Zuletzt überarbeitet am 17. Januar 2020 von Franzi
Rund um Shanghai gibt es tolle Wasserstädte, die mal mehr, mal weniger dem berühmten Vorbild Venedig nachempfunden sind. Sie sind immer gut besucht, denn Chinesen lieben alles, was romantisch, europäisch angehaucht und idealerweise auch ein bisschen kitschig ist. Besonders gut für einen Tagesausflug geeignet ist Zhujiajiao. Die kleine Stadt liegt nur rund 50 Kilometer von Shanghai entfernt und ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach zu erreichen. Heute habe ich ein paar Bilder und Tipps für euch, wenn ihr selbst einmal in der Metropole unterwegs seid oder euren Stopover in China ausgiebig nutzen möchtet.
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Inhalt
Über die Wasserstadt Zhujiajiao
Zhujiajiao ist fast 1.700 Jahre alt und liegt südlich des Flusses Yangtze im Bezirk Qingpu. Die Wasserstadt wird auch „Venedig von Shanghai“ genannt und ist berühmt für ihre Wasserstraßen, die romantischen Steinbrücken, verschlungene Gassen und über 10.000 Gebäude, die teilweise noch aus den Ming (1368-1644) und Qing (1644-1911) Dynastien stammen. Insgesamt vier historische Wasserstädte gibt es in und rund um Shanghai. Zhujiajiao ist aber am besten erhalten und gilt inoffiziell auch als die schönste.
Man fühlt sich wirklich ein bisschen wie in einer anderen Welt, wenn man durch die gepflasterten Straßen und über die romantischen Brücken geht. Bei gutem Wetter gehört eine Fahrt mit der Gondel zum Pflichtprogramm und die außergewöhnlichen Restaurants und Cafés laden zu ausgiebigen Päuschen ein. Berühmt ist Zhujiajiao auch für sein Streetfood und die vielen kleinen Läden, in denen traditionelle chinesische Produkte hergestellt und verkauft werden.
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Das sind die Highlights im Venedig von Shanghai
Nehmt euch in Zhujiajiao unbedingt ein paar Stunden Zeit, um euch einfach nur durch die kleinen Gassen treiben zu lassen. Zusätzlich gibt es aber noch ein paar ganz besondere Sehenswürdigkeiten, die ihr in der Wasserstadt nicht verpassen dürft.
Kezhi Yuan Garten
Der Kezhi Yuan Garten ist der größte Park in Zhujiajiao und sogar einer der größten im südlichen China. Er liegt an der North Street und ist in drei Bereiche unterteilt: Die Galerie, ein künstlicher Hügel und der Garten. Auf dem Hügel wurde ein beeindruckendes, fünfstöckiges Gebäude errichtet. Ganz oben findet ihr hier den „Moon View Pavillon“, der den höchsten Punkt von Zhujiajiao darstellt.
Fangsheng Brücke
Zu den beeindruckendsten Brücken in Zhujiajiao zählt die 70 Meter lange Fangsheng Brücke. Fangsheng bedeutet übrigens übersetzt „Tiere freilassen“. Die Einheimischen glauben nämlich bis heute: Wer sich gnädig gegenüber Tieren zeigt, dem wird auch Buddha Gnade erweisen. Von der Brücke habt ihr einen tollen Blick auf die Kanäle und die Wasserstadt.
Zhujiajiao Culture and Art Museum
Vor eurer Erkundungstour durch die Wasserstadt empfehle ich euch einen Besuch im Zhujiajiao Culture and Art Museum. Die 2000 Quadratmeter große Ausstellung liefert viele spannende Fakten über die Geschichte und Kultur von Zhujiajiao. Außerdem gibt es einige Gemälde und Skulpturen zu sehen. Das Museum liegt direkt am Eingang zur Wasserstadt.
City God Tempel
In der Regel wird ein City God Tempel zu Ehren einer berühmten regionalen Persönlichkeit gebaut. Der Tempel in Zhujiajiao stellt aber eine Ausnahme dar: Er sieht eher aus wie eine Parkanlage und ihr solltet euch unbedingt ein bisschen Zeit nehmen, um die wunderschönen Gebäude und Pavillons zu besuchen. Gegen eine kleine Spende könnt ihr vor Ort auch Kerzen und Räucherstäbchen anzünden. Obwohl sie kein Wort Englisch konnten, haben uns die Mitarbeiter ihre Rituale ganz genau gezeigt.
Post Office
Spannend zu sehen ist auch das alte Post Office aus der Qing Dynastie (1616-1912). Es wurde 1903 gebaut und dokumentiert die Entwicklung der Post in China. In dem zweistöckigen Gebäude könnt ihr euch unter anderem alte Briefmarken, Postkarten, Briefumschläge und einige Gemälde ansehen.
Eintrittspreise in der Wasserstadt Zhujiajiao
Zhujiajiao ist eine ganz normale, bewohnte Stadt, sodass ihr zunächst einmal keinen Eintritt zahlen müsst. Kostenpflichtig sind nur die verschiedenen Sehenswürdigkeiten, wie der City God Tempel, das Museum oder das Post Office. Die Eintrittspreise könnt ihr entweder direkt vor Ort an der Kasse zahlen, oder ihr holt euch im Vorfeld einen der Pässe im Tourismusbüro.
Diese Pässe könnt ihr im Tourismusbüro erwerben:
- Vier Sehenswürdigkeiten (Tongtianhe Medicine Shop, Qing Dynasty Post Office, Yuanjin Meditation Room und Kezhi Garten) für 30 RMB
- Acht Sehenswürdigkeiten (Y-Art Gallery, Tongtianhe Medicine Shop, Qing Dynasty Post Office, City God Temple, Yuanjin Meditation Room, Shanghai Handwork Exhibition Hall, Shanghai Quanhua Art Hall und Kezhi Garten) für 60 RMB
- Neun Sehenswürdigkeiten und eine Bootsfahrt (Y-Art Gallery, Tongtianhe Medicine Shop, Qing Dynasty Post Office, City God Temple, Shanghai Handwork Exhibition Hall, Imperial Academy Stele Museum, Shanghai Quanhua Art Hall, Yuanjin Meditation Room und Kezhi Garten) für 120 RMB
Wir haben uns für den mittleren Pass entschieden, weil wir wegen dem Dauerregen nicht gerade scharf auf die Bootsfahrt waren. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass es mehr Sinn gemacht hätte, einfach keinen Pass zu kaufen und bei den interessanten Sehenswürdigkeiten direkt vor Ort zu bezahlen. Praktisch ist allerdings, dass ihr zum Pass eine übersichtliche Karte von Zhujiajiao bekommt. Von dem Pass mit der Bootsfahrt würde ich euch übrigens abraten, denn hier bekommt ihr schon am Anfang eures Ausflugs eine bestimmte Zeit vorgegeben, zu der euch das Boot zurückbringt. Bucht lieber direkt am Pier und fahrt nachmittags oder abends gemütlich zurück.
Die beste Reisezeit für Zhujiajiao
Die Wasserstadt und alle ihre Sehenswürdigkeiten haben das ganze Jahr über geöffnet. Ich würde euch aber auf jeden Fall empfehlen, das Wochenende und die chinesischen Schulferien zu meiden. Auch bei gutem Wetter ist Zhujiajiao oft von Touristen überschwemmt und das Gedrängel in den engen Gassen kann euch einige Nerven kosten. Wir hatten „Glück“ und einen Regentag erwischt. Bei schlechtem Wetter zieht es nur wenige Besucher in die Wasserstadt, sodass wir viele Spots oft ganz für uns alleine hatten.
So kommt ihr in die Wasserstadt Zhujiajiao
Die bequemste Art, nach Zhujiajiao zu kommen, ist das Taxi. Der Fahrpreis liegt ungefähr bei 150 RMB, also knapp 20 Euro. Der schnellste Weg führt über eine Mautstraße – gegebenenfalls stellt euch der Fahrer hier noch 20 RMB für die Mautgebühr in Rechnung. Wenn ihr gut durch den Verkehr kommt, dauert die Fahrt mit dem Taxi weniger als eine Stunde. Vor Ort findet ihr rund um das Tourismusbüro auch jederzeit einen Fahrer, der euch wieder zurück nach Shanghai bringt.
Eine günstige Alternative ist die Metro Linie 17. Hier steigt ihr an der Station Zhujiajiao aus und müsst dann ungefähr noch 15 Minuten Richtung Norden zum Tourismusbüro laufen. Außerdem fahren die Buslinien Huzhu Express und Huzhu Special Line bis zur Zhujiajiao Bushaltestelle. Von dort aus geht ihr ebenfalls rund 15 Minuten bis zum Tourismusbüro – allerdings Richtung Westen.
Ein kleines Fazit zum Tagesausflug nach Zhujiajiao
Ich denke, ich muss an dieser Stelle nicht extra erwähnen, dass sich die Chinesen mit der Bezeichnung „Venedig Shanghais“ ein bisschen weit aus dem Fenster lehnen. Trotzdem haben wir einen wunderbaren Tag in Zhujiajiao verbracht und ich kann euch den Tagesausflug in die Stadt absolut empfehlen. Obwohl der ganze Ort natürlich für Touristen aufgemacht ist, erfahrt ihr viel über die chinesische Kultur und könnt ganz nebenbei lecker Essen und tolle Fotos machen.
Auch für einen Stopover in Shanghai, den viele chinesische Airlines kostenlos anbieten, ist der Tagesausflug nach Zhujiajiao perfekt geeignet. Denn besonders bei schlechtem Wetter (und das habt ihr in der Gegend ziemlich oft) lohnt es sich einfach, aus der Metropole rauszufahren und stattdessen lieber ein wenig in das chinesische „Dorfleben“ einzutauchen.
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Hi Franzi,
Du hast sehr schön über Zhujiajiao geschrieben. Ein riesiges Land und Kultur. Wirklich sehr schöne poetische Fotos über Landschaften in Zhujiajiao hast Du geschnappt. Es gibt noch wenig Blog über China. Ich freue mich auf Deine nächte Post.
Viele Grüße
Nguyen