Zuletzt überarbeitet am 9. März 2019 von Franzi
Ihr Lieben, heute möchte ich euch von einem meiner absoluten Lieblingsorte in Peking erzählen. Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass ich in letzter Zeit öfter über meine China-Trips berichtet habe. Das liegt tatsächlich daran, dass mir das Land und die Kultur immer mehr ans Herz wachsen. Jedenfalls geht es heute um den Neuen Sommerpalast – ein wunderbarer Ort, wenn ihr die stickigen Straßen von Peking ein paar Stunden hinter euch lassen möchtet.
Inhalt
Sehenswürdigkeiten im Neuen Sommerpalast
Der Neue Sommerpalast von Peking ist ein Meisterwerk der chinesischen Architektur und zählt zum UNESCO-Welkulturerbe. Erbaut wurde die imposante Anlage vom chinesischen Kaiser Qianlong unweit des Alten Sommerpalastes auf einer Fläche von rund 290 Hektar. Er war ein sehr gebildeter Herrscher, der neben verschiedenen Sprachen auch Poesie und Malerei studiert hat. Qianlong scheint seine Mutter sehr verehrt zu haben, denn der Neue Sommerpalast war ein Geschenk zu ihrem 60. Geburtstag. Die weitläufige Anlage ist in mehrere Sektionen unterteilt, die aus Pavillons, Hallen, Tempeln, Brücken, Gewässern und Gartenbereichen bestehen. Zusätzlich zum Eintrittsgeld ist in manchen Gebäuden der Kauf eines eigenen Tickets notwendig.
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1. Der Suzhou-Fluss und die Suzhou-Strasse (Suzhou Street)
Das Gelände des Neuen Sommerpalastes ist so riesig, dass dort sogar die Nachbildung einer Marktstraße und einer Gartenanlage eines klassischen, chinesischen Dorfes Platz hat. Die Rede ist von der Stadt Suzhou in der Provinz Jiangsu, die lange Zeit als schönstes Dorf Chinas galt, heute allerdings zu einer modernen Industriemetropole herangewachsen ist. Die historische Marktstraße und die legendären Parkanlagen von Suzhou mit ihren bizarren Steinformationen wurden im Neuen Sommerpalast konserviert und geben euch einen Eindruck vom alten China.
2. Der Pavillon der 4 Großen Kontinente (4 Great Regions Tibetan Style Temple)
Ebenfalls im hinteren, hügeligen Bereich der Anlage, nicht weit von der Suzhou-Straße entfernt, findest du den Pavillon der Vier Großen Kontinente. Er wurde ähnlich wie die Klöster der Samye Mönche in Tibet gestaltet und beheimatet unter anderem Statuen der Heiligen Buddha, Bhaisajyaguru und Amitābha. Im sogenannten Zweiten Opiumkrieg, den das britische Königreich und Frankreich um 1860 gegen China führten, wurde das Gebäude zerstört, aber zum Glück schließlich wieder vollkommen aufgebaut.
3. Der malerische Kunming See (Kunming Lake)
Auch Flüsse, Teiche und Seen sind ein wichtiger Bestandteil der eindrucksvollen Gartenlandschaft des Neuen Sommerpalastes. Eines der Gewässer ist der schöne Kunming See am Rande des nördlichen Hügellandes, der unglaubliche 2,2 Quadratkilometer groß ist und gerne für Bootsausflüge genutzt wird. An seinen Ufern findest du so manches idyllische Plätzchen. Am künstlich angelegten See verteilen sich mehrere Bauten. Die ausgehobene Erde wurde übrigens zum Aufschütten der dahinterliegenden Longevity Hügel verwendet. Die Gestaltung der Uferlandschaft ist inspiriert von der einzigartigen Naturlandschaft südlich des Yangtze Flusses.
4. Die von Biestern bewachte 17-Bogen-Brücke (Seventeen Arch Bridge)
Am Gelände des Neuen Sommerpalastes könnt ihr locker einen ganzen Tag verbringen. Ständig wechseln die Aussichten und es gibt so vieles zu entdecken. Darunter auch die 17-Bogen-Brücke mit den gleichmäßig gestalteten Bögen, die auf einer Länge von 150 Metern den Kunming See überspannt. In die Marmor-Bögen wurden Besonderheiten von der Brücke des Kostbaren Bandes in Suzhou und von der Lugou Brücke in Peking (auch Marco Polo Brücke genannt) eingefügt. Auf dem ruhigen Wasser des Sees spiegeln sich die Halbbögen und werden so zu einem abgeschlossenen Bogen. Beide Zugangsseiten werden von chinesischen Fabelwesen bewacht.
5. Fast wie ein Trugbild: Das weiß leuchtende Marmorboot (Marble Boat)
Am nordöstlichen Ufer des Kunming Sees wurde ein Pavillon aus Marmorsteinen errichtet, der die Form eines chinesischen Schiffes erhalten hat. Nach der Zerstörung im Zweiten Opiumkrieg wurden bei der Wiederherstellung auch europäische Elemente beigefügt. Hinter vorgehaltener Hand hat die Bevölkerung lange gemunkelt, dass der kostbare Pavillon mit dem Geld gebaut worden sei, das eigentlich für die Ausstattung der chinesischen Marine gedacht war. Eine Besonderheit des Marmorbootes sind die Spiegel, die auf jedem Deck befestigt sind und das glitzernde Wasser reflektieren.
6. Der faszinierende Wandelgang (Long Corridor)
Wie eine überdachte Kunstgalerie wirkt der 728 Meter lange Korridor entlang des Kunming Sees und des Berges der Langlebigkeit, der fast 300 filigrane Säulen mit Toren, Pavillons und rund 8000 Bilder mit geschichtlichen und mythologischen Erzählungen sowie Szenen aus der Natur verbindet. Genau in der Mitte des langen Korridors liegt noch die Wolkenzerstreuende Halle, in der einst hochrangige Gäste empfangen wurden.
7. Der Pavillon des Buddhistischen Wohlgeruchs (Tower of Buddhist Incense)
Ursprünglich war der Pavillon als Nachbildung des Turms des Gelben Kranichs gedacht, der, in Anlehnung an den Pagoda-Baum Buddhas, neun Stockwerke hat. Nach Beendigung des achten Stockwerkes in einer Höhe von 41 Metern ließ Kaiser Qianlong den Bau jedoch aprupt stoppen. Warum ist nicht bekannt, es hat aber wohl mit dem weichen Untergrund zu tun. Der Pavillon wurde auf einer 20 Quadratmeter großen Steinbasis erbaut und wird von mehreren Eisensäulen gestützt. Von Kaiserin Dowager Cixi, die rund 100 Jahre nach Kaiser Qianlong China regiert hat, soll der Turm oft zum Beten aufgesucht worden sein.
8. Garten der Harmonie und des Vergnügens (Garden of Virtue and Harmony)
Um einen Garten im Garten handelt es sich beim Garten der Harmonie und des Vergnügens. Ihn findest du in der nordöstlichen Ecke des Neuen Sommerpalastes. Die Idee dafür hatte Kaiser Qianlong von einer Reise durch die Jiangnan Region mitgebracht. Er war fasziniert vom Jichang Garten in Wuxi, den er gleich bei seiner Rückkehr auf dem Gelände des Sommerpalastes nachbauen ließ.
9. Die Halle der Freude und Langlebigkeit (Hall of Benevolence and Longevity)
1750 ließ der Kaiser Qianlong die Halle der Freude und Langlebigkeit erbauen. Das Gebäude bestand zuerst aus zwei Etagen – wurde aber während der Regentschaft des Kaiser Xianfeng im Jahre 1860 niedergebrannt. Nach ihrem Wiederaufbau diente die Halle der Freude und Langlebigkeit als private Unterkunft der Kaiserinwitwe Cixis.
Mit U-Bahn und Bus zum Sommerpalast
Der Sommerpalast liegt – je nach Verkehr – eine halbe Stunde bis eine Dreiviertelstunde außerhalb von Peking. Die Taxikosten könnt ihr euch aber sparen, denn das Gelände ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln super zu erreichen. Diese Linien bringen euch zum Sommerpalast in Peking:
- U-Bahn Linie 4 nach Beigongmen, Ausgang D (drei Minuten zu Fuß zum North Palace Gate)
- U-Bahn Linie 10 zur Bagou Station und dann weiter mit der Western Suburban Line zur Yiheyuanximen Station (vier Minuten zu Fuß zum West Gate)
- U-Bahn Linie 4 oder 16 nach Xiyuan, Ausgang C2 (15 Minuten zu Fuß in westlicher Richtung zum East Palace Gate)
- Buslinien zum East Palace Gate: 303, 331, 332, 346, 508, 579 und 584 zur Yiheyuan Station oder 384, 394, 563, 594 und 601 nach Poshangcun
- Buslinien zum West Gate: 469 und 539 zur Yiheyuan Ximen (Yiheyuan West Gate) Station
- Buslinien zum North Palace Gate: 303, 331, 346, 394, 563, 584, 594 oder die Singtseeing Bus Line 3 zur Yiheyuan Beigongmen (North Palace Gate) Station. Alternativ fährt der Bus 332, 384 und 601 zur Beigongmen Subway Station
- Buslinien zum New Palace Gate: 74, 374 und 437 zur Xin Jian Gong Men (Yiheyuan New Palace Gate) Station
Was ihr sonst noch über den Sommerpalast wissen solltet
Der Eintritt zum Sommerpalast in Peking kostet im Sommer (April bis Oktober) 30 CNY, im Winter (November bis März) nur 20 CNY. Es gibt auch ein teureres All-Inclusive-Ticket, mit dem alle Sehenswürdigkeiten in der Anlage abgedeckt sind. Das würde ich euch allerdings nicht empfehlen. Kauft euch lieber das Basis-Ticket und zahlt dann jeweils die fünf oder zehn CNY extra, wenn ihr zum Beispiel in den Garten der Harmonie und des Vergnügens, in die Suzhou-Straße oder zum Pavillon des Buddhistischen Wohlgeruchs möchtet.
Ich war im Sommer und im tiefsten Winter da und meiner Meinung nach lohnt sich der Besuch zu jeder Jahreszeit. Im Frühjahr beginnt alles zu blühen, im Sommer könnt ihr ein tolles Picknick machen, im Herbst färben sich die Blätter bunt und im Winter gefrieren der Kunming See und der Fluss Suzhou. Ehrlich gesagt hat es mir im Winter sogar am besten gefallen. Es war zwar eisig kalt – dafür konnten wir zu Fuß über den See laufen und überall wurden Schlitten vermietet, mit denen man über das Eis düsen konnte.
Ich kann euch den Sommerpalast in Peking für euren Besuch in der Hauptstadt nur wärmstens empfehlen. Die ganze Anlage ist wunderschön, die chinesische Architektur einfach beeindruckend und wenn man möchte, kann man richtig viel über die Kultur des Landes und seine Dynastien lernen. Bringt euch aber unbedingt genug Zeit mit. Man schafft die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zwar in rund drei Stunden – viel schöner ist es aber, den halben oder sogar einen ganzen Tag dort zu verbringen, in einem der Restaurants oder Teehäuser einzukehren und entspannt eine Runde über den See zu schippern. Mehr Informationen rund um den Sommerpalast in Peking findet ihr auf der offiziellen Webseite.
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Tipp zur Anfahrt: Es gibt (oder gab zumindest) auf die Option, auf den Kanälen mit dem Boot zum Palast zu fahren. Der Start ist irgendwo zwischen Xizhimen und dem Exhibition Center. Ich hab dort in der Ecke gewohnt und die Boote immer gesehen, aber weiss natürlich nicht, ob sich da nicht was geändert hat.
Beeindruckende Fotos! Ich schwelge in Erinnerungen!
LG
Ulrike
Auch ich schwelge anhand dieser wunderschönen Bilder in Erinnerung ! Für mich sind diese wunderbaren Farben eine bleibende Erinnerung! An den Hängen die blühenden Magnolien! Es war ein traumhafter Aufenthalt !
Im Jahr 2000 kam ich in den Genuss,Dies Alles mal selbst zu sehen.
Wenn dann noch das Wetter mitspielt,sehr beeindruckend.
Du gehst durch die Attraktion wie verbotene Stadt,Himmelstempel,Sommerpalast und kannst nur stauen.
Und auch die grosse Mauer , immer ein Ausflug von Peking wert.
Hätte ich nochmals die Wahl,Peking oder New York,ich glaub ich würde Peking vorziehen.