Zuletzt überarbeitet am 30. Oktober 2025 von Franzi
Wer an die Garden Route in Südafrika denkt, hat oft endlose Küsten, beeindruckende Natur und charmante Kleinstädte im Kopf. Eine davon sticht besonders hervor: Hermanus. Die Stadt liegt rund 120 Kilometer südöstlich von Kapstadt und gilt als einer der besten Orte der Welt, um Wale direkt von Land aus zu beobachten. Aber Hermanus ist weit mehr als nur ein Ziel für Tierliebhaber:innen. Das ehemalige Fischerdorf hat sich zu einem lebendigen Künstlerort entwickelt, umgeben von Weinbergen, Klippenpfaden und gemütlichen Cafés.
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Inhalt
Allgemeines über Hermanus
Hermanus liegt an der Walker Bay, eingebettet zwischen den Bergen und dem Atlantik. Die Stadt hat sich in den letzten Jahrzehnten stark entwickelt, ohne ihren ursprünglichen Charme zu verlieren. Hier herrscht eine Mischung aus maritimem Lebensgefühl, bodenständiger Gastfreundschaft und kreativem Flair.
Seinen Namen verdankt der Ort dem Lehrer Hermanus Pieters, der sich im 19. Jahrhundert hier niederließ. Ursprünglich hieß die Siedlung Hermanuspietersfontein – ein Name, der irgendwann zu lang erschien und später auf Hermanus verkürzt wurde.
Heute leben hier rund 30.000 Menschen, doch in der Walsaison zwischen Juni und November verdoppelt sich die Zahl der Besucher:innen. Das liegt vor allem daran, dass Hermanus als weltweit einer der besten Orte gilt, um Glattwale (Southern Right Whales) zu beobachten. Anders als an vielen anderen Orten müsst ihr hier nicht einmal ein Boot besteigen – die Wale kommen so nah an die Küste, dass sie direkt von den Klippen aus zu sehen sind.
Hermanus ist modern und trotzdem entspannt. Es gibt gute Hotels, Gästehäuser und Ferienwohnungen, hervorragende Restaurants und kleine Boutiquen. Trotz des touristischen Andrangs bleibt das Städtchen überschaubar und lässt sich gut zu Fuß erkunden.
Tipp: Auf dieser informativen und lehrreichen Whale-Watching-Bootsfahrt ab Hermanus kommt ihr den Ozean-Riesen ganz nah.* Wir haben es getestet und waren begeistert.



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Whale Watching in Hermanus
Die Hauptattraktion von Hermanus sind zweifellos die Wale. Von Juni bis November ziehen sie in die Walker Bay, um zu kalben und ihre Jungen aufzuziehen. In dieser Zeit stehen die Chancen auf eine Sichtung besonders gut.
Die bekannteste Walart hier ist der Southern Right Whale. Man erkennt ihn an den rauen Hornhautstellen auf dem Kopf und der gemächlichen Art, sich an der Oberfläche zu zeigen. Häufig sieht man sie beim Springen, beim Schlagen mit der Fluke oder wie sie sich auf den Rücken drehen.
Besonders beliebt ist der sogenannte Cliff Path – ein etwa zwölf Kilometer langer Spazierweg entlang der Küste von Hermanus bis Grotto Beach. Von hier aus habt ihr an vielen Stellen freie Sicht auf die Bucht. Wer Glück hat, kann die Wale aus wenigen Metern Entfernung beobachten.
Einer der bekanntesten Aussichtspunkte ist Sievers Point. Hier versammeln sich in der Saison täglich Besucher:innen mit Ferngläsern und Kameras. Auch im alten Hafen von Hermanus gibt es gute Beobachtungsplätze – und oft sogar den „Whale Crier“, eine lokale Besonderheit: Mit einer Seetangtrompete kündigt er an, wenn Wale gesichtet wurden.
Wer die Tiere lieber vom Wasser aus sehen möchte, kann an einer Bootstour teilnehmen. Anbieter wie Southern Right Charters oder Hermanus Whale Cruises bieten Ausflüge an, die ca. 1,5 bis 2 Stunden dauern. Die Preise liegen in der Regel zwischen 900 und 1.200 Rand pro Person, je nach Saison und Anbieter. Touren starten im Hafen von New Harbour.
Wichtig ist, frühzeitig zu buchen – vor allem an Wochenenden und während des Whale Festivals, das jährlich Ende September stattfindet. Das Festival zieht tausende Besucher:innen an und feiert die Rückkehr der Wale mit Märkten, Konzerten und Umweltaktionen.
Neben Glattwalen kann man mit etwas Glück auch Buckelwale und Bryde’s Wale sehen. Und nicht selten begleiten Delfine, Robben oder sogar Pinguine die Szene.
Wenn ihr plant, zu fotografieren, solltet ihr ein Teleobjektiv mitnehmen – perfekt sind Brennweiten ab 200 mm. Auf Bootstouren ist eine kürzere Brennweite oft besser, da die Tiere näher kommen können. Wer nur mit dem Smartphone unterwegs ist, sollte unbedingt auf gute Stabilisierung und eine wasserfeste Hülle achten – Gischt gehört hier einfach dazu.





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Weitere Erlebnisse in Hermanus
Auch wenn die Wale das große Aushängeschild sind, gibt es in Hermanus noch viele andere Gründe, länger zu bleiben.
Ein Muss ist der Spaziergang auf dem Cliff Path. Die Strecke zieht sich über mehrere Kilometer entlang der felsigen Küste. Immer wieder öffnen sich neue Ausblicke auf die Walker Bay und das Meer. Besonders schön ist es am frühen Morgen oder kurz vor Sonnenuntergang, wenn das Licht weich und golden ist.
Etwas oberhalb des Ortes liegt das Fernkloof Nature Reserve. Es ist bekannt für seine Pflanzenvielfalt und bietet mehrere gut markierte Wanderwege mit Blick auf Hermanus und das Meer. Je nach Route dauert eine Tour zwischen einer und drei Stunden.
Wer sich für Kunst interessiert, sollte die Galerien im Zentrum nicht verpassen. Hermanus hat sich zu einem kleinen Künstlerdorf entwickelt, in dem lokale Maler:innen, Bildhauer:innen und Fotograf:innen ihre Arbeiten ausstellen. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch der Lembu Gallery oder der FynArts Gallery in der Harbour Road. Im Juni findet außerdem das Hermanus FynArts Festival statt, das Kunst, Musik und Kulinarik miteinander verbindet.
Und dann wäre da noch der Wein. Direkt hinter der Stadt beginnt das Hemel-en-Aarde Valley – eines der schönsten Weintäler Südafrikas. Der Name bedeutet „Himmel und Erde“, und wer einmal dort war, versteht sofort, warum. Die Hänge sind grün, die Straßen schlängeln sich durch Reben, und an fast jeder Ecke laden Weingüter zu Verkostungen ein. Besonders bekannt sind Creation Wines, Hamilton Russell und Ataraxia. Viele bieten neben Wein auch kleine Gerichte oder Käseplatten an, oft mit Blick auf die umliegenden Berge.
Zurück in Hermanus lohnt es sich, den Tag in einem der vielen Restaurants oder Bars ausklingen zu lassen. Besonders beliebt ist das Burgundy Restaurant am alten Hafen – hier gibt es frischen Fisch, Muscheln und südafrikanische Klassiker mit Aussicht auf die Bucht. Ebenfalls empfehlenswert sind The Wine Glass und Pear Tree, die eine gute Mischung aus regionaler Küche und entspanntem Ambiente bieten.
Wer Lust auf einen Drink hat, findet entlang der Marine Drive mehrere Bars mit Meerblick. Besonders atmosphärisch wird es bei Sonnenuntergang, wenn das Licht über dem Wasser glitzert und vielleicht noch der letzte Wal des Tages auftaucht. Wir waren begeistert von Fick’s Pool Restaurant – hier gibt es nicht nur geniale Ausblicke direkt am Meer sondern auch leckere Pinchos und Cocktails.




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Praktische Tipps für euren Aufenthalt
Am besten erreicht ihr Hermanus mit dem Auto ab Kapstadt. Die Fahrt dauert je nach Route zwischen anderthalb und zwei Stunden. Besonders schön ist der Weg über die R44 entlang der Küste, vorbei an Betty’s Bay und Kleinmond – eine der landschaftlich reizvollsten Strecken der Region.
Plant für Hermanus mindestens zwei Nächte ein. So habt ihr genug Zeit, um sowohl Wale zu beobachten als auch die Umgebung zu genießen. Wer länger bleibt, kann Tagesausflüge in die Weinregion Hemel-en-Aarde unternehmen oder weiter entlang der Garden Route Richtung Mossel Bay oder Knysna fahren.
Die Walsaison dauert von Juni bis November, mit den besten Sichtungen meist im September und Oktober. Die Temperaturen sind in dieser Zeit mild, das Wetter kann aber wechselhaft sein – eine Windjacke gehört daher unbedingt ins Gepäck.
Auch außerhalb der Saison lohnt sich Hermanus. Dann ist es ruhiger, viele Unterkünfte bieten günstigere Preise, und die Natur zeigt sich von einer anderen Seite. Im Sommer von Dezember bis März ist das Meer türkis und die Strände laden zum Schwimmen ein – auch wenn das Wasser im Atlantik nie wirklich warm wird.


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Unterkunftsempfehlung in Hermanus
Wenn ihr ein paar Tage in Hermanus verbringt, lohnt es sich, eine Unterkunft zu wählen, die zur entspannten Atmosphäre der Stadt passt – gemütlich, persönlich und trotzdem zentral gelegen. Genau so ein Ort ist das Penguino Guesthouse*, in dem wir während unseres Aufenthalts übernachtet haben.
Das familiengeführte Guesthouse liegt nur wenige Gehminuten vom Meer und dem berühmten Cliff Path entfernt – ideal also, um morgens den ersten Kaffee auf der Terrasse zu genießen und anschließend direkt zur Walbeobachtung aufzubrechen. Die Gastgeber:innen sind unglaublich herzlich und geben gern persönliche Tipps zu Restaurants, Aussichtspunkten oder weniger bekannten Stränden.
Die Zimmer sind hell, modern eingerichtet und mit kleinen Details gestaltet, die sofort ein Gefühl von Zuhause vermitteln. Besonders schön ist der Innenhof mit Pool, der an warmen Tagen zum Entspannen einlädt. Morgens gibt es ein frisch zubereitetes Frühstück mit regionalen Produkten, das man wahlweise drinnen oder draußen genießen kann.
Das Penguino Guesthouse* ist für mich perfekte Basis für alle, die Hermanus in Ruhe erleben möchten – nah am Meer, mit familiärer Atmosphäre und viel Liebe zum Detail.

Fazit zu Hermanus an der Garden Route
Hermanus ist einer dieser Orte, die man schwer in eine Schublade stecken kann. Es ist gleichzeitig Naturparadies, Künstlerdorf, Weinregion und Küstenort. Die Stadt schafft es, authentisch zu bleiben, ohne rückständig zu wirken – ein Spagat, der in Südafrika nicht selbstverständlich ist.
Das Whale Watching ist zweifellos das Highlight, aber eigentlich ist es die Mischung aus allem, die Hermanus so besonders macht: der Spaziergang auf dem Klippenpfad, ein Glas Wein im Hemel-en-Aarde Valley, der Blick aufs Meer vom Restauranttisch aus, das leise Rauschen der Brandung in der Nacht.
Wenn ihr die Garden Route bereist, solltet ihr Hermanus nicht nur als Zwischenstopp sehen. Plant mindestens zwei Tage ein – besser drei. So bleibt Zeit, die Wale zu bestaunen, die Künstler:innen zu entdecken und die Atmosphäre dieses einzigartigen Küstenorts wirklich zu genießen.
Tipp: Auf dieser informativen und lehrreichen Whale-Watching-Bootsfahrt ab Hermanus kommt ihr den Ozean-Riesen ganz nah.* Wir haben es getestet und waren begeistert.

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Häufig gestellte Fragen rund um Hermanus
Hier beantworte ich euch noch einige häufig gestellte Fragen rund um Hermanus:
Die Hauptsaison für Walbeobachtungen liegt zwischen Juni und November. In dieser Zeit kommen die Southern Right Whales in die Walker Bay, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Besonders gute Chancen auf Sichtungen habt ihr im September und Oktober, wenn viele Tiere gleichzeitig in der Bucht sind.
Der bekannteste Ort ist der Cliff Path – ein rund zwölf Kilometer langer Küstenweg mit zahlreichen Aussichtspunkten. Besonders beliebt sind der Abschnitt beim Alten Hafen, Sievers Point und Grotto Beach. Auch vom Old Harbour Museum aus lassen sich Wale häufig direkt vom Ufer beobachten.
Hermanus ist einer der wenigen Orte der Welt, an dem ihr Wale mit etwas Glück direkt vom Land aus sehen könnt. Trotzdem lohnt sich eine Bootstour, um die Tiere aus nächster Nähe zu erleben und vielleicht auch andere Arten wie Buckelwale oder Delfine zu beobachten. Wer leicht seekrank wird, ist vom Land aus aber bestens bedient.
Die Preise für Bootstouren liegen meist zwischen 900 und 1.200 Rand pro Person, je nach Anbieter, Saison und Bootstyp. Kinder zahlen oft etwas weniger. Viele Touren dauern etwa 90 Minuten bis zwei Stunden. Für Beobachtungen vom Land aus entstehen keine Kosten.
Die meisten Besucher:innen reisen mit dem Mietwagen von Kapstadt an. Die schnellste Route führt über die N2 und dauert rund 1,5 Stunden. Besonders schön ist jedoch die Küstenstraße R44 über Betty’s Bay – sie bietet spektakuläre Ausblicke auf den Ozean.
Für einen ersten Besuch reichen zwei bis drei Nächte. So bleibt genug Zeit für Whale Watching, Spaziergänge auf dem Cliff Path, eine Weinverkostung im Hemel-en-Aarde Valley und einen Abstecher ins Fernkloof Nature Reserve. Wer sich richtig entspannen möchte, kann problemlos eine Woche bleiben.
Neben Whale Watching bietet Hermanus zahlreiche Aktivitäten: Spaziergänge entlang der Klippen, Wanderungen im Fernkloof Nature Reserve, Kunstgalerien und Märkte im Stadtzentrum, Weinverkostungen im Hemel-en-Aarde Valley sowie Kajaktouren, Mountainbiking und Paragliding.
Ja, Grotto Beach ist der bekannteste Strand und wurde mehrfach mit der „Blue Flag“ für Sauberkeit und Wasserqualität ausgezeichnet. Auch Voëlklip Beach und Langbaai Beach sind beliebt zum Sonnen, Spazieren oder Picknicken – zum Schwimmen ist das Wasser allerdings recht kühl.
Hermanus hat ein überraschend gutes gastronomisches Angebot. Besonders bekannt sind das Burgundy Restaurant am alten Hafen, The Wine Glass für Weinliebhaber:innen und das Pear Tree für moderne südafrikanische Küche. Abends lohnt sich ein Drink in einer der Bars entlang der Marine Drive – oft mit Blick aufs Meer.
Definitiv. Zwischen Dezember und Mai ist es ruhiger, und viele Unterkünfte bieten günstigere Preise. Das Wetter ist dann wärmer, ideal für Strandtage und Wanderungen. Die Weingüter im Hemel-en-Aarde Valley sind ganzjährig geöffnet, und die Kunstszene in Hermanus hat auch im Sommer viel zu bieten.








