung, in der er glücklich ist. Und er fehlt mir auf jeder Soloreise, ob kurz oder lang.
Wir sollten mal beim nächsten Treffen darüber ausführlich quatschen. 😀
Ganz lieben Gruß
Hi Elisa,
vielen lieben Dank 🙂
Geht mir ganz genauso, nur mit Hunden anstatt Katzen. Hoffe wir bekommen bald mal wieder ein Treffen hin.
Liebe Grüße
Franzi
Ich kann dich so gut verstehen und bin happy, auf deinen Beitrag gestoßen zu sein…. Bei mir ist zwar nicht das Reisen meine Leidenschaft, eher meine Freiheit, die ich nicht aufgeben möchte für jemanden. (weshalb ich auch schon lange single bin). Ich will auf der einen Seite nichts vom Leben verpassen und alle Eindrücke, die es bietet, auskosten. Auf der anderen Seite habe ich auch Angst, irgendwann als Katzenfrau zu enden.
Deine Einleitung mit Job und fixem Leben erinnert mich übrigens auch sehr an mein früheres Leben, wo eigentlich alles perfekt war, ich mich aber dennoch aus allen Fesseln los riss, um frei zu sein……
Ich würde meinem Gefühl folgen, es wird dich nicht belügen!
Liebe Grüße,
Nicole
Hi Nicole,
vielen Dank, das freut mich total. Mich macht der Gedanke manchmal auch total fertig, dass wir heutzutage so viele Möglichkeiten haben. Letztendlich würde ich mich aber wohl doch immer für die Freiheit entscheiden.
Liebe Grüße
Franzi
Ein wirklich toller Post! Mir geht es zwar noch nicht so, aber ich hab genau davor Angst! Mein Freund und ich sind noch nicht mega lange zsm und trotzdem kann ich mir eine Zukunft mit ihm vorstellen. Wir beide sind kurz vor dem Ende unseres Studiums und sind beide vom Reisevirus geplagt, nur befürchte ich, dass es uns sehr oft in verschiedene Richtungen treiben wird! Aber nicht zu reisen würde mich eben auch furchtbar unglücklich machen. Auf der anderen Seite merke ich grad wo er jetzt in Amerika ist und ich in Deutschland rumreise, dass wir beide unsere Reisen alleine trotzdem auch nicht so recht genießen können! Eine echte Zwickmühle!
Hi Ronja,
vielen Dank! Ich beneide dich total, dass ihr noch so am Anfang seid. Ich mochte das Gefühl damals, dass noch alles offen ist 🙂
Wie schade, dass du deine Reisen alleine nicht so wirklich genießen kannst. Kann ich aber gut nachvollziehen. Wo bist du denn aktuell so unterwegs?
Liebe Grüße
Franzi
Toller Artikel, der zum Nachdenken anregt..
Ich kann das total nachvollziehen.. ich bin (auch 28 und) echt mega vom Fernweh geplagt, aber mein Freund hatte immer irgendwelche Einwaende mal laenger wegzufahren. Kein Geld, kaum Urlaubstage, kein Plan wohin, keine Lust.. Ich finde wenn man etwas wirklich will, findet man schon eine Loesung wie man eine Reise finanzieren kann oder das zeitlich hinbekommt. Wir sind da wohl ziemlich verschieden und ich habe gemerkt, dass ich das nicht laenger kann und mich getrennt. Jetzt bin ich dabei mir meinen lang gehegten Traum zu Erfuellen (zumindest plane ich das): Neuseeland! 🙂 Fuer mich war das die richtige Entscheidung und ich fuehle mich befreit (weil ich ihm zuliebe eben wirklich auch aufs Reisen verzichtet habe) – auch wenn es natuerlich traurig ist, dass es so kommen musste.
Hallo Andrea,
dankeschön, das freut mich, dass er dir gefallen hat.
Ich sehe das genauso wie du: Wer wirklich reisen will, schafft das auch. Unabhängig von Geld und Lebensumständen. Aber wie schön, dass du dir deinen Traum erfüllst. Wann geht’s denn los? Ich habe damals in Neuseeland die tollste Zeit meines Lebens verbracht 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, es kommt etwas darauf an wann ich (endlich) aus meinem Job rauskomme (ich lebe/arbeite momentan in London). Aber dann sobald wie moeglich! Neuseeland muss unglaublich toll sein, ich habe bisher wirklich nur sehr sehr Positives gehoert! 🙂 Am liebsten wuerde ich ein volles Jahr Work and Travel machen – mal sehen 🙂
Liebe Gruesse,
Andrea
Liebe Andrea,
ich drücke dir die Daumen, dass du dir deinen Traum so bald wie möglich erfüllen kannst. Neuseeland ist definitiv die richtige Wahl. Ich bin zur Zeit auch am überlegen, ob ich – solange ich noch kann – für Work and Travel nach Australien oder Kanada fliegen soll.
Liebe Grüße
Franzi
Ein toller und offener Artikel…
Das Thema ist mir nicht fremd. Noch vor 6 Jahren hatte ich auch dauernd Fernweh, während mein Mann nicht fliegen wollte und nicht reiselustig war. Ich verreiste oft alleine, mit Freundinnen und meinem kleinen Sohn vor seiner Einschulung.
Mittlerweile habe ich mich getrennt und führe ein ganz anderes Leben. Mein neuer Lebenspartner hat mir gezeigt, dass man bei uns in Bayern fast vor der Haustür tolle Sachen unternehmen kann und ich habe viel neues ausprobiert. Wir unternehmen tolle Bergwanderungen, Radtouren, im Winter gehen wir langlaufen und seit diesem Winter machen wir Schneeschuhwanderungen. Endlich habe ich verstanden, wie schön es bei uns ist. Mein Fernweh wurde gestillt und ich bevorzuge jetzt viele Kurzurlaube und Tagestouren. Vor einem Monat haben wir eine Woche auf Madeira verbracht und dieser Urlaub reicht mir locker für ein Jahr. Längere Reisen sind zur Zeit so wieso kaum möglich, weil mein Sohn in die Schule muss und mein Freund viel arbeitet. Ich mache viele Tagestouren alleine, aber im Urlaub habe ich lieber meinen Freund und/oder meinen Sohn dabei.
Eine Sache habe ich für mich jedoch verstanden. Ich möchte nie mehr einen Partner haben, der die Freizeit ganz anders verbringen möchte wie ich.
LG
Iwona
Hi Iwona,
vielen Dank, das freut mich total.
Wir sind wirklich so verwöhnt in Bayern. Die Landschaften sind einfach unglaublich und es gibt so wahnsinnig viel zu sehen. Ich denke auch, dass man nicht immer in den Flieger steigen muss, um etwas zu erleben. Habe mir für dieses Jahr auch vorgenommen, lieber wieder mehr Kurztrips zu unternehmen.
Schön, dass ihr alle so eine tolle Zeit zusammen habt 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Was für ein toller ehrlicher Text! Ich wünsch dir und deinem Freund alles gute! Ich war auch 3 Jahre in einer Fernbeziehung, da mein Freund erst beruflich viel unterwegs war (als Schiffsmechaniker auf einem Frachtschiff) und er dann eine 10 monatige Reise, ohne mich, gemacht hat. Seit Januar diesen Jahres ist er wieder Zuhause und nun überlegt er schon wieder weg zugehen bzgl dem Studium. Ich hab jetzt aber erst meine Ausbildung angefangen und „hänge“ hier 3 Jahre fest 😀 glücklicherweise sind wir beide aber reisebegeistert und mein Traum wäre es ja, wie du, selbstständig zu sein und mit Reisen Geld zu verdienen, aber bis dahin ist es ein harter Weg… und wer weiß, ob ich das überhaupt noch will, wenn ich es mal geschafft haben sollte. Ich glaube, wenn dein Partner zu dir passt, dann ist das mit der Fernbeziehung kein Problem, aber nur unter der Aussicht, dass es nicht dauerhaft ist. Also für mich wäre das jedenfalls nichts, so zeitweise ok, kann man verkraften, aber irgendwann möchte man ja doch sesshaft werden, zusammen ziehen usw. Da muss man dann eben einen Kompromis finden!
Liebste Grüße
Jasmin von nimsajx.blogspot.de
Hallo Jasmin,
vielen Dank, das freut mich wirklich sehr – danke auch für die lieben Wünsche.
Ich habe den Schritt in die komplette Selbständigkeit auch noch nicht gewagt und taste mich erst so langsam ran. Mal sehen, was die Zukunft bringt 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Hallo,
deinen Artikel hätte ich schreiben können. Ich liebe das Reisen und ich LEBE es. Im Ausland bin ich glücklich. Ständig neue Orte und Kulturen zu sehen und zu erleben erfüllt mich. Ich bin eigentlich eher der Denker-Typ-Mensch, ich zerdenke alles. Nur im Ausland habe ich das Gefühl ich zu sein, zu 100 %. Als wäre ich ein Unruhe Geist, der nur im Ausland ganz zu sich selbst findet und zur Ruhe kommt. Mein Freund, wir sind nun seit 2 1/2 Jahren zusammen, fährt gerne mal in den Urlaub – 5 Sterne und ausspannen, aber maximal 2 Wochen. Ich liebe ihn wirklich und wir passen ansonsten zu 100 % zusammen. Nur eben diese „Kleinigkeit“ macht es uns, oft nur mir, schwer. Regelmäßig überfällt mich das Fernweh und ich fühle mich zerrissen. Ich vermisse das Fremde, wie andere ihren Partner vermissen. Ich habe mich nach der Schule dann gegen mein Auslandsjahr entschieden und es abgeblasen – für die Liebe, ich konnte und wollte nicht ohne ihn gehen. Bisher bereue ich es nicht, es war richtig so zu dem Zeitpunkt. Jetzt nach 2 1/2 Jahren plagt es mich ständig. Ich will raus, ich sehe die anderen aus meiner Stufe im Ausland, ich will dort arbeiten, eine Zeit lang leben und vor allem frei sein. Frei vom Alltag. Wir wohnen zusammen und ich habe einen festen Job, er auch. Alles was ich denken kann ist „ich muss jetzt raus“ bevor ich 30 bin und immer noch träume und mich danach verzehre. Er ist zufrieden damit.
Viel schwieriger finde ich, darauf zu achten, dass es nicht in Groll ausartet dem Partner gegenüber. Ich merke, wie ich mich dabei ertappe zu denken, ich will raus und wenn es dann kaputt geht – Pech gehabt. Dabei würde es so weh tun und ich will das auch gar nicht. Manchmal denke ich auch „Er hält mich davon ab“. das belastet dann auch die Beziehung. Eine Lösung habe ich noch nicht. Ich versuche ihn zu überzeugen mich 2 Monate zu begleiten, dass findet er schwierig. Ich sage ich reise alleine, dass will er nicht. Mittlerweile manifestiert sich die Idee nächstes Jahr 2-3 Monate weg zu gehen und ich merke ich will das unbedingt. Wir werden dann sehen was kommt.. ich wünschte auch ich wäre mit 2-3 Wochen Urlaub im Jahr zufrieden, mit dem sicheren Job und der Wohnung und dem Alltag. Oft bin ich das auch, aber nicht immer.
Falls du eine Lösung findest das Fernweh einzudämmen oder mit dem Reisemuffel zu reisen, melde dich! 😀
Hallo Lisa,
ich freue mich immer so sehr, wenn sich hier ähnlich denkende Menschen zu Wort melden. Danke dafür 🙂
Ich hoffe du kannst dir den Traum mit der langen Reise erfüllen und natürlich hoffe ich auch, dass deine Beziehung dadurch keinen Schaden nimmt. Ich habe es mir auch immer wunderbar vorgestellt, mit dem Partner quasi endlos auf Reisen zu sein. Aber dazu ist nunmal nicht jeder gemacht, was ja auch absolut verständlich ist.
Liebe Grüße
Franzi
Dein Artikel spricht mir aus dem Herzen.Seit knapp 2 Wochen durchsuche ich das Internet nach Menschen,die über ihre Erfahrungen berichten,denn ich habe zurzeit große Angst.
Mein Partner hat sich auf die abenteuerlichsten & größte und Reise seines Lebens gemacht und erlebt Südamerika mit seinen Freunden.
Der Grund meiner Angst ist eigentlich das,nachdem sich alle Reiseverliebten sehnen:der erweiterte Horizont,der nach all den einmaligen Erlebnissen im Koffer zurück nachhause gebracht wird.
Mir bangt es vor den Wiedersehen am Flughafen,denn ich bin seit dem Abschied unterschiedlichste Phasen erlebt:
Überwältigende Verbundenheit,Traurigkeit,kurzzeitige Akzeptanz,Verzweiflung bis hin zum schlimmsten Empfinden: der Ablehnung.
Ich wollte mich auf Biegen und Brechen für meinen Partner freuen,bin mit ihm losgezogen um Rucksack und Mosquito Spray zu besorgen,um meine Unterstützung zu zeigen.
Nun merke ich,wie ich mit jedem Tag gefühlsloser werde. Viel Selbstzweifel gab es in der letzten Zeit und es zwickt,dass es die Freunde sind,die noch Jahre später auf diese Eindrücke zurückkommen werden: „Erinnerst du dich noch,als…?“ Diese Lücke werden wir mit Fotos und Geschichten zu füllen versuchen. Aber das dumpfe Gefühl bleibt,etwas Lebesveränderndes verpasst zu haben. Und ich frage mich,ob ich noch einen Platz habe,das Verständnis u die Einsicht für die Dinge habe,die ihn während dieser Zeit geformt haben.
Ich zähle die Wochen & zur gleichen Zeit habe ich Angst vor dem Freund,dem das Zuhause zu klein vorkommt.
Warum kann ich nicht mehr Verständnis aufbringen?Schließlich kenne ich kenne das Gefühl,die Sucht nach der Ferne.Ich wünschte ich könnte diese Isolation überwinden,wünsche mir auf der gleichen Wellenlänge zu sein.
Bis dahin warte ich auf das Wiedersehen,dieses Mal wird es anders sein.Das spüre ich.
Hallo Teresa,
lieben Dank für deinen ehrlichen und offenen Kommentar. Du stehst ja quasi auf der anderen Seite und für mich ist es immer wieder spannend zu erfahren, wie sich der „Daheimgebliebene“ bei der ganzen Sache fühlt. Ich hoffe du kannst die Zeit in Deutschland trotzdem noch etwas genießen und ich wünsche dir ein schnelles Wiedersehen und hoffentlich ein Happy End mit deinem Freund. Ich finde du bringst schon sehr viel Verständnis auf und versetzt dich in seine Lage. Also keine Sorge, das liegt definitiv nicht an dir sondern einfach an der unglaublich schwierigen Situation, in der du dich leider momentan befindest.
Ich wünsche dir alles, alles gute und melde dich jederzeit!
Liebe Grüße
Franzi
Danke für den lieben Kommentar.Ich bin beeindruckt,mit wie viel Herz & Interesse Du Dich Deinen Lesern zuwendest und mit Deinen Gedanken zum Austausch untereinander anregst.
Einige berichten von ihren geliebten Reisemuffeln und ich kann gut nachvollziehen,dass die Entscheidung nicht leicht fällt, alleine loszuziehen.
In der Rolle der „Daheimgebliebenen“ fühle ich mich unwohl,richtig femd. Fremder als ich mich an abgelegenden Orten fühlen könnte. Im Flugzeug gibt es die Gewissheit,dass man sich da draussen schon irgendwie zuhause fühlen wird,so war es bisher immer.
Auch hier ist es möglich,den Sommer zu genießen.Trotzdem schaffe ich es noch nicht,die Sorge von mir wegzuschieben,dass mein Partner durch die einmaligen Eindrücke derart gewachsen ist & ich, um einige Erfahrungen ärmer,ihn nicht mehr ganz verstehe.Schon jetzt zähle ich seine Erlebnisse zu den wichtigsten Momenten seines Lebens. Ich würde gerne eine Weile durch seine Augen sehen.
Anfangs dachte ich,es ginge nur ums Vermissen. Als ich aber vom Reisenden in die Rolle des Wartenden rutschte,gezwungendermaßen Reisemuffel auf Zeit wurde,ging es plötzlich um mehr,das Teilen.
Meinst Du,dass Dich jemand wirklich kennt,auch wenn er Dich nie beim Reisen erlebt hat?
Bedürfnisse ändern sich, vielleicht wachst Du eines Tages auf und der Drang in die Ferne zu ziehen ist nicht mehr ganz so stark,Prioritäten haben sich geändert.Aber will man diesen Drang verlieren? Der Drang,der Dir die Welt näher gebracht hat? Selbst wenn nicht, ist es das größte Glück,dass Du Deinen Träumen so nachgehen kannst.Lass Dir das von diesem inneren (Zeit)druck,der ab und zu hochblubbert,nicht klein machen.Meiner Meinung nach machst alles richtig Franzi & bin sicher,dass Du nicht von Katzen gefressen wirst.Vom Alltag wirst Du es jedenfalls nicht und das ist ein erstrebenswerter Lebensstil,chapeau!
Nochmals vielen Dank für Deine aufbauenden Zeilen Alles,Alles Liebe aus Hamburg
Liebe Franzi,
mit diesem Artikel sprichst du vielen Reisebegeisterten und Weltenbummlern aus der Seele. Mir geht es leider ähnlich und mein Partner teilt meine Begeisterung für Langzeitreisen und einen individuellen Lifestyle absolut nicht. Natürlich hoffe ich, dass unsere Beziehung trotzdem eine Chance hat. Aber immer wenn ich wieder längere Zeit alleine unterwegs bin, kommen leise Zweifel in mir auf.
Ich wünsche dir alles Gute!
Gina
Hallo Gina,
vielen Dank, das freut mich immer so zu hören 🙂
Ich hoffe du genießt trotzdem weiter deine wunderbaren Soloreisen und hast eine tolle Zeit. Die Erfahrungen, die wir machen, sind es am Ende wert.
Liebe Grüße
Franzi
Hallo, auch mir geht es ähnlich,habe gerade meinen kindheitstraum, in chile als freiwillige zu arbeiten erfüllt, und erlebe so viele neue sachen, doch mein freund, mit dem ich 1,5 jahre zusammen bin, hatte keine zeit mitzureisen.. freiheit denke ich andauern, ich bin frei, nein freiheit heißt nicht, jeden tag liebe vermissen zu müssen, ich bin frei wenn ich glücklich bin, und glück sind für mich liebe menschen, des menschens traum ist zu fliegen doch ist es das fliegen wert wenn man es niemanden erzählen kann? Wenn keiner dir zusieht wie du über berge und meere schwebst? Meine nächste reise werde ich mit meinem freund machen, ob nach italien oder neuseeland, denn der mensch bestimmt selber, wann er frei ist
Hey,
nachdem ich bei Google „ist permanentes fernweh eine Krankheit?“ eingegeben habe, bin ich über kurz oder lang hier bei dir gelandet und habe mit Interesse deine Ausführungen oben gelesen. Für mich selbst ist Reisen der Sinn des Lebens, klingt vielleicht erstmal komisch, aber Tatsache ist, das, mit einer Reise sein Leben mit Momenten füllen kann, die man sonst nicht hat, es macht schon einen großen Unterschied ob man auf Balkonien seinen Urlaub verbringt, oder in die Welt hinaus zieht! Ein passende Metapher ist, Sammel Momente, nicht Dinge.
Zurückblickend in der Zeit, war es für die Menschen vor 500 Jahren keine Option sich andere Länder, auch weit entfernte anzusehen, bedenkt man das eine Schiffsreise, über den Atlantik zum Beispiel, mehrere Monate dauerte und die Verpflegung viel zu einseitig gewesen ist, siehe Skorbut und ähnliches.
Ich selbst war das letzte mal 2013 in einem anderen Land im Urlaub, ist auch schon wieder lange her, man hat nur dieses eine Leben und jedes Jahr welches man nicht auf Reisen geht, ist ein verschenktes Jahr, ich bin fast 40 und ärgere mich in der Vergangenheit nicht meinem Weg gefolgt zu sein und das Reisen in den Vordergrund gestellt zu haben, gerade wenn man so zwischen 20 und 30 ist, sollte man diese Zeit nutzen und die Welt sehen, in den letzten 7 Jahren war es bei mir organisatorisch auch nicht drin jedes Jahr in den Urlaub zu fliegen, aber ich werde das ab dem nächsten Jahr ändern, denn wenn man alt ist und vielleicht gesundheitliche Defizite hat, bereut man es garantiert nicht verreist zu sein.
Um auf das Thema zurück zu kommen, mit meiner jetzigen Freundin bin ich fast zwei Jahre zusammen, sie hat 4 Kinder von denen 2 noch im Haushalt leben, dadurch ist es echt schwierig Reisen zu planen, bzw auch umzusetzen, ich bin gezwungen sie in den Ferien zu machen, sowas schlägt sich natürlich auch finanziell nieder, es ist schwierig das alles unter einen Hut zu bekommen, aber wenn es nicht geht, dann muss ich eben alleine verreisen, ich weiß nicht ob meine Beziehung das ab kann, eigentlich will ich nicht alleine in den Urlaub fliegen, kann aber auch im Umkehrschluss nicht mir selbst nicht treu sein, für mich ist verreisen eine Sehnsucht und ein Wunsch zu gleich, bis zu einem gewissen Punkt nehme ich mich gerne zurück, ich liebe ja auch meine Freundin, aber wenn es nicht klappt, dann muss ich halt alleine reisen, ich brauche das auch für mich selbst, also das Reisen allgemein, als Ausgleich zum Job, als Verwirklichung meiner Lebensträume usw.
Es wird sich zeigen ob es ein Beziehungskiller wird, oder nicht, das kann nur die Zeit zeigen…
Du scheinst noch jung zu sein, gehe deinen Weg, schade das dein Partner nicht so tickt wie du, aber du musst dir immer, in erster Linie, selber treu sein um glücklich sein zu können, so wie ich in meinem Fall auch…
Liebe Grüße
Marcel
Liebe Franzi,
In letzter Zeit lese ich immer wieder Beiträge von dir und ich muss sagen du sprichst mir immer aus der Seele. Manchmal wünsche ich mir ich könnte meine Gedanken und Gefühle genauso gut aufs Papier bringen wie du das kannst. Ich hoffe wir fliegen mal wieder zusammen und erleben ein weiteres Abenteuer zusammen (Chinesische Mauer, kannst du dich erinnern ;-))
Liebe Grüße aus Bilbao, Sandra
Oh Mann… dein Artikel spricht mir gerade so aus der Seele.
„Was sollen wir tun, wenn es in unserem Leben zwei große Lieben gibt? Die eine für die Person, mit der wir alt und grau werden wollen. Die andere für das Reisen – und die hört einfach nicht damit auf, uns immer wieder mit dem Fernwehvirus zu infizieren.“
Das kann ich komplett so unterschreiben für mich. Ich (bin auch Ende 20) leide wirklich auch manchmal sehr unter dem Fernweh. Es tut manchmal schon fast körperlich weh. Aber so große Sprünge sind leider mit fünf Wochen Urlaub auch nicht machbar. Und auch wenn ich im Urlaub war, kurz danach oder schon währenddessen ist das Fernweh zurück. Habe jetzt immerhin Stunden reduziert bei meinem Bürojob und habe jetzt immer ein 3-Tage Wochenende. Dann sind auch mehr Kurztrips möglich.
Mein Freund ist leider auch nicht so reisefreudig, ihm ist das auch einfach zu teuer und auch nicht so wichtig. Das ist für mich manchmal schon ein Problem. Ohne ihn war ich (in 11 Jahren Beziehung) jetzt schon:
– 5 Monate in Asien
– 6 Wochen in Südamerika
– 1 Monat in Frankreich
– und bestimmt 4-5 zweiwöchige Urlaube
Er lässt mich immer ziehen – er weiß, dass ich das brauche. Das ist schön und dafür bin ich dankbar. Wenn es da Krach und Tränen geben würde deswegen, das wäre nichts für mich. Ich würde mir aber so sehr wünschen, auch mehr mit ihm zu machen. Einfach, um diese Erfahrungen mit ihm zu teilen. Und außerdem geht es mir wie dir – ich vermisse ihn auch immer sehr.
Die Beziehung deswegen beenden? Manchmal sitzt ein kleines Teufelchen auf meiner Schulter und schlägt mir das vor. Aber bis jetzt siegt immer der kleine Engel, der mir sagt, dass unsere Beziehung etwas schönes und besonderes ist und dass mich das Reisen allein auch nicht glücklich machen würde, wenn ich ihn dafür nicht hätte. Ich hätte einfach gern beides: mehr Reisen mit ihm.
Ich frage mich manchmal auch: Vielleicht jammere ich auch auf hohem Niveau?! Immerhin fährt er mit mir jedes Jahr mind. einmal in den Urlaub, ca. jedes zweite Jahr haben wir jetzt auch eine Fernreise gemacht (2-3 Wochen). Wir verstehen uns blendend im Urlaub, wir haben die gleich Interessen. Mit ihm kann ich mit dem Rucksack reisen und einem sehr kleinen Campervan durch Frankreich tingeln oder mich bei AirBnB einmieten. Ein Freund, der nur in 5-Stern-Hotels absteigen will, der wäre ja rein gar nichts für mich.
Ist das nicht auch schon viel wert?
Aber ich? Ich will immer mehr. Warum nicht mal 4-5 Wochen wegfahren. Wie wärs mit Neuseeland? Oder vielleicht gleich mal eine kleine Weltreise. Es würden ja auch drei Monate reichen.
Aber jetzt geht es im März erst mal zwei Wochen in die Karibik – Mädelsurlaub.
Liebe Franzi,
ich bin gerad ueber diesen Artikel gestolpert und du sprichst/schreibst mir aus der Seele. Das Fernweh hat mich immer getrieben und somit war mir nichts und niemand gut genug — weil das fuer mich bedeutet haette, an einer Stelle bleiben zu muessen, so ziemlich. Seit einem Jahr lebe ich nun in San Diego und bereue nichts, aber eine langjaehrige Beziehung ist drauf gegangen. Im Ausland leben ueber Gefuehle…oder so aehnlich. Danke fuer deine offenen und ehrlichen Worte. Teilweise habe ich schon gedacht, ich sei zu egoistisch. Aber haben wir nicht alle nur dieses eine Leben?
Sonnige Gruesse,
Julia
Hi Franzi,
das was dir passiert, kann ich voll und ganz nachvollziehen. Jahrelang habe ich als Servicetechniker auf allen Kontinenten gearbeitet. Und irgendwann kam der Punkt wo die Frau meinte, ich solle doch so langsam mal einen ruhigeren Job anzunehmen. Jetzt nach 10 Jahren des Stillsitzens und Füße unter dem Schreibtisch, bin ich völlig genervt, von dieser Einengung und werde ab dem Sommer wieder als Servicetechniker arbeiten gehen. Kinder aus dem Haus, getrennt von Frau (in der Zeit wo ich Zuhause war, welch eine Ironie) sehe ich diese Arbeit als Erfüllung meines Lebens und nicht die „Vernunft“ der Anderen, die damit nicht klarkommen. Sorry für die ruppigen Worte. Aber alle um mich herum haben es nie verstanden, was mich in die Welt zieht und haben nur mit ihrer kleinen Weltsicht gedacht. Ist zwar blöd für meinen Freundeskreis, aber ich muss glücklich sein mit meinem Leben und nicht mein Freundeskreis. Der kommt auch ohne mich aus. Lass dir nichts einreden was dich unglücklich machen könnte und gehe deinen Weg. Und ich gehe jetzt meinen 😀
Eine kurze Anekdote. Ich hatte mal einen Serviceauftrag in Kasachstan und hatte mich mit einem Kollegen einer anderen Firma, die diesen Bau mit betreute, auf dem Flughafen Amsterdam verabredet. Wir haben uns vor dem Abflug noch unterhalten und kamen auch auf unser Alter zu sprechen. Zu dem Zeitpunkt war dieser Techniker 66 Jahre alt und hat sein Leben lang nichts anderes gemacht. Und es hat ihn genervt zu Hause zu sitzen und Rente zu beziehen. Da hat er einfach seinen alten Arbeitgeber gefragt ob er nicht wieder Reisen könnte und die haben ja gesagt und er ist glücklich damit.
Liebe Grüße
Armin
Hallo Franzi!
Toller Artikel!
Erst mal beneide ich dich um deinen Job…
Ich fühle ähnlich wie du… nach einem Jahr USA und 15 Monate Kanada, kann ich immer noch nicht aufhören ans Reisen zu denken.
Erfreulicherweise teilt mein Freund (sind 15 Monate zusammen) meine Leidenschaft. Wir waren zusammen je 3 Wochen in Thailand und Neuseeland. Mir reicht der „normale“ Urlaub aber nicht mehr und ich möchte gern länger eine Auszeit nehmen. Mein Freund wäre bereit 3-6 Monate mitzukommen, leider fehlt es ihm aber am Geld… Ich hoffe wir finden eine Lösung.
Ich freue mich immer wieder Leute zu treffen, die auch vom Reisefieber gepackt sind und denen es ähnlich geht wie mir…
Liebe Grüße aus Berlin,
Doreen
Der Artikel passt zu meinem momentanen „Gemütszustand“ wie die Faust aufs Auge…. Bin mitten in einem Auslandsjahr in Schottland und war ehrlich gesagt noch nie so glücklich wie hier! So viel gereist und so viele neue Leute kennengelernt! Leider ist mein Freund dafür so gar nicht der Typ, er ist eher der Haus Hund und Kinder Typ… Ich konnte aber hier so richtig meine eigentlich schon immer dagewesene „Travel Seite“ ausleben und merke, das ist genau das wie ich bin, so will ich sein und bleiben! Mein Freund sagt schon, er würde mich nie mehr weglassen (sicher im halben Scherz, aber eben nur im halben), aber ich weiß nun für mich, ich möchte noch mehr reisen und vielleicht sogar mein Geld damit verdienen…
So gut zu wissen, dass so viele ähnlich denken und mit denselben „Problemen“ kämpfen müssen! Ich bin gespannt, wie alles weitergeht 😀
Danke für diesen Artikel 😉
Hi, auch ich habe mit diesen Erfahrungen zu kämpfen, nur aus der anderen Richtung. Ich stehe kurz vor meinem Abitur und plane mit meiner Freundin die nächsten zwei Jahre. Sie wurde schon in jungen Jahren von ihren Eltern zu Reisen mitgenommen von denen ich nur träumen kann. Um genauer zu sein ich kann mit ihr kaum Ferien bisher zusammen verbringen. Dass sie der Reisefieber ganzschön gepackt hat ist vermutlich die logische Folgerung daraus.
Ihr Traum ist es nun nach ihrem Abi mit mir etwa ein halbes Jahr Neuseeland zu entdecken und ich würde gerne mit ihr diese Erfahrung machen. Die Frage ist nun, dass ich ein Jahr überbrücken muss, da sie unter meinem Jahrgang ist, was für mein junges Alter eine weite Planung in die Zukunft ist. Eventuell würde ich schließlich ein ganzes Jahr wegen ihr mit Praktika und kleinen Jobs nutzen, die mir viel Zeit rauben, wenn die bis auf das Fernbleiben in den Ferien glückliche Beziehung nicht hält.
Als Person, die jetzt gegenüber der Seite der reisefreudigen Person steht, die die Urlaubszeit des Partners alleine Zuhause verbringt, während andere ihre Zeit mit dem Partner verbringen, ist es schwer vorzustellen, wie eine solche Zukunft aussehen soll. Als Freund stellt man sich die Frage, was die Beziehung wert ist auf lange Sicht, wenn alles danach schreit, dass das Reisen wichtiger als der Partner oder die gemeinsame Beziehung/ Zukunft ist. Euren Erfahrungen zufolge, siegt der Freiheitswille, wobei ich von meinem Stand der Wahrnehmung nur spekulieren kann und mir wie so oft zu viele Gedanken mache…
Die „Schatten auf der Beziehung“ nach der Rückkehr des Reisenden sind besonders störend. Zum einen ist es ein Treffen wie am ersten Tag voller Sehnsucht, zum anderen ist es das Gewissen das einen warnt vor dem Wissen, dass der Partner dasselbe immer und immer wieder durchleben darf und die Angst vor dem nächsten Abschied. Deshalb flaut die Beziehung ab, da die glücklichen Tage weniger werden, die Pläne für die Zukunft unerreichbarer und unberechenbarer scheinen und der Schmerz des Allein-seins nicht mit einem Mal aus geschaltet werden kann: „And every time you leave me, the quicker these tears dry. And every time you walk out, the less I love you“ (Sam Smith)
Am Ende bleibt mir nur das Vertrauen in die bisher glückliche Beziehung und das Wort des Partners, doch zurück bleibt das Risiko, einem Menschen Liebe und Zuneigung zu schenken, die wegen der Reisen nicht angenommen werden kann und viel verlorene Zeit, die in die falsche Beziehung gesteckt wurde… eine Zwickmühle, denn das Verlassen aus Furcht vor der Zukunft des Reisebegeisterten mit ungewissem Arbeitsplatz oder Umfeld scheint das eigentliche Gefühl für den Partner nicht zu bestätigen wodurch man nur Vertrauen kann. Was aber wenn Umstände zu einem Zweifel am Vertrauen in einer solchen Beziehung das Konstrukt durcheinander wirft? Lohnt sich das warten auf den reisenden Partner der egoistisch seiner Lust und Freiheit folgt dann, wenn sein Glück wie er zeigt mindestens genauso sehr am Reisen hängt wie an seiner „Liebe“?
Hi Benny,
ich stecke gerade in einer sehr ähnlichen Situation und kann dich demnach sehr gut verstehen, nur dass ich diese Jahr mein Abitur mache und anschließend plane ein halbes Jahr um die Welt zu reisen und mein Freund schon ein Jahr weiter ist und studiert. Mir hat das Reisen in jungen Jahren ebenfalls schon viel Spaß bereitet und jetzt, wo mich keine Schule oder andere „Verpflichtungen“ mehr am Reisen hindern hat mich das Fieber endgültig gepackt. Ich träume schon lange von einer Langzeitreise nach dem Abschluss… bis mein Freund dazu kam. Seit dem betrachte ich das auch mit einem lachenden und weinenden Auge.
Ich habe ähnliche Befürchtungen wie du und mache mir meine Gedanken. Was ist wenn mein Freund während ich weg bin sich neu verliebt? Wir uns auseinanderleben? Anschließende Trennung? Diese Dinge sind unvorstellbar für mich. Natürlich habe ich ihn deshalb auch gefragt ob er nicht mitkommen will, aber das Studium zu unterbrechen nach dem ersten, oder dann dem zweiten Semester wollte er auch (verständlicherweise) nicht. Nur so viel für dich: Wenn du jetzt was festes anfängst ist es eher immer blöd zu unterbrechen… Faktisch gesehen würdest du ja dann 2 Jahre Pause machen, wenn ich das richtig verstanden habe (1 Jahr überbrücken, bis deine Freundin Abi hat und anschließendes Reisen). Ob du dir das vorstellen kannst ist eine Sache, die nur du für dich selbst vermutlich beantworten kannst 🙂
Du hast am Ende deines Eintrags die Frage gestellt: „Lohnt sich das warten auf den reisenden Partner der egoistisch seiner Lust und Freiheit folgt dann, wenn sein Glück wie er zeigt mindestens genauso sehr am Reisen hängt wie an seiner „Liebe“?“.
Ich kann nur von mir reden, aber es ist definitiv kein Egoismus. Man könnte auch fragen, ob ich auf das Reisen verzichten muss, nur dass man keine Ängste um die Beziehung hat und mein Partner dementsprechend weiter studieren kann !? Ich glaube das würdest du auch nicht wollen, wenn deine Freundin ihren Traum aufgibt und alles hinschmeißt, oder? 🙂 Aber ich denke im Ende ist es wie du schon sagtest alles eine Frage des Vertrauens und der Treue, sowie der Akzeptanz und des Respekts vor den Träumen deines Partners . Wenn du einen Menschen wirklich liebst, lebst du dich innerhalb von 6 Monaten nicht auseinander und trennst dich auch nicht von deiner großen Liebe. Das wäre doch irgendwie paradox.
Genieße die Zeit intensiv mit deiner Freundin die du hast. Was sind schon 6 Monate in Bezug auf ein ganzes Leben? Denk an die Zeit die ihr danach miteinander verbringen könnt und wenn ihr es beide ernst meint, sollte die Reise eurer Beziehung nichts anhaben können. Wie sagt man doch – Vorfreude ist die schönste Freude 🙂
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute für dich und deine Freundin und hoffe, dass du die richtige Entscheidung für dich triffst 🙂
LG, Isi
Liebe Franzi,
Auch wenn dein wundervoller Post nun schon etwas älter ist, will ich meinen Umgang mit dem Gleichen Problem gerne mit dir teilen.
Ich glaube, ich bin mit Fernweh geboren. Schön als Jugendliche habe ich jeden Pfennig gespart, habe in den Ferien im Ausland gearbeitet, mich mehrfach auf längere Reisen begeben und habe mir mit 15 Jahren selbst einen einen privaten, mehrmonatigen Schüleraustausch mit Gegentausch organisiert. Meine Familie hätte einen Austausch über eine Agentur nie bezahlen können. Heimweh hatte ich nie. Zuhause und auch meine Freunde und meine Familie waren für mich dann wie ausgeblendet. Das ist bis heute so.
Mit 19 bin ich ausgewandert, habe im Ausland einen tollen Mann geheiratet und drei wundervollen Kinder bekommen. Ich dachte wohl, dass mit einem Leben in der Ferne mein Fernweh gestillt wäre. Dem war nicht so. Mittlerweile wohnen wir in Deutschland ich bin hier Lehrerin und liebe mein Leben, meine Familie und meinen Beruf. Durch meinen „importierten“ Ehemann, dessen Kultur und Sprache konnte mein Fernweh zwar eine zeitlang in Schach gehalten aber nicht dauerhaft geheilt werden. Er ist wirklich ein absoluter häuslicher Mensch, der dem Reisen absolut nichts abgewinnen kann. Reisen bedeutet für ihn Unsicherheit und Stress. Wir sind daher auch jahrelang nie gemeinsam gereist.
Je größer unsere Kinder wurden, desto stärker kehrte mein Fernweh zurück. Gleichzeitig sank meine Hoffnung ins Bodenlose, dass ich meinen Mann mit meiner Reiselust jemals werde anstecken können. Ich wurde immer zerrissener und unglücklicher.
Es wurde also Zeit das Ganze mal genauer unter die Lupe zu nehmen und Lösungen zu finden. Dabei habe ich für mich herausgefunden: auch nach 17 Jahren will ich auf gar keinen Fall auf ein Leben mit meinem Mann und meinen mittlerweile jugendlichen Kindern verzichten. Sie sind das wertvollste Geschenk meines Lebens. Trotzdem nimmt mein Fernweh mitunter unerträgliche Ausmaße an. Durch genauerer Betrachtung weiß ich nun, dass es verschiedene Komponenten vereint: die Sehnsucht nach Abenteuer und Freiheit und außerdem die Freude und Neugier an fremden Menschen und deren Geschichten. Beides zusammen gibt mir ein Gefühl von grenzenlosem Glück. Deswegen kann mein Fernweh auch gar nicht durch einen Urlaub im Ausland befriedigt werden. Da kann die Landschaft noch so schön und das Essen noch so lecker sein. Fernwehlindernd wirkt nur eine Reise, bei der man nicht so genau weiß was kommt und die deshalb mit kleineren oder auch größeren Abendheuern verbunden ist. Eigentlich sind es Reisen, deren Ziel gar keine Rolle spielt, sondern vielmehr die kleinen Erlebnisse auf dem Weg. Fernwehlindernd wirkt außerdem der Kontakt mit den Menschen auf der Reise. Insbesondere mit den Menschen, die dort leben. Jede kleine, zufällige Unterhaltung im Bus, auf der Straße oder wo auch immer es sich eben ergibt, ist für mich dabei unersetzlich. Das darf ruhig ganz banaler Smalltalk sein. Sehr oft ensteht daraus wie von selbst ein intensives, interessantes Gespräch oder eine kurze oder längere Freundschaft. Menschen überall auf der Welt erzählen ihre Geschichten (oder Teile davon) sehr gerne und wenn es aufgrund von Sprachbarrieren mit Händen und Füßen ist. Und ich sauge jede Geschichte auf wie ein Schwamm.
Da ich nunmal zwei Seelen habe (eine für die Familie und eine für die anenteuerliche Entdeckung der Menschen der Welt), die ich irgendwie vereinen will und deswegen nicht dauernd einfach abhauen kann, habe ich für meine Bedürfnisse, die hinter der Reiselust stecken (Abenteuer, Freiheit, Neugier an Menschen) folgende Lösungen bzw. Alternativen gefunden:
Einmal im Jahr Reisen wir als Familie in die Heimat meines Mannes und reisen dort neben Familienbesuch ein paar Tage rum.
Ich achte mehr auf die Geschichten der Menschen zuhause. In meinem Beruf geht das wunderbar und macht sogar richtig Sinn. Auch da gibt es nämlich erstaunlich Vieles zu entdecken.
Ich bringe mich in den Schüleraustausch meiner Schule ein und kann damit jedes Jahr eine indische Lehrerin bei mir aufnehmen und diese dann zurückbesuchen. Besser kann man Menschen gar nicht kennenlernen, als gemeinsam zu wohnen und zu arbeiten.
Ich verreise jedes Jahr eine Woche (da ist noch Raum nach oben, wenn die Kinder größer sind) alleine oder mit Freunden.
Ich lese Bücher über die Geschichte verschiedener Länder und lerne Sprachen (dann ist das Kennenlernen leichter, wenn ich hinfahre).
Um meine Abenteuerlust zu stillen, sorge ich für unvorhersehare Situationen in meinem Alltag z.B. indem ich manchmal per Anhalter fahre, anstatt mit Auto oder Bahn. Dazu eignet sich eigentlich alles, was nicht ganz planbar ist.
Ich tanze wann und wo immer sich eine Gelegenheit bietet. Das ist für mich wie große Freiheit. Ganz ohne Reise.
Ich gebe nicht auf, meinem Mann die Lust aufs Reisen langsam und mit viel Geduld „beizubringen“. Wir sind Mitte 30. Da ist noch viel Übung möglich. Vielleicht werden wir ja 105.
Ich weiß, dass diese Aufzählung kein wirklicher Ersatz für eine Dauerreise ist. Aber für mich ist das unaushaltbare Gefühl der Zerrissenheit zwischen zwei Lebensentwürfen damit fast beseitigt und ich kann zufrieden mein Leben leben und genießen. Außerdem bin ich sicher, dass sich noch mehr Möglichkeiten und Tricks auftun werden, nachdem ich langsam einen Blick dafür entwickelt habe.
Mein Fazit ist deswegen: wenn man erstmal weiß, welche Bedprfnisse hinter dem Fernweh stecken, kann man auch andere oder zusätzliche Wege finden, um diese zumindest teilweise zu befriedigen. Es verlangt ja niemand, das Reisen ganz aufzugeben.
Liebe Franzi
Reisen war schon immer mein ganz grosser Traum. Mein Plan war eine Ausbildung als Köchin zu machen und dann kann ich jahrelang um die Welt ziehen und finde überall einen Job. Doch wie das Leben eben so ist kam doch etwas dazwischen – die Liebe. Als ich diese Beziehung eingegangen bin, hätte ich nie gedacht, das es mir so am Ende so schwerfallen wird. Mein Freund möchte sich nicht „binden“, dass heisst wir werden in Kontakt bleiben aber es kann sein, wenn ich zurückkomme, dass er dann sein Interesse an mir verloren hat. Es ist als würde ich meine grosse Liebe für die andere grosse Liebe aufgeben müssen. Einen Traum gegen einen Traum eintauschen. Es zerbricht mir einfach das Herz. Auf eine Art ist es sehr selbstlos, was er tut. Er will mir nicht im Weg stehen und will, dass ich diese Momente voll auskosten kann. Doch das funktioniert nicht, nun habe ich schon meine Reisen vorläufig auf ein halbes Jahr beschränkt, in der Hoffnung, dass nicht alles daran zerbricht..
Du sprichst mir aus der Seele:)
LG Jeanine