Zuletzt überarbeitet am 2. April 2021 von Franzi
Ein neuer Gastbeitrag über die Lykische Küste von Thomas vom Türkei Reiseblog: Thomas verbringt jedes Jahr mehrere Monate in Istanbul und an der türkischen Südküste. Seit 2015 schreibt er über seine Erfahrungen mit dem Reisen und Leben in der Türkei. Auch an der Lykischen Küste, die zu den alternativen Reisezielen im Süden der Türkei gehört, kennt er sich bestens aus. Für mehr Reiseinspiration rund um die Türkei könnt ihr Thomas auch auf Facebook und Instagram folgen.
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Inhalt
Zwischen Geschichte, Kultur und Stränden: Die Lykische Küste
Die Türkei abseits von Pauschalreisen und Massentourismus erleben – die Lykische Küste ist genau der richtige Ort dafür. Hier kommen die zehn Highlights, die du in der einmaligen Küstenregion auf keinen Fall verpassen darfst.
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1. Das Ökotourismusdorf Cirali-Olympos
Cirali-Olympos ist mein Lieblingsort an der Lykischen Küste. Das Dorf steht schon seit Jahrzehnten unter Naturschutz. Das liegt an den Caretta Caretta Meeresschildkröten, die im Sommer am Olympos Beach ihre Eier ablegen.
Durch den Naturschutz entwickelte sich das kleine Dorf ganz anders als die restliche Südküste. Kleine Bungalows, Holzhäuser, Yoga-Retreats, Okö-Restaurants und Baumhäuser prägen Cirali-Olympos.
Kurz und gut: Das Essen ist hervorragend, der Ort ist langsam und ruhig und in Cirali siehst du viele interessante Dinge. Das sind zum Beispiel die Ruinen der antiken Hafenstadt Olympos, das kristallklare Meer am Olympos Beach oder das seit mindestens 2.700 Jahren brennende Gasfeld Yanartas-Chimera.
2. Xanthos – die Hauptstadt einer der ersten Demokratien der Welt
Die zum UNESCO Welterbe und dem Bundesheiligtum von Letoon gehörenden Ruinen der lykischen Hauptstadt Xanthos gehören meiner Meinung nach zu den am meisten übersehen Orten im Süden der Türkei.
Xanthos ist einer dieser einmaligen Orte, an dem du noch immer die antike Geschichte der Lykischen Küste spürst. Zumeist bist du in den Ruinen der antiken Stadt alleine, ohne viele andere Reisende.
Zwischendurch begegnest du freilaufenden Ziegen, spielenden Katzen, Salamandern an den warmen Steinen und Schildkröten im Gras. Beachtenswert sind auch die Felsgräber in Xanthos, das römische Theater und Sarkophage.
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3. Kaputas Beach, der vermutlich schönste Strand der Türkei
Die Lykische Küste beherbergt großartige Strände. Der Kaputas Beach fällt mir regelmäßig in Abstimmungen zum schönsten Strand in Europa auf, zum Beispiel auf TripAdvisor.
Du findest den kleinen Sandstrand mit türkis-blauem Wasser unterhalb der steilen Küste zwischen Kas und Kalkan.
4. Myra, die Heimat von Nikolaus
Nikolaus von Myra, besser bekannt als der Heilige Nikolaus, Santa Claus oder Väterchen Frost, war Bischof in der oströmischen Stadt Myra. Die Ruinen der antiken Stadt und das Grab von Nikolaus von Myra sind eines der absoluten Highlights an der Lykischen Küste.
Du siehst an der Ausgrabungsstätte mehr als 2.300 Jahre alte lykische Felsgräber, ein römisches Theater mit 10.000 Sitzplätzen und die Nikolaus Basilika mit dem Sarkophag von Nikolaus von Myra. Nikolaus, falls dir der Name nichts sagt, ist das Vorbild für Santa Claus, Väterchen Frost, Baba Noel und natürlich für den Heiligen Nikolaus.
Falls du nur einen Ort an der Lykischen Küste besuchen möchtest, dann empfehle ich dir Myra! In Andriake, dem antiken Hafen von Myra, findest du auch einen schönen, langen Sandstrand.
5. Tahtali Dagi – Olymp und Heimat der Götter
Der 2.364 Meter hohe Tahtali Dagi war einer der Berge, von denen die alten Griechen dachten, dass er die Heimat der olympischen Götter sei. Das liegt an der einmaligen Lage des Berges, direkt an der Küste. Dadurch wirkt der Gipfel des Tahtali so, als ob er alle anderen Erhebungen im Taurusgebirge dominiert.
Eine der weltweit längsten Seilbahnen fährt auf den Gipfel des Tahtali hinauf. Oben angekommen erwartet dich ein fantastischer Ausblick auf die Lykische Küste und das Taurusgebirge. An schönen Tagen reicht der Ausblick sogar bis in die 70 Kilometer entfernte Provinzhauptstadt Antalya.
Falls du nach einem kleinen Nervenkitzel suchst, hast du am Tahtali die Möglichkeit, mit einem Gleitschirm zurück an die Küste zu gelangen. Ein Tandem-Sprung vom Tahtali ist wegen des Höhenunterschieds einmalig: So lange bist du an kaum einem anderen Ort in der Luft, da der Tandem-Sprung vom Gipfel auf 2.364 Meter bis zurück an den Strand geht.
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6. Sagen und das seit 2.700 Jahren brennende Gasfeld Yanartas-Chimera
Die Sage des Königssohns Bellerophon und dem Sagenwesen Chimera ist in Anatolien so bekannt, wie das Nibelungenlied in Deutschland.
Die Chimera war ein Fabelwesen mit dem Körper eines Löwen, eines Drachen, einer Schlange und einer Ziege. Bellerophon erhielt die fast unlösbare Aufgabe, die Chimera zu töten – dabei half im das fliegende Pferd Pegasus.
Die Stelle, an der Bellerophon die Chimera getötet haben soll, ist das seit mindestens 2.700 Jahren brennende Gasfeld Yanartas-Chimera in Olympos. Die alten Griechen dachten, dass die austretenden Flammen vom Körper des unter den Steinen begrabenen Sagenwesens Chimera stammt, das auch zu einem Teil ein Drache war. Daran erinnern die Ruinen eines griechischen Tempels.
Meine Empfehlung ist, die Flammen zusammen mit Marshmallows oder Grillwürstchen am Abend zu besuchen. Normalerweise bringt noch irgendwer aus den nahen Hostels und Bungalows in Olympos eine Gitarre mit – Lagerfeuerstimmung an einem extrem geschichtsträchtigen Ort.
7. Kas und ein Tag in Griechenland
Kas war einmal ein kleines Fischerdorf, das durch die bis zu 3.000 Meter hohen Berge an der Lykischen Küste nur mit Booten oder über schmale Bergpfade erreichbar war. In Kas lebten bis zum ersten Weltkrieg vor allem Griechen. Daran erinnern die kleinen weißen Häuser mit den bunten Fensterläden.
Griechenland ist von Kas noch immer nicht weit entfernt. Du siehst vom Hafen des kleinen Badeortes die drei Kilometer entfernte griechische Insel Kastelorizo („Meis“). Boote fahren täglich zwischen Kas und Kastelorizo hin und her.
8. Flussrestaurants, Yörük Nomaden und das gemütliche Leben
Zu den wohl typischsten türkischen Dingen an der Lykischen Küste gehören die kleinen Flussrestaurants. Sie stehen auf Pfeilern, direkt oberhalb des kalten Flusswassers, so wie es schon vor Jahrhunderten war. Das kalte Flusswasser und der Schatten der Bäume sorgt im Sommer für eine perfekte Abkühlung, während du leckeren Fisch isst.
Ein anderer gemütlicher Ort an der Lykischen Küste ist der Yörük Nomaden Park in Kemer. Der Badeort ist für mich persönlich die Grenze zwischen der viel touristischeren türkischen Riviera und der Lykischen Küste.
Der Yörük Park ist eine ruhige Oase zwischen den Fünf-Sterne-Hotels auf einer kleinen Halbinsel und den Segelschiffen in der Marina. Der Park zeigt das Leben der Yörük Nomaden, die seit Jahrhunderten in der Provinz Antalya leben. Sie ziehen mit ihren Tieren im Sommer in die Berge und im Winter ans Meer. Außerdem haben sie sich ihre eigene Sprache erhalten und folgen teilweise einer anderen Kultur.
Der Park zeigt dir das Leben in den Nomadenzelten und gibt dir die Gelegenheit, das hervorragendes Essen der Yörük zu kosten.
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9. Segeln nahe der im Meer versunkenen Stadt Simena
Die Lykische Küste ist ein Paradies für Segler. Einer der schönsten Orte dafür ist die Insel Kekova. Zwischen der unter Naturschutz stehenden Insel und dem kleinen Dorf Kaleköy versank nach einem Erdbeben vor mehr als 1.000 Jahren die antike Stadt Simena im Meer.
Teile der Ruinen von Simena ragen noch immer aus dem Wasser heraus. Du siehst an der Küste von Kekova zum Beispiel noch Stiegen, an der Landseite in Kaleköy stehen lykische Steinsarkophage am Ufer.
Es fahren täglich mehrere Boote zu den Ruinen. Sie sind mit Glasboden ausgestattet, damit du die versunkene Stadt besser siehst. Am Boden liegen noch immer Vasen, Tontöpfe und andere alltägliche Gegenstände.
10. Schwimmen im 2.700 Jahre alten Stadthafen von Phaselis
Alexander der Große verbrachte auf seinem Feldzug durch Anatolien einen Winter in der antiken Stadt Phaselis, bevor er nach Gordion weiterzog, um den gordischen Knoten zu öffnen.
Im Römischen Reich war Phaselis eine der reichsten Handelsstädte im nordöstlichen Mittelmeer. Davon zeugt das gut erhaltene Theater der alten Hafenstadt. Eine Besonderheit in Phaselis sind die drei natürlichen Stadthäfen zwischen den Ruinen, in denen du schwimmen darfst.
Besonders schön ist der alte Kriegshafen, in dem einmal die römischen Galeeren vor Anker lagen. Er ist heute eine kleine Badebucht mit einem Sandstrand, in der du links und rechts die Ruinen der antiken Stadt siehst.
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Ein spezieller, geschichtsträchtiger (das mag ich sehr) Ort, der mir völlig unbekannt war. Gerne würde ich auch einmal Istanbul besuchen und danach einige Zeit an der Küste wäre bestimmt eine schöne Ergänzung. Momentan kommt für mich ein Türkei-Besuch jedoch noch nicht in Frage… zu kritisch nehme ich selbst die aktuellen politischen Entwicklungen wahr – Auch wenn ich gleichzeitig den lokalen Menschen und Tourismus-Unternehmern den Erfolg wünschen würde. Liebe Grüsse, Miuh