Zuletzt überarbeitet am 15. Mai 2020 von Franzi
Die letzten vier Monate meines Lebens habe ich mit Reisen verbracht. Eigentlich eine tolle Zeit – wenn da nicht meine Top15 der nervigsten Reisenden wären. Zwei Fragen werde ich mir wohl nie beantworten können: Erstens – Warum verfolgen sie mich? Und zweitens – Warum ist auf keiner Packliste dieser Welt ein Baseballschläger aufgeführt?
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Inhalt
1. Der Nörgler
In der Regel ist der Nörgler an der Rezeption anzutreffen, wo er sich gerade über irgendetwas beschwert. Meistens ist ihm zu kalt oder zu heiß und das Essen schmeckt ihm zu schlecht oder zu gut. Nachdem er viermal das Zimmer gewechselt und unzählige Beschwerdeformulare ausgefüllt hat, ist sein Urlaub leider auch schon wieder vorbei.
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2. Der Alkoholiker
Der Alkoholiker ist oft Engländer, Amerikaner, Kanadier oder Australier. Unter der Woche kellnert er im Café oder pflückt Äpfel auf dem Feld, um seinen Alkoholkonsum am Wochenende zu finanzieren. Wenn ihr Glück habt, macht er die Nächte durch – falls nicht, kotzt er wahrscheinlich in euren Dorm.
3. Der Geizhals
Der Geizhals treibt Mitreisende durch seine extreme Sparfuchsigkeit in den Wahnsinn. Wer sich mit ihm eine Packung Toastbrot teilt, darf sich auf eine Cent-genaue Abrechnung gefasst machen. Umso lustiger ist es dafür, ihm beim Essen zuzusehen: Er würgt sich gerne billige Nudelsuppen und abgelaufenes Freefood rein – Hauptsache gespart.
4. Der Lehrer
Der Lehrer kennt sämtliche Geschichtszahlen und ist bezüglich Flora und Fauna der jeweiligen Region immer bestens informiert. Aus diesem Grund gibt er sein Wissen gerne an Dritte weiter – unabhängig davon, ob diese ihn darum gebeten haben oder nicht (meistens nicht).
5. Der Gitarre-Spieler
Der Gitarre-Spieler hat einfach immer und überall das Bedürfnis, anderen Reisenden mit seinem nervtötenden Geklimper den Tag zu versauen. Dass ein Großteil der Anwesenden schon beim Anblick seines Musikinstruments die Flucht ergreift, interpretiert er dabei nicht als Kritik sondern als Ansporn für eine zusätzliche Gesangseinlage.
6. Der Spirituelle
Der Spirituelle vermutet hinter jedem Windstoß, jedem Huster und jedem umgefallenen Sack Reis einen tieferen Sinn. Deshalb hält er sich vorzugsweise in Indien auf oder rennt durch den Himalaya. (Anders als bei den Banausen in Deutschland trifft er dort zumindest auf ein bisschen Verständnis.)
7. Der Ich-habe-dafür-bezahlt-Prinzipienreiter
Der Ich-habe-dafür-bezahlt-Prinzipienreiter hat immerzu den Drang, sein Kosten-Nutzen-Verhältnis zu optimieren. Er schmuggelt Essen vom Buffet, treibt Kellner mit Extrawünschen in den Wahnsinn und verhält sich auf Ausflügen so, als hätte er eine private Tour gebucht.
8. Das Pärchen
Das Pärchen ist schrecklich verliebt und klebt pausenlos aneinander. Eigentlich kein Problem, doch leider ist es oft zu geizig, ein Doppelzimmer zu buchen. Sehr zum Leid seiner Mitschlafenden: Was man nachts immer wieder in Dorms zu hören bekommt, würde ich meinem ärgsten Feind nicht wünschen.
9. Der Schnorrer
Wie der Name schon sagt, manövriert sich der Schnorrer mit bewundernswerter Gelassenheit auf Kosten anderer durchs Leben. Ein Bier hier, ein bisschen Waschpulver da – am Ende des Monats fragt er sich jedes Mal, warum er als Einziger noch Geld in der Tasche hat.
10. Der Labersack
Der Labersack kaut seinen Mitreisenden gerne ein Ohr ab. Bevorzugt spricht er über seine Lektüre, seine Lieblingsmusik und seine Zukunftspläne für die nächsten 300 Jahre. Dass er anderen dabei tierisch auf die Nerven geht, merkt er nicht. Wie auch? Dazu müssten sie schließlich erst einmal zu Wort kommen.
11. Der Freefood-Plünderer
Der Freefood-Plünderer hat das Prinzip des Freefoods im Hostel einfach nicht verstanden. Anstatt sich nur dann zu bedienen, wenn ihm gerade etwas fehlt, packt er direkt nach seiner Ankunft den gesamten Inhalt in seine Tasche und macht sich damit aus dem Staub.
12. Der Öko
Der Öko rollt morgens als erstes seine Yogamatte aus und kocht tagsüber gerne Gemüse-Pampe. Bei jeder Gelegenheit atmet er tief ein und bringt seine Dankbarkeit zum Ausdruck, der Natur gerade jetzt in diesem Moment so unglaublich verbunden zu sein.
13. Der Verkäufer
Der Verkäufer versucht bei jeder Gelegenheit, aus allem Möglichen Kapital zu schlagen. Im Hostel kocht er regelmäßig Berge von Lasagne, die er dann an andere Backpacker verscherbelt und Benzinkosten berechnet er grundsätzlich so, dass er selbst komplett umsonst fährt.
14. Der Poser
Der Poser ist eigentlich viel zu cool, um mit anderen Backpackern herumzuhängen. Deshalb schleimt er gerne bei Locals, prahlt pausenlos von seinen Heldentaten und trägt oft ein Sportgerät unter dem Arm spazieren, um am Strand schnell Anschluss zu finden.
15. Der Flodder
Der Flodder gibt jegliche Art von Anstand am Check-In-Schalter seines Heimatflughafens ab. Am Zielort angekommen krempelt er zuallererst sein weißes Unterhemd (auch Wife-Beater genannt) nach oben, damit seine Plauze von Anfang an genügend Sonne abbekommt. Sein weibliches Pendant sonnt sich in islamischen Ländern gerne oben ohne und beschwert sich beim Reiseveranstalter, wenn der Eisverkäufer um die Ecke keine fließenden Deutschkenntnisse vorweisen kann.
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Hahaha, sehr schöne Auflistung! Erkenne so den ein oder anderen Typen wieder. Spannend wäre ja auch, ab und an sich selbst zu reflektieren, ob sich die ein oder andere Eigenschaft auch bei einem selbst einschleicht.
Haha, ja da hast du Recht 🙂 Wenn ich so darüber nachdenke: In Cabarete habe ich mich selbst dabei ertappt, wie ich barfuß durch die Hotellobby gelatscht bin. Da habe ich wohl auch schon ein paar Flodder-Tendenzen entwickelt…
Haha…die kenne ich ALLE! Mein persönlicher Favorit: Der Geizhals. Den hatte ich während meinem Work-and-Travel-Jahr in Australien in jedem Hostel gleich mehrfach.
Den Geizhals hatte ich in Neuseeland auch öfter 🙂 . Inspiriert hat mich in diesem Artikel ein Backpacker, der sogar abgelaufenes Ovomaltine-Pulver pur gefressen hat, nur weil es eben gerade rumlag.
Tolle Liste und vollste Zustimmung, besonders bei den Punkten 3 & 5. Ich hätte noch zwei weitere Punkte für die Liste. Der Tütenknisterer – Es gibt nichts besseres als jemanden im Dorm zu haben der mitten in der Nacht auschecken muss und alles sorgsam in knisternde Plastiktüten verstaut. Fast noch nerviger finde ich Die Flüsterer – kommen meist als Pärchen im Dorm vor, daher als Ergänzung bzw. Vorspiel zu Punkt 8 zu verstehen. 😉
Haha jaa! Der Tütenknisterer, wie ich ihn hasse! Vor allem wie er es immer wieder schafft, seine Knisterei über Stunden hinzuziehen. Und wenn man denkt es ist vorbei und gerade wieder einschlafen möchte, knistert er wieder los. Die Flüsterer sind mir aber auch gut bekannt 🙂
Hahah! Sehr lustig und wie wahr!!
Ohja! Der Prinzipienreiter… darunter fällt für mich auch der Lebensmittelverschwender, der sich beim Buffet 8 randvolle Teller auf den Tisch stellt, um dann nur 3 davon in den (meist recht prallen) Wanst zu schieben… oft findet man den Lebensmittelverschwender in Gesellschaft der Arm-candy-Mandy, die stets in Highheels und hautengen Jeans unterwegs ist, immer top geschminkt ist, mit top frisierten Extensions. Eben diese Extensions verhindern jedoch leider das Aussteigen aus der Air-Conditioning-Zone von Bus u. Auto, da es sonst zu unschönen Makeup-Verschmierungen oder Haar-Krauselungen kommen könnte.
Jaaa und dann fehlt noch der Junkie, mir bisher nur in 2 Ausprägungen bekannt ist: der chillige Kiffer (China/USA/Australien) oder der hyperaktive 100-meilen-die-stunde-redende Metamphetaminer (HongKong, NYC). Aber vielleicht kennst du noch andere Unterarten dieser Spezies 😉
Oh ja, ich kenne den Lebensmittelverschwender – er ist oft Russe 🙂 In Marokko hatten wir einen besonders üblen Fall im Hotel. Obwohl er nur Arm-Candy-Mandy und sein Kind dabei hatte, konnte man nach seinem Abgang meinen, eine Großfamilie hätte zu Abend gegessen und wäre mittendrin einfach aufgestanden. Dem Kind wurden grundsätzlich drei verschiedene Gerichte hingestellt, von denen es zwei auf den Boden warf und das dritte lediglich ansabberte. Der Kiffer ist mir leider auch schon viel zu oft begegnet 🙂
Grandios! Ich erkenne alle Typen bis auf die Flodder wieder. Jetzt könnte man gleich noch die Nationen zu weisen. Da gibt es sicher hier und da Überschneidungen. Ich erlebe es jeden Tag aufs Neue und habs auch in den letzten 4 Monaten immer wieder erleben dürfen. Man hat es nicht leicht als Reisender 🙂
Auf das Nationen-zuweisen habe ich bewusst verzichtet, um mich nicht unbeliebt zu machen. Obwohl ich schon bei jedem Typen eine oder zwei Nationalitäten im Hinterkopf hatte 🙂 Der Flodder ist übrigens oft Russe oder Deutscher und steigt in typischen Urlaubshotels ab – deshalb ist er dir wohl noch nicht über den Weg gelaufen.
Haha super gut! Ich find den Geizhals im übrigen am schlimmsten. Wir waren zum beispiel auf unserem londontrip und wollten einen abend in chinatown essen. Da hat unser Geizhals doch tatsächlich nur ne schüssel reis gegessen. Ist ja viel günstiger und satt wird man trotzdem -.-
Lg marieke
Haha, lustig, dass du das sagst! Der Geizhals isst wirklich auffällig oft Reis. In Neuseeland hatten wir auch einen im Hostel, der wirklich jeden Tag Reis mit Sojasauce gegessen hat. Ich bestelle ja auch oft was günstiges, aber eine Schüssel Reis im Restaurant ist ganz schön peinlich 🙂
Gnihihi… Klasse Artikel.
Wir sind zwar keine Backpacker, im eigentlichen Sinne und waren auch noch nie in einem Hostel – aber ich habe alle 15 Typen da oben auf unseren Reisen schon erlebt. *seufz*
Das Liebespaar hatte ich letzten im Flugzeug neben mir. Die haben sage und schreibe 2,5 Stunden lang geherzt, geschmust, Küßchen hier, Küßchen da… *gnarf*
LG Thomas
Hi Thomas, ich denke meine Dorm-Zeit geht auch langsam dem Ende zu. Von extrem teuren Städten/Reisezeiträumen abgesehen gönne ich mir mittlerweile auch ein Einzel- bzw. mit Reisebegleitung ein Doppelzimmer. Für die oben genannten Zeitgenossen bin ich wohl langsam doch zu alt 🙂 LG Franzi
Hihi, sehr lustig! Aber wenn ich unterwegs ist, muss ich mich manchmal anstrengen, dass ich nicht zum Mörder mutiere… Ich ergänze aus dem eigenen Erfahrungsschatz: Der Duschfetischist. Der Duschfetischist hat nur Eins im Sinn: seiner Reinlichkeitsmanie auch in den fernsten Winkeln der Welt nachzukommen. Dabei rede ich nicht von normaler Körperhygiene, denn der Duschfetischist MUSS grundsätzlich morgens UND abends AUSGIEBIG duschen. Seine erste Fragen bei Ankunft im Camp: 1. Gibt es warmes Wasser. Die Information, dass er noch nicht morgens um sechs seiner Duschleidenschaft frönen kann, löst einen mittelschweren Nervenzusammenbruch aus.
Hi Beatrice. Oh, ich kenne den Duschfetischisten nur allzu gut. Besonders mag ich ihn in Hostels, die nur begrenzt Warmwasser zur Verfügung haben. Ich habe schon so viele Backpacker getroffen, die einfach in Ruhe so lange geduscht haben, bis das Wasser kalt wurde. Nach dem Motto: Nach mir die Sintflut. LG Franzi
Super Artikel. Immer wieder klasse mitzubekommen, wie schäbig sich Reisende verhalten, weil sie glauben, dass man sie sowieso niemals wiedersieht. Gruss Jane
Haha ja, ich denke mir zum Abschied auch oft: Man sieht sich immer zweimal im Leben 🙂 LG Franzi
Hehe, toller Artikel. Den Alkoholiker haben wir auf unserer letzten Reise erst wieder kennen gelernt. Das waren aber Deutsche.
Am allerschlimmsten finde ich aber den Geizhals. Vor allem, wenn verhältnismäßig wohlhabende Deutsche in armen Ländern noch bis aufs Blut um 10 Cent feilschen, verliere ich manchmal echt den Glauben.
Oh ja, wenn der Geizhals anfängt, mit den Ärmsten der Armen um jeden Cent zu feilschen, hört der Spaß wirklich auf. In Neuseeland habe ich Backpacker kennengelernt, die sich tatsächlich in öffentlichen Essensausgaben (also sowas wie die Tafel) bedient haben. Nach dem Motto „Wir sind doch auch arm“. Den kleinen Unterschied, dass sie sich selbst dafür entschieden haben, haben sie leider nicht begriffen. LG Franzi
Haha eine schöne Liste! Ich habe sowas fürs Bahnfahren angelegt, die dort anzutreffenden Mitreisenden können ähnlich klassifiziert werden 😉 Da gibt es den „Müsli-Frühstücker“, der mit seinem Plastiklöffel seine Tupperdose auskratzt, der „Laut-Telefonierer“, der durchs Abteil brüllt und die „Business-Typen“, die gerne Geschäftsgeheimnisse in aller Breite diskutieren…
Hallo liebe Julia. Das klingt super – eine öffentliche oder eine geheime Hassliste? Das würde mich ja wirklich brennend interessieren. In der Bahn begegnen mir auch jeden Morgen die schlimmsten Typen. Die von dir beschriebenen kenne ich zum Beispiel alle. LG Franzi
Haha, sehr cool 😀 Ich sehe mich mal wieder selbst darin bestätigt, nur im absoluten Notfall und wenn es irgendwo so gar keine Couchsurfing- oder Airbnb-Gelegenheiten gibt, im Hostel zu schlafen 😀
Du hast echt einen schönen Blog – freut mich, dass ich über den BloKoDe hergefunden habe! Ich schau bestimmt noch öfter vorbei 🙂
Hi Ariane, liebe Danke, das freut mich sehr, dass dir die Seite gefällt. Das Kompliment kann ich nur zurückgeben – ich folge dir direkt mal auf Facebook und freue mich, in Zukunft mehr von dir zu lesen. LG Franzi
Hallo, ich find deine Seite S U P E R! >>Total genial deine Beiträge, v.a. der obere ist sehr treffend und passen! Im Rahmen des BloKoDe hinterlass ich dir mal einen Kommentar und bedanke mich für den super Beitrag!
lg aus Wien
Lieben Dank! Das freut mich wirklich sehr 🙂 LG Franzi
Sehr witzig zu lesen xD
Vielen Dank, liebe Evy 🙂