Zuletzt überarbeitet am 1. Juni 2020 von Franzi

Reisen macht schlauer. Und das ist nicht nur eine von den abgedroschenen Phrasen, mit denen wir Blogger gerne um uns werfen. 40 Länder habe ich bisher bereist und jedes einzelne hat mir mehr beigebracht, als Schule, Uni und der Discovery Channel zusammen. In meiner letzten schlaflosen Jetlag-Nacht habe ich mir mal Gedanken gemacht, was ich in den letzten Jahren so alles gelernt habe.


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1. Nichts muss so sein, nur weil es immer so gewesen ist

Auf meinen Reisen habe ich Geschichten gesammelt, die nur das Leben schreiben kann. Von Hausfrauen, die nach 30 Jahren ein erfolgreiches Onlinebusiness aus dem Boden gestampft haben. Von Rentnern, die ihren Lebensabend im VW-Bus verbringen. Von Paaren, die in wilder Ehe leben und von Frauen, die nach 20 Jahren Reihenhaus die Scheidung eingereicht und ein Around-the-World-Ticket gekauft haben. Wir haben (fast) immer die Möglichkeit, unser Leben von Grund auf zu ändern und wenn wir es wirklich wollen, werden wir einen Weg finden, unsere Träume zu verwirklichen.

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Gletscher Svínafellsjökull: Gletscherwanderung in Island

2. Es ist erst vorbei, wenn der Ringrichter sagt, dass es vorbei ist

Ich habe ein heimliches Hobby, von dem ich bisher noch kaum einem Menschen erzählt habe: Ich liebe die Kämpfe der UFC (Ultimate Fighting Championship). Ich habe schon so viele gesehen – in den USA, in England und sogar in Deutschland. Und viele von euch werden sich jetzt wundern, wie man sich für einen so brutalen Sport begeistern kann. Aber für mich sind die Fights eine Metapher für das wahre Leben, und deshalb genieße ich die Shows so sehr.

Ich bewundere die Jungs und Mädels über alle Maßen, die auch dann nicht ans Aufgeben denken, wenn ihr Körper längst am Ende ist. Ich betreibe jetzt selbst schon seit vielen Jahren Kampfsport und kann euch sagen: Manchmal fühlt es sich besser an, einen Schlag in die Fresse zu bekommen, als selbst einen auszuteilen.

Tiger Muay Thai Camp Phuket

3. Vernünftig ist wie tot. Nur vorher

Ich habe in meinem Leben viele vernünftige Entscheidungen getroffen. Ich habe Abitur gemacht, studiert, die obligatorische Auslandserfahrung gesammelt und danach einen Job gesucht. Ein PR-Volo, die erste Festanstellung und schon ging’s aufwärts auf der Karriereleiter. Gebracht hat mir das Ganze ungefähr nichts. Naja, abgesehen von Panikattacken, Zukunftsängsten und vielen, vielen Sonntagen, die ich heulend im Bett verbracht habe.

Mein Leben war zu Ende, bevor es überhaupt richtig begonnen hat. Und ich bin unglaublich froh, dass ich rechtzeitig die Notbremse gezogen habe. Ach ja, keine Angst, dass soll jetzt keine Belehrung à la „Brecht-alle-aus-dem-Hamsterrad-aus“ werden. Eigentlich will ich damit nur sagen, dass der Weg zu einem guten Leben nicht immer über Sicherheit, Geld und Karriere führt.

Old Delhi Markt Shopping

4. The best Things in Life – are not Things

Häuser, Autos, Designerklamotten. Oft werfen Menschen mit Statussymbolen um sich, wenn sie von ihren Wünschen erzählen. Ich bin selbst ein absolutes Modeopfer und vieles davon ist für mich nice to have. Aber mittlerweile passiert es immer seltener, dass ich mir materielle Dinge wirklich wünsche. Eigentlich habe ich meinen persönlichen Wunschzettel in den letzten Jahren komplett überarbeitet.

Und was steht jetzt drauf? Eine Reise nach Alaska. Eine Arktiskreuzfahrt. Ein Programmierkurs. Das Mount Everest Basecamp. Ein Fallschirmsprung. Eine Safari in Afrika. Ein Roadtrip durch die Südstaaten der USA. Ein Yoga Retreat in Indien. Ein Leben am Meer. Und einmal in einem Baumhaus übernachten.

Capilano Suspension Bridge Park Treetop Adventure

5. Man kann immer nur so nett sein, wie es der andere zulässt

Manche Menschen sind einfach Arschlöcher. Punkt. Ich habe mir längst abgewöhnt, es immer allen recht zu machen. Ich versuche so sehr, neuen Bekanntschaften freundlich zu begegnen. Aber wenn mein Gegenüber nicht zu grundlegender Sozialkompetenz fähig ist, denke ich mir mittlerweile: Fuck it, man muss nicht immer mit jedem gut auskommen.

Ebenfalls dauerhaft von der Liste gestrichen: Sozialschwachmaten, emotionale Flachwichser, Größenwahnsinnige, Pseudo-Dekadente, (passiv-)aggressiv Persönlichkeitsgestörte, Selbstverliebte und Menschen, die über alle Maßen von Selbstmitleid erfüllt sind (hatten wir nicht alle eine beschissene Kindheit?).

Indien Mysore Tempel

6. Wir erreichen nur, was wir für möglich halten

Ich muss jetzt einfach mal ganz großkotzig sagen: Ich wusste schon immer, dass mein Leben irgendwie gut wird. Ich konnte nie so ganz genau sagen, warum und auf welche Weise. Aber ich habe keine Sekunde lang daran gezweifelt, dass ich irgendwie, irgendwo, irgendwann einmal absolut großartige Abenteuer erleben werde.

Wenn mir vor zehn Jahren jemand gesagt hätte, dass ich einmal meinen gut bezahlten Job hinschmeißen werde, um die Welt zu bereisen und möglichst viel Freizeit zu haben, hätte ich ihn wohl ausgelacht. Heute hangle ich mich von Monat zu Monat und wenn’s am Ende nur noch Tütensuppe gibt, muss ich nur einen Blick in meinen Reisepass werfen und bekomme direkt wieder gute Laune.

Hochseilgarten Attersee - Klettergarten in Österreich

7. Es gibt viele Religionen, aber nur eine Moral (John Ruskin)

Eine der wichtigsten Lektionen, die ich auf meinen Reisen gelernt habe: Es gibt keine schlechten Religionen sondern nur schlechte Menschen. Ich bin selbst Atheistin und es ist mir vollkommen gleichgültig, ob jemand Jesus, Allah, dem Buddha oder dem fliegenden Spaghettimonster hinterherrennt. Aber egal, ob ich in Marokko, Thailand, Indien oder in den USA unterwegs war: Ich habe in keinem Land der Welt signifikant mehr oder weniger böse Menschen getroffen – denn die sind leider überall gleich stark vertreten.

Jama Masjid Moschee in Old Delhi

8. A little Party never killed nobody

Ich gehe so selten weg in München und man könnte fast meinen, dass ich ein echter Partymuffel bin. Aber sobald ich fremden Boden unter den Füßen habe, sieht das alles gleich ganz anders aus. Ich liebe es, in fremden Städten wilde Partys zu feiern und verrückte Leute auf der ganzen Welt kennenzulernen.

Und so habe ich einige meiner schönsten Reiseerinnerungen auch beim Feiern gesammelt. Und wenn meine internationalen Freunde bei Facebook auftauchen, fallen mir ganz oft die Partys ein, auf denen wir uns kennengelernt haben. Clubs in Shanghai, Karaokebars in Tokio, Full Moon Partys in Thailand und Pubs in England – ich liebe sie alle!

Gasthaus Wachtberg am Attersee

9. Das Leben ist keine Generalprobe

Vergesst ihr auch immer wieder, wie unheimlich kurz das Leben eigentlich ist? Ich meine im Ernst: Wir gehen zur Schule, lassen uns auf welche Art auch immer ausbilden und dann geht’s ab auf den Arbeitsmarkt. Einige von uns heiraten und bekommen Kinder und so plätschert das Leben eben so dahin, bis wir irgendwann das Rentenalter erreicht haben. Das Problem ist, dass danach nicht die große Belohnung kommt, für all die Jahre, in denen wir uns abgerackert haben. Ganz im Gegenteil – es ist einfach zack-bum-aus.

Ein trauriger Gedanke, irgendwie. Aber für mich auch ein Ansporn, meine Wünsche und Träume nicht mehr auf einer Löffelliste versauern zu lassen. So lange ich noch kann, will ich auf Anschlag Reisen, Entdecken, Leben, Lieben. Und wenn mich irgendwann die Altersarmut einholt, habe ich wenigstens ein paar coole Geschichten zu erzählen.

Pointe des Châteaux Guadeloupe

10. Ein Leben ohne Sport ist möglich, aber sinnlos.

Extrem unsportliche Menschen verpassen viele schöne Orte auf der Welt. Das habe ich mir in den letzten Jahren immer wieder gedacht und zuletzt auf einer Bloggerreise nach Kerala erlebt. Eines der absoluten Highlights auf dem Trip war ein Hike durch die wunderbaren Westghats. Leider konnte den ungefähr ein Drittel unserer Gruppe nicht erleben, weil sie aus welchen Gründen auch immer nicht dazu in der Lage waren, einen verdammten Berg hochzuklettern.

Vielleicht habe ich als Münchnerin leicht reden, aber ganz ehrlich: Wenn euch aus mangelnder körperlicher Fitness die großartigsten Momente auf Reisen durch die Lappen gehen, solltet ihr euch ernsthaft mit dem Thema Fitness beschäftigen.

Westghats: Camping und Trekking in den Western Ghats Mountains von Kerala, Indien

11. Menschen sind käuflich – das wahre Leben ist es nicht

Ich glaube, ich habe auf Partys in Dubai, Tokio und Indien ein paar der reichsten Menschen der Welt getroffen. Von ihnen habe ich gelernt, dass man im Leben fast alles kaufen kann. Und damit meine ich nicht nur materielle Dinge sondern auch Sicherheit, eine gute Ausbildung, ein erfülltes Sozialleben, jede Menge Spaß und natürlich Sex. Viele von euch werden jetzt entsetzt aufschreien, aber ich glaube, dass man bis zu einem gewissen Grad sogar Liebe kaufen kann.

Denn oft können wir gar nicht so genau unterscheiden, ob wir uns wirklich in den Menschen verlieben oder in das gute Gefühl, dass er oder sie in uns auslöst. Aber leider wird es nie eine bedingungslose Liebe werden und wahrscheinlich wird am Ende alles nie so gut, wie es am Anfang erscheint. Und so hilft uns Geld eben doch nicht dabei, ein Leben nach unseren Wünschen zu erschaffen. Denn neben der Liebe sind es auch Gesundheit, Erfüllung und die positiven Vibes, die sich nicht so einfach kaufen lassen.

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Und ihr so? Was hat euch auf Reisen am meisten bewegt und was waren die wichtigsten Erkenntnisse, die ihr unterwegs gewonnen habt?

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