Zuletzt überarbeitet am 6. Mai 2025 von Franzi
Manchmal gibt es Orte, die sich schon beim ersten Besuch wie ein Gemälde anfühlen – lebendig, farbenfroh und voller Geschichten. Guatapé ist so ein Ort. Die kleine Gemeinde im Departamento Antioquia, etwa zwei Stunden östlich von Medellín gelegen, ist nicht nur für ihre einzigartige Architektur bekannt, sondern auch für ihre Lage am Ufer eines riesigen Stausees, ihre Geschichte und die spektakuläre Aussicht vom Felsen El Peñol.
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Inhalt
10 spannende Fakten über Guatapé
Starten wir erst einmal mit ein paar spannenden Fakten, die ihr über Kolumbiens bunteste Stadt Guatapé wissen solltet:
- Guatapé ist berühmt für seine Zócalos, farbenfrohe Reliefs an den Häusern, die Szenen aus dem Alltag, Tiere, Pflanzen oder religiöse Symbole darstellen.
- Jede Zócalo-Fassade ist einzigartig – sie wird oft in Absprache mit den Hausbesitzer:innen individuell gestaltet.
- Der Felsen El Peñol ist ein 220 Meter hoher Monolith mit über 700 Stufen bis zum Aussichtspunkt.
- Guatapé liegt auf 1.925 Metern Höhe über dem Meeresspiegel – das sorgt für ein angenehm frisches Klima.
- Der umliegende Stausee entstand in den 1970er Jahren durch das größte Wasserkraftwerk des Landes.
- Der alte Ort El Peñol wurde durch den Bau des Damms überflutet – ein riesiges Kreuz im See erinnert heute daran.
- Guatapé zählt zu den Pueblos Patrimonio de Colombia, also zu den architektonisch und kulturell besonders schützenswerten Städten.
- Viele Straßen sind für Autos gesperrt – ihr könnt euch also ganz entspannt zu Fuß durch die Altstadt bewegen.
- Es gibt in Guatapé keine Ampeln – ein Zeichen für den friedlichen, gemächlichen Alltag im Dorf.
- Trotz seiner Beliebtheit hat sich Guatapé seinen Charme erhalten – mit einem aktiven Dorfleben, kleinen Familienbetrieben und vielen freundlichen Begegnungen.




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Bummeln durch das bunteste Dorf Kolumbiens
Guatapé ist mehr als nur ein hübscher Ort – es ist schon beinahe ein Lifestyle. Die Straßen leuchten in Türkis, Gelb, Pink und Blau, die Wände sind mit kunstvollen Bildern verziert, und überall findet ihr kleine Cafés, Galerien und Boutiquen.
Die Zócalos erzählen Geschichten: Ein Fischer mit seiner Forelle, ein Bauernhof mit Tieren, ein abstraktes Mandala oder ein Fahrrad vor einer Tür. Viele sind verspielt, einige tiefgründig – alle liebevoll handgemalt. Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich einfach stehen blieb, um mir Details anzusehen.
Besonders schön ist die Plaza de Zócalos, ein kleiner Platz, eingerahmt von Treppen mit bunten Fliesen, Blumen in Hängeampeln und leuchtenden Sonnenschirmen. Hier sitzen die Menschen bei einem Café con leche oder einem frischen Fruchtsaft, hören Musik und beobachten das Geschehen – völlig entschleunigt.
Eine der charmantesten Arten, Guatapé zu erkunden, ist definitiv mit einem TukTuk. Die kleinen, offenen Dreiräder gehören zum Straßenbild der Stadt – und sie bringen euch nicht nur schnell von A nach B, sondern auch mit einer Extraportion Lokalkolorit durch die bunten Gassen.
Viele Fahrer bieten kleine Rundfahrten an, bei denen ihr die schönsten Fotospots, die kunstvollsten Zócalos und auch versteckte Ecken etwas außerhalb des Zentrums zu sehen bekommt.
Wir haben uns spontan eine solche Tour gegönnt – sie dauerte etwa 30 Minuten und war nicht nur informativ, sondern auch richtig unterhaltsam. Unser Fahrer kannte jede Geschichte zu den Wandreliefs und zeigte mir Orte, an denen ich sonst sicher vorbeigelaufen wäre.
Besonders schön: Die TukTuks selbst sind ebenfalls liebevoll bemalt und gehören quasi zur fahrenden Kunstszene Guatapés. Die Touren starten am Marktplatz vor der Kirche und kosten nur ein paar Euro.




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Der Aufstieg zum Himmel: El Peñón de Guatapé
Nur wenige Kilometer vom Zentrum Guatapés entfernt erhebt sich eines der beeindruckendsten Naturwunder Kolumbiens: der El Peñón de Guatapé (auch El Peñol genannt), ein 220 Meter hoher Granitfelsen, der wie aus dem Nichts aus der sanft hügeligen Landschaft aufragt.
Für die Einheimischen ist er mehr als nur ein Felsen – er ist ein Wahrzeichen, spiritueller Ort und beliebter Ausflugsort zugleich.
Schon bei der Anfahrt fällt der Monolith ins Auge. Seine dunkle Oberfläche, die markante Spalte, durch die sich die berühmte Treppe nach oben schlängelt, und der Kontrast zum umliegenden See machen ihn zu einem echten Hingucker.
Wenn ihr unten steht und den Kopf in den Nacken legt, fragt ihr euch vielleicht kurz: Schaffe ich das wirklich? Aber keine Sorge – der Weg nach oben ist zwar sportlich, aber gut machbar.
Der Aufstieg besteht aus genau 740 nummerierten Stufen, die sich in einer spektakulären Zickzackform entlang der Felswand nach oben winden. Immer wieder gibt es kleine Plattformen zum Durchatmen und Staunen.
Dabei wechselt die Aussicht mit jedem Höhenmeter – zuerst schaut ihr über grüne Felder, dann über den See, schließlich über ein Meer aus Inseln, das sich immer weiter öffnet.
Oben angekommen, auf über 2.135 Metern über dem Meeresspiegel, erwartet euch ein 360-Grad-Panorama, das schwer in Worte zu fassen ist. Der Blick über das verzweigte Stausee-System, das durch die Flutung der Region in den 1970er-Jahren entstanden ist, gehört zu den spektakulärsten in ganz Südamerika.
Man sieht einzelne Inseln, kleine Bootsanleger, die rote Dächer von Guatapé und die grüne Weite Antioquias bis zum Horizont. Besonders spektakulär sind auch die vielen Rabengeier, die dort ihre Kreise ziehen und die ihr mit ein bisschen Glück aus der Nähe beobachten könnt.
Auf der Spitze des Felsens befindet sich eine Aussichtsplattform mit mehreren Ebenen, kleinen Verkaufsständen und einem Restaurant. Dort könnt ihr euch ein erfrischendes Getränk gönnen, einen frischen Obstsalat kaufen oder einfach nur sitzen, staunen und durchatmen.
Ein spannendes Detail: Der Fels war lange Zeit Gegenstand eines Streits zwischen Guatapé und dem benachbarten Ort El Peñol – beide beanspruchten ihn für sich. Noch heute ist auf einer Seite des Felsens ein großes, unvollendetes „G“ zu sehen – der Beginn eines Schriftzugs für „Guatapé“, der nie fertiggestellt wurde, weil die Behörden die Aktion gestoppt haben.
Wichtig zu wissen: Für den Aufstieg müsst ihr eine Gebühr in Höhe von 25000 COP (ca. 5 Euro) bezahlen. Der Felsen ist von 08:00 bis 18:00 Uhr zugänglich.
Tipp: Gönnt euch eine private Tour von Medellín nach Guatapé*. Erklimmt auf dieser Tagestour den El Peñol, fahrt mit dem Boot am Stausee entlang, genießt ein traditionelles kolumbianisches Mittagessen und bewundert die bunten Straßen und Kachelfassaden der Stadt.




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Erlebnisse am Wasser: Der Stausee von Guatapé
Die Umgebung Guatapés ist geprägt vom weit verzweigten Stausee Embalse Peñol-Guatapé, der in den 1970er-Jahren durch die Flutung eines ganzen Tals entstand. Heute bildet das türkisfarbene Wasser mit seinen unzähligen Inseln, Halbinseln und versteckten Buchten ein echtes Freizeitparadies.
Ein absolutes Muss ist eine Bootstour über den See. Dabei gleitet ihr an grünen Ufern vorbei, seht bunte Häuser am Wasser, und oft führt euch der Weg zu einem ganz besonderen – und kontroversen – Ort: dem ehemaligen Anwesen von Pablo Escobar, Finca La Manuela.
Die Ruinen dieser Finca, einst eines seiner luxuriösen Rückzugsorte, können heute vom Boot aus betrachtet oder im Rahmen geführter Touren besucht werden.
Einige Anbieter bieten sogar geführte Stopps auf dem Gelände an, bei denen ihr durch die Überreste der Villa spazieren, in einem Paintballfeld spielen oder mehr über die düstere Geschichte dieser Zeit erfahren könnt. Es ist ein merkwürdiger Ort – faszinierend, historisch aufgeladen und ein Zeugnis dafür, wie sehr Kolumbien sich seitdem verändert hat.
Neben der Escobar-Finca könnt ihr euch auf dem Wasser auch sportlich austoben:
- Jetski, Kajak und Paddleboard sind an vielen Uferstellen mietbar.
- Für ruhigere Stunden gibt es kleine Tretboote oder geführte Kanutouren, bei denen ihr die Stille der abgelegenen Arme genießen könnt.
- Wer’s exklusiver mag, kann sich sogar ein Privatboot mit Musik und Getränken mieten – perfekt für Gruppen oder einen besonderen Anlass.




Restaurant-Tipps für Guatapé
In Guatapé gibt es unzählige schöne Restaurants und Cafés. Diese kann ich euch besonders empfehlen:
1. Casa Cuba
Ein authentisches kubanisches Restaurant mit herzlicher Atmosphäre. Der Besitzer Oscar und seine Frau sorgen persönlich für das Wohl der Gäste. Besonders empfehlenswert sind die Sandwiches und der Oktopus als Vorspeise.
2. La Fogata
Dieses Restaurant bietet traditionelle kolumbianische Küche mit großzügigen Portionen. Die gegrillte Forelle und das Filet Mignon sind besonders beliebt. Von der zweiten Etage aus habt ihr einen schönen Blick auf den See.
3. Koi Cocina Asiática
Für Liebhaber:innen der asiatischen Küche ist dieses Restaurant ein Muss. Es bietet eine Auswahl an Sushi, Ramen und anderen asiatischen Gerichten. Die Qualität der Zutaten und der Service werden von Gästen hoch gelobt.
4. Guatacrep‘
Eine charmante Crêperie, die sowohl süße als auch herzhafte Crêpes anbietet. Die Besitzerin Margie bringt ihre Leidenschaft für das Kochen in jedes Gericht ein. Ideal für ein leichtes Mittagessen oder einen Snack zwischendurch.
5. Namasté Vegan Food
Ein kleines, aber feines veganes Restaurant im Herzen von Guatapé. Die Speisekarte umfasst Wraps, Burger und Salate. Die gemütliche Atmosphäre und das freundliche Personal machen den Besuch besonders angenehm.




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Praktische Infos: So kommt ihr nach Guatapé
Die einfachste Möglichkeit: Bus ab Medellín, Terminal Norte
- Dauer: ca. 2 Stunden
- Preis: etwa 18.000–20.000 COP (ca. 4–5 €)
- Die Busse fahren regelmäßig, oft im Halbstundentakt
- Ankunft direkt im Zentrum von Guatapé
Alternativ:
Mietwagen: gut machbar, allerdings teurer und mit kolumbianischem Verkehr nicht jedermanns Sache
Geführte Tagesausflüge (inkl. El Peñol, Mittagessen, Guide) ab Medellín
Tipps für euren Aufenthalt
- Kleingeld mitnehmen: Für Eintritt, Snacks und Märkte praktisch – nicht überall wird Karte akzeptiert.
- Früh starten: Guatapé wird gegen Mittag gut besucht – morgens ist es ruhiger.
- Übernachten lohnt sich: Abends kehrt Ruhe ein, die Atmosphäre am See ist zauberhaft.
- Warme Kleidung dabei haben: Abends kann es kühl werden – trotz Sonne am Tag.
- Regenjacke einpacken: Das Wetter kann überraschend umschlagen.


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Fazit: Guatapé – ein Ort, der euch bleibt
Guatapé ist mehr als ein schöner Ausflug. Es ist ein Ort, an dem Kunst, Natur und Geschichte ineinandergreifen. Die Farben der Häuser, die Weite des Sees, der Aufstieg zum Felsen – all das bleibt euch lange in Erinnerung.
Für mich war es einer der schönsten Orte in Kolumbien. Nicht nur wegen der Fotos, sondern wegen des Gefühls, dort zu sein. Wenn ihr Medellín besucht, nehmt euch diesen Abstecher unbedingt vor – ihr werdet es nicht bereuen.


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Hoteltipp: Unsere Unterkunft in Medellín
Zum Schluss möchte ich euch noch eine Unterkunft vorstellen, die ich euch in Medellín absolut empfehlen kann.
Wichtig zu wissen: Beliebte Hotels sind vor allem in der Hauptsaison schnell ausgebucht. Es lohnt sich also, rechtzeitig zu vergleichen und früh zu buchen.
Recuerdos de mi Tierra*
Das Recuerdos De Mi Tierra* liegt im Viertel El Poblado in Medellín und bietet euch eine komfortable Unterkunft mit guter Anbindung an die Stadt. Die Zimmer sind klimatisiert und verfügen über ein eigenes Bad – sie werden täglich gereinigt.
Gäste können die Gemeinschaftsküche nutzen und sich in den Gemeinschaftsräumen entspannen. Das Hotel bietet zudem außerdem WLAN und einen Wäscheservice. Haustiere sind auf Anfrage erlaubt.
Die Rezeption ist rund um die Uhr besetzt und bietet Unterstützung bei der Tourenplanung. In der Nähe befinden sich Sehenswürdigkeiten wie der Parque El Poblado und das Museo de Arte Moderno de Medellín. Der Flughafen Flughafen José María Córdova Medellín (MDE) ist etwa 30 km entfernt.
Direkt vor der Tür findet ihr Bars, Restaurants und Märkte. Zur Bahnstation mussten wir ungefähr zehn Minuten laufen.
FAQs rund um Guatapé
Hier beantworte ich euch noch einige häufig gestellte Fragen rund um Kolumbiens bunteste Stadt Guatapé.
Ein Tagesausflug reicht, aber eine Übernachtung lohnt sich, um die Ruhe am Abend zu genießen.
Es sind über 700 Stufen – mit normaler Fitness machbar. Wer Pausen einlegt, schafft es gut.
Ja, es werden regelmäßig kostenlose Führungen angeboten – meist auf Spanisch. Für Gruppen können auch private Touren gebucht werden.
Ja, viele! Von lokalen Forellen-Gerichten bis hin zu vegetarischer Küche ist alles dabei.
Es gibt keine offiziellen Badestellen, aber an manchen Stellen ist Schwimmen erlaubt – am besten vor Ort erkundigen.
25.000 COP pro Person – also etwa 5 Euro.
Je nach Tempo 15–30 Minuten. Mit Pausen auch etwas länger.
Auf jeden Fall. Der Garten hat viele schattige und überdachte Bereiche – und gerade bei bedecktem Himmel ist die Stimmung besonders angenehm.


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