Zuletzt überarbeitet am 27. Juli 2021 von Franzi
Ihr Lieben, habt ihr den Artikel über meine ersten Eindrücke von Jerusalem gelesen? Dann denkt ihr bestimmt, dass ich ein ziemlich negatives Bild von der ewigen Stadt bekommen habe. Das stimmt aber nur zum Teil, denn Jerusalem hat auch eine helle Seite und ich habe dort so viele großartige Dinge erlebt und gesehen, an die ich mich gerne zurück erinnere. Das sind die schönsten Jerusalem Sehenswürdigkeiten und meine zehn Gründe, warum sich die Reise definitiv gelohnt hat.
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Inhalt
1. Jerusalem ist an Geschichtsträchtigkeit nicht zu übertreffen
Jerusalem platz fast auseinander von all den Geschichten und historischen Ereignissen, die sich hier in den letzten Jahrhunderten abgespielt haben. Als erste Anlaufstelle empfehle ich euch die Ramparts Tour entlang der Stadtmauer. Hier habt ihr einen tollen Blick auf die Altstadt, den Ölberg und die Dormitio Abtei auf dem Berg Zion. Tickets gibt es für 16 Schekel am Jaffa Gate.
Richtig spannend ist auch die Davidsstadt – der älteste besiedelte Stadtteil ist die wichtigste archäologische Fundstelle im biblischen Jerusalem. Zu den bedeutendsten archäologischen Städten gehören der Teich von Siloah, die Gihonquelle und der Hiskija-Tunnel. Letzterer wurde als Fluchtweg und zur Eroberung der Stadt genutzt – bis heute fließt hier das Wasser der alten Quelle. Das ganze Gebiet einschließlich Tunnel könnt ihr alleine (Eintritt: 29 Schekel) oder im Rahmen einer Tour (ab 42 Schekel) erkunden.
Last but not least kann ich euch noch das Israel Museum empfehlen. Das größte Museum im Mittleren Osten beherbergt Ausstellungsstücke aus der ganzen Welt. Das Highlight ist definitiv der Schrein des Buches, in dem unter anderem antike Schriftrollen des Alten Testaments – vor allem aus dem Buch Jesaja – aufbewahrt werden.
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2. An der Klagemauer könnt ihr euch einen Wunsch erfüllen lassen
Wer nach Israel kommt, möchte natürlich auch die Klagemauer sehen. Die religiöse Stätte des Judentums liegt in der Altstadt von Jerusalem und wird von den Einheimischen nur Kotel (Mauer) genannt. Besonders praktisch: An der Klagemauer könnt ihr euch einen Wunsch erfüllen lassen. Schreibt ihn einfach auf ein Stück Papier, rollt es zusammen und steckt es zwischen die (leider oft schon etwas überfüllten) Steinblöcke.
3. Der Kontrast aus Alt und Neu ist einfach großartig
Es gibt nicht viele Städte auf der Welt, in denen Alt und Neu so dicht beieinander liegen. Das fängt schon beim Shopping an: Während in den Shoppingmalls und in der Einkaufspromenade Alrov Mamilla aktuelle Brands und coole Cafés auf euch warten, fühlt ihr euch in den traditionellen Märkten gleich ein paar hundert Jahre zurückversetzt. Tagsüber könnt ihr durch die Altstadt und archäologische Stätten spazieren – und abends einen Film im ultramodernen Cinema City sehen und leckere Fusionsküche in einem angesagten Restaurant genießen.
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4. In Jerusalem dürft ihr endlich mal in Ruhe durchdrehen
Ihr wolltet schon immer mal so richtig durchdrehen? Auf eine so irrsinnige Art und Weise, dass ihr später euren Enkeln davon erzählen könnt? Dann seid ihr in Jerusalem genau richtig. Schonmal vom „Jerusalem Syndrom“ gehört? Dabei handelt es sich um eine akute und vorübergehende psychotische Störung, von der jedes Jahr ungefähr 100 Menschen betroffen sind. Die Ursache des Jerusalem Syndroms ist der geballte religiöse Wahn, dem man in der ewigen Stadt nur schwer entkommen kann.
Die erkrankten Touristen und Einheimischen identifizieren sich in Folge dessen zum Beispiel mit einer Figur aus der Bibel und geben sich sogar als diese aus. Das kann zum Beispiel König David sein, Johannes der Täufer oder Mose. Spannend ist auch, dass sich Christen dabei immer auf Personen aus dem Alten Testament und Juden auf Personen aus dem Neuen Testament einschießen. Einige der vom Jerusalem Syndrom betroffenen Patienten verzichten auch auf westliche Kleidung und hüllen sich stattdessen in Bettlaken oder weite Gewänder.
5. Das Essen in Jerusalem ist einfach sensationell
Ok, das Essen in Jerusalem hätte ich eigentlich direkt als erstes nennen müssen. Ich liebe Hummus und Falafel und beides findet man in Israel an jeder Ecke. Weitere typisch israelische Spezialitäten sind süßer, gebackener Käse und Borakus – angereicht mit eingelegten Gurken, hartgekochtem Ei, Tahini, scharfer Harissa-Paste und grünem Pesto. Dazu passt der typische Anisschnaps, den die Israelis gerne trinken. Richtig lecker ist auch Emroli – ein warmes, mit Käse gefülltes Brot.
Einige der besten Restaurants in Jerusalem findet ihr in der alten Bahnstation First Station. Eines davon ist das Restaurant Adom mit wunderbarem Fusion-Food aus der israelischen und der italienischen Küche. Absolut empfehlen kann ich euch auch das Modern Restaurant im Israel Museum und das Restaurant Machneyuda in Mahane Yehuda.
Richtig guten Hummus findet ihr im Lina (Al Khanka Straße) in der Altstadt. Im Morduch (Agripas Straße) gibt es die traditionellen „Cigars“ – gefüllte, frittierte Teigtaschen, die wirklich sehr, sehr lecker sind. Das vielleicht beste Olivenöl von Jerusalem und wahnsinnig gute Baklava bekommt ihr in der Shawar Bakery in der Altstadt serviert, die seit 300 Jahren in Familienbesitz ist. Und last but not least ein Tipp für Naschkatzen: Die Schokoladenmanufakturen in En Kerem sind einfach ein Traum.
6. En Kerem hat die schönsten Türen, die ich je gesehen habe
Das antike Städtchen En Kerem (oder auch Ein Karem) liegt gerade noch innerhalb der Stadtgrenze von Jerusalem. Der Ort ist eine Pilgerstätte für viele religiöse Menschen, denn hier wurde Johannes der Täufer geboren. Der heilige Johannes hat hier auch seine eigene Kirche inklusive Geburtshöhle, die von Touristen besichtigt werden kann.
Viel spannender ist aber das, was außerhalb von Religionstourimus & Co. in En Kerem abgeht. Von der Kirche aus könnt ihr einen wunderschönen Spaziergang durch den Ort machen, mit seinen vielen kleinen Cafés und Schokoladengeschäften. Für die kurze Wanderung den Berg hoch zur Notre Dame de Sion werdet ihr mit einem wunderbaren Ausblick belohnt. Außerdem lädt euch Susana gerne in ihr Zuhause ein – ihr Haus ist das älteste im ganzen Dorf (Deret Ha Ahayot 14, Ein Kerem Jerusalem 9574613. Telefon: 050/2452800)
Mein Highlight in En Kerem waren aber definitiv die zuckersüßen kleinen Häuschen mit den schönsten Türen, die ich jemals gesehen habe. Sie sind winzig klein, leuchten in allen Farben und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was sich dahinter wohl versteckt. Ich habe mich in En Kerem unheimlich wohl gefühlt und war auch ehrlich gesagt ganz froh, mal für ein paar Stunden aus der Stadt rauszukommen.
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7. Es gibt so viele kreative Arten und Weisen, die Stadt zu erkunden
Wer kein Fan von klassischen Stadtführungen ist, findet in Jerusalem mehr als genug Alternativen. Wie wärs zum Beispiel mal mit einer Segway Tour? Vom Jaffa Gate aus führen euch die Jungs und Mädels von Zuzu Segway Tours an den historischen Gebäuden vorbei und zu den schönsten Aussichtspunkten der Stadt.
Dann wäre da noch die Jerusalem Scavenger Hunt Tour. Eine verrückte Mischung aus Schatzsuche, Schnitzeljagd und Wettkampf, bei der gleichzeitig die schönsten Ecken der Stadt erkundet werden. Allen Foodies kann ich noch eine Food Tour mit der Bite Mojo App empfehlen. Hier bekommt ihr in verschieden Restaurants und Cafés kleine Häppchen von regionalen Spezialitäten serviert. Bezahlt wird über die App, sodass ihr vor Ort nur euer Smartphone vorzeigen müsst.
8. Jerusalem hat den coolsten (Nacht)Markt aller Zeiten
Zu meinen Lieblingsorten in Jerusalem gehören die beiden traditionellen Marktplätze Mahane Yehuda (der jüdische Markt im Westen der Stadt) und der Bazar im muslimischen Viertel der Altstadt. In der hebräischen Sprache wird der Markt übrigens Shuk genannt – auf Arabisch heißt er Suk. Hier gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt: Obst und Gemüse, Fisch, Fleisch und israelische Spezialitäten. Natürlich werden auch Gewürze, Klamotten, Schmuck und jede Menge Süßigkeiten angeboten.
Nachts verwandelt sich der Mahane Yehuda Markt in einen wahren Hipster-Treffpunkt. Hier gibt es jede Menge Bars, Pubs und Restaurants, in denen ihr essen, trinken und einfach das Nachtleben in Jerusalem beobachten könnt. Das Phänomen des Nachtmarktes ist noch ziemlich neu, aber ein Besuch lohnt sich definitiv.
9. Jerusalem ist der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge
Jerusalem liegt nah am Toten Meer, am En Gedi Naturreservat und an der Festung Masada. Zusammen mit ein paar Bloggerkollegen war ich auf der Masada Sunrise Tour von Abraham Tours, die ich euch mehr als nur empfehlen kann – ehrlich gesagt war der Tag das Highlight meiner Israel-Reise. Das extrem frühe Aufstehen lohnt sich wirklich, denn pünktlich zum Sonnenaufgang habt ihr den Aufstieg auf die Festung Masada geschafft und könnt einen sensationellen Blick über das Tote Meer und die Berglandschaft genießen.
Anschließend geht es weiter in das wunderschöne En Gedi Naturreservat, in dem ihr Wasserfälle, exotische Tiere und beeindruckende Felsformationen bestaunen könnt. Der Höhepunkt der Tour ist aber das Floaten im Toten Meer. Ein wirklich abgefahrenes Gefühl, das fast ein bisschen süchtig macht.
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10. In Jerusalem bekommt ihr das Kontrastprogramm zu Tel Aviv
ich persönlich habe mich in Tel Aviv wohler gefühlt als in Jerusalem. Vom religiösen Wahn ist dort deutlich weniger zu spüren und insgesamt fand ich den Vibe der Stadt einfach viel entspannter. Tel Aviv ist fortschrittlicher und irgendwie scheint es dort, als wären die Konflikte deutlich weiter weg (ok, geografisch gesehen sind sie das wohl auch). Trotzdem bin ich froh, beide Städte gesehen zu haben – denn sowohl Jerusalem als auch Tel Aviv haben wunderbare Seiten.
Die besten Unterkünfte in Jerusalem
Zusammen mit meinen Bloggerkollegen habe ich im Inbal Hotel* gewohnt. Das 5-Sterne-Hotel im Zentrum von Jerusalem bietet neben einer perfekten Lage auch kostenloses WLAN, ein tolles Gym, einen großzügigen Wellnessbereich und zwei Pools. Richtig gut hat mir die traditionelle Bauweise gefallen, die mich sehr an die Riads in Marrakesch erinnert hat. Ein besonderes Highlight war definitiv das Frühstück mit einer riesigen Auswahl an israelischen und westlichen Speisen und leckeren, kalt gepressten Säften und Smoothies.
Wenn das Inbal Hotel euer Budget sprengt (das kann in Israel leider schnell passieren), empfehle ich euch das Abraham Hostel*. Die Budgetunterkunft ist zentral gelegen, blitzsauer und großzügig gebaut. Es gibt täglich tolle Events, wie Sprachkurse, Pub-Crawls und ein wöchentliches Sabbat Abendessen. Besonders praktisch ist der hauseigene Tourenschalter und der kostenlose Transfer zwischen allen Abraham-Hostels in Israel.
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Lohnt sich die Reise nach Jerusalem? Mein Fazit
Nach meiner Rückkehr aus Jerusalem hatte ich der Stadt gegenüber gemischte Gefühle und war auch irgendwie enttäuscht, dass meine hohen Erwartungen an die Reise nicht ganz erfüllt wurden. Mit ein bisschen Abstand habe ich aber begonnen, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen.
Israel ist geprägt von religiösen Spannungen, Konflikten und leider auch immer wieder tragischen Zwischenfällen. All das intensiviert sich in Jerusalem und ist deshalb auch für Besucher deutlich mehr zu spüren, als in anderen Teilen des Landes. Aber Jerusalem ist auch ein kultureller Melting Pot – mit einer bewegten Vergangenheit und jeder Menge Spiritualität und Vielfalt. Jerusalem ist wie eine Zwiebel, meinte einer unserer Tourguides. Hier muss man Schicht für Schicht abpellen, um das Herz der Stadt erreichen zu können.
Zuletzt möchte ich euch noch einen unserer Guides empfehlen. Yuval hat es wirklich geschafft, meine Neugier auf Jerusalem zu wecken. Dank ihm habe ich viele Zusammenhänge verstanden und auch hinterfragt. Seine Sicht auf Israel ist ziemlich klar, da er weder religiös vernebelt ist noch zu den typischen Schwarz-Weiß-Denkern im Land gehört. Wenn ihr also einen Tourguide sucht, den ihr offen und ohne Vorbehalte über diese komplizierte Stadt ausquetschen könnt, seid ihr bei Yuval Statman Tours genau richtig.
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Zu dieser Reise wurde ich vom Tourismusverband Jerusalem im Zuge der anstehenden TBEX International eingeladen, die 2017 in Israel stattfinden wird. Die Masada Sunrise Tour wurde von Abraham Tours gesponsert. Meine Meinung bleibt selbstverständlich meine eigene.
Toller Artikel – und deine Eindrücke waren genauso ambivalent wie das Land Israel nun mal ist. Jerusalem ist auf jeden Fall eine Stadt, die sehr intensiv ist – in jede Richtung. Aber schon sehr faszinierend, wenn auch manchmal beklemmend. Tel Aviv hingegen ist leichter verdaulich – und wie ich finde eine der entspanntesten Orte überhaupt auf dieser Welt. Leute, die Israel nur aus den Medien kennen, wären bei Tel Aviv wohl ziemlich überrascht über diese relaxte Seite des Landes…….
Hi Step,
vielen Dank. Da hast du absolut Recht. Ich war froh, wieder aus Jerusalem zu verschwinden – bin aber im Nachhinein auch froh über die Gelegenheit, diese spannende Stadt einmal kennenzulernen.
Tel Aviv ist definitiv eine Stadt, in der ich es länger aushalten würde.
Liebe Grüße
Franzi
Meine Liebe,
ich hätte mich auch sehr gewundert, wenn du dieser Stadt überhaupt nichts abgewinnen kannst.
Ich hatte in Jerusalem auch ein leicht beklemmendes Gefühl und mit religiösem Wahn kann ich sowieso nichts anfangen.
Trotzdem hat mich die Stadt fasziniert und wie du schon sagst, sie hat definitiv sehr schöne Seiten.
Gruß
Mario
Lieber Mario,
das wäre wirklich schade gewesen – spannend ist Jerusalem ja schon. Wenn auch kein Ort, in dem ich leben möchte 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Ein wunderbarer Artikel, liebe Franzi.
Ich habe nach Jerusalem nur einmal einen Tagesausflug von Tel Aviv aus gemacht und fand die Stadt wunderbar. An einigen Orten – zum Beispiel Klagemauer – hat mich die exzessive Religionsausübung (inklusive Geschlechtertrennung) aber auch irritiert.
Lieben Gruß
Anne
Vielen Dank, liebe Anne!
Da ging es mir wohl ganz genauso wie dir.
Liebe Grüße
Franzi
Mein Eindruck, ich war vor ca. 5 Jahren in Israel und auch Jerusalem. Es war beeindruckend. Sauber, nette Menschen, biblische Orte, unvergessene Impressionen und Erinnerungen. Kurz gesagt: Auf jeden Fall eine Reise wert! Wir planen jetzt schon unseren nächsten Besuch.