Zuletzt überarbeitet am 18. Januar 2025 von Franzi

Hands up – wer von euch hat eine Löffelliste? Ich habe eine, aber sie existiert nur in meinem Kopf. Das Problem an dieser Liste ist, dass sie ständig länger wird und niemals kürzer. Manchmal würde ich mir gerne selbst Internetverbot auferlegen. Denn jeden Tag entdecke ich hier neue Länder und Orte, die ich unbedingt einmal sehen möchte. Irgendwo ganz weit oben auf der Liste hat mich immer die Chinesische Mauer angestarrt. Und die habe ich im Juli endlich, endlich gesehen – auf einem Tagesausflug von Peking nach Mutianyu.


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10 spannende Fakten über die Chinesische Mauer

  1. Sie ist nicht eine Mauer, sondern ein Netzwerk: Die Chinesische Mauer ist kein durchgehendes Bauwerk, sondern besteht aus mehreren Mauern, Wällen und Befestigungen, die über Jahrhunderte hinweg gebaut wurden.
  2. Unglaubliche Länge: Die Gesamtlänge aller Abschnitte der Chinesischen Mauer beträgt über 21.000 Kilometer – das entspricht etwa der halben Erdumrundung!
  3. Mehr als 2.000 Jahre alt: Der Bau begann bereits im 7. Jahrhundert v. Chr., aber die berühmtesten Abschnitte stammen aus der Zeit der Ming-Dynastie (14.–17. Jahrhundert).
  4. Nicht nur aus Stein: Die Materialien variieren je nach Region und Verfügbarkeit. Neben Stein und Ziegeln wurden Abschnitte auch aus gestampftem Lehm und Holz gebaut.
  5. Kein Schutz gegen Mongolen: Ursprünglich wurde die Mauer errichtet, um Invasoren wie die Mongolen fernzuhalten, doch sie diente oft mehr als Kommunikations- und Handelssystem.
  6. Wachtürme als Kommunikationsmittel: Entlang der Mauer gibt es Tausende von Wachtürmen, die nicht nur der Verteidigung, sondern auch der Signalübertragung dienten, z. B. durch Rauch oder Feuer.
  7. Die Chinesische Mauer aus dem Weltraum? Entgegen dem Mythos ist die Mauer vom Weltraum aus mit bloßem Auge nicht sichtbar – sie ist zwar lang, aber nicht breit genug.
  8. Ein massives Arbeitsprojekt: Millionen von Menschen arbeiteten über Jahrhunderte am Bau der Mauer, darunter Soldat:innen, Bauern und verurteilte Gefangene.
  9. Bedroht durch Erosion: Etwa ein Drittel der Mauer ist heute verschwunden, da sie durch Erosion, Vandalismus und den Bau moderner Infrastruktur beschädigt wurde.
  10. Ein UNESCO-Welterbe: Seit 1987 gehört die Chinesische Mauer zum UNESCO-Weltkulturerbe und wird als eines der beeindruckendsten Bauwerke der Menschheitsgeschichte anerkannt.

Tipp: Entdeckt die Chinesische Mauer auf dieser Tour ab Peking*. Wählt aus vielen Optionen, darunter VIP-Eintritt, eine bequeme Shuttle-Fahrt, eine geführte Tour auf der Großen Mauer und ein Buffet im Dorfstil.

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Chinesische Mauer Mutianyu Große Mauer in China
Die ungefähre deutsche Übersetzung von Mutianyu ist „Tal der schönen Felder“

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Ausflug an die Chinesische Mauer: Warum Mutianyu?

Mutianyu (chin.: 慕田峪; Aussprache: moo-tyen-yoo; übersetzt etwa: „Tal der schönen Felder“) ist der längste, voll restaurierte Abschnitt der Chinesischen Mauer und das ganze Jahr über von 7:30 bis 17:30 Uhr für Touristen geöffnet. 

Hier erwarten euch ein endlos langer Mauer-Walk, 23 Aussichtstürme und eine sensationelle Aussicht an klaren Tagen. Der Mauerabschnitt verbindet die Abteilungen Baima Pass im Westen und Jiankou im Osten.

Es gibt noch mehr restaurierte und von Peking leicht zu erreichende Mauerabschnitte, zum Beispiel Huanghuacheng, Jinshanling oder Simatai.

Sowohl von meinen chinesischen Arbeitskollegen als auch von unserem Concierge wurde mir aber gesagt, dass Mutianyu der schönste und malerischste Mauerabschnitt ist.

Chinesische Mauer Mutianyu Große Mauer in China
Die vielen tausend Stufen haben mir am nächsten Tag einen üblen Muskelkater beschert
Chinesische Mauer Mutianyu Große Mauer in China
Für die unglaubliche Aussicht hat sich das stundenlange Treppensteigen aber gelohnt

Auf den Spuren der Kaiser: Der Sommerpalast in Peking

Mauerabstieg mal anders: Mit dem Schlitten gehts nach unten

Es wäre wohl nicht Asien, wenn sich die Betreiber in Mutianyu nicht noch eine Verrücktheit ausgedacht hätten: Wenn ihr möchtet, könnt ihr am Ende eures Ausflugs mit dem Schlitten von der Mauer ganz nach unten fahren.

Denn – ich konnte es erst selbst nicht glauben – an der Chinesischen Mauer gibt es tatsächlich eine Sommerrodelbahn.

Wenn ihr die Chinesische Mauer über die Rodelbahn verlassen wollt, müsst ihr für die Fahrt nach oben ein Ticket für den Sessellift (nicht für die Seilbahn) kaufen.

Denn unten im Tal gibt es zwei Betreiber und auch zwei Ticketschalter – nur einer von beiden (den erkennt ihr an den Bildern) bietet die Schlittenfahrt am Ende an. Das Ticket für die „Tobbogan Slide“ kostet 100 CNY (Stand: 2025).

Dazu kommen noch die Kosten für den Eintritt (40 CNY), der Shuttle Bus (15 CNY hin und zurück) sowie die Gondel nach oben (100 CNY) – alle Preise beziehen sich auf Erwachsene.

Tipp: Nehmt an einer Ganztagestour ab Peking teil und entdeckt zwei kultige Attraktionen*. Ihr fahrt mit dem Bus zur Großen Mauer von Mutianyu, bevor ihr später den Sommerpalast erkundet.

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Chinesische Mauer Mutianyu Seilbahn und Sommer Rodelbahn
Mit der Seilbahn nach oben: Ein bisschen wackelig, aber angeblich sehr sicher
Chinesische Mauer Mutianyu Seilbahn und Sommer Rodelbahn
Auf der Rodelbahn gehts zurück ins Tal. Leider sind die Chinesen hier ziemlich langsam unterwegs
Chinesische Mauer Mutianyu Seilbahn und Sommer Rodelbahn
Mein Tipp: Den Start so lange wie möglich rauszögern, damit ihr nicht nach ein paar Metern ausgebremst werdet

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Chinesische Mauer: Von Peking nach Mutianyu mit dem Taxi

Mutianyu liegt ungefähr 73 Kilometer (je nach Verkehr ca. eineinhalb Stunden) von Peking entfernt. Für die Fahrt an die Chinesische Mauer gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Wir haben uns für die einfachste und bequemste entschieden und uns im Hotel einen Fahrer bestellt. Das Taxi für den ganzen Tag kostet in der Regel zwischen 700 und 900 CNY.

Wenn ihr zu viert seid, bezahlt also jeder zwischen 23 und 30 Euro – günstiger wird es mit dem Großraumtaxi.

Neben dem klassischen Taxi gibt es auch viele private Fahrer, die in Peking ihre Dienste anbieten. Sie arbeiten oft mit den Hotels zusammen oder legen ihre Flyer in Restaurants und an den Touristeninformationen aus.

Preislich unterscheiden sie sich nicht großartig von den Taxifahrern – nur bei einigen von ihnen spart ihr um die 100 CNY.

Der Vorteil am privaten Transport ist natürlich, dass ihr überall anhalten könnt, wo es euch gefällt. Zum Beispiel in einem der ländlichen Restaurants und Shops, die oft wahnsinnig günstig sind.

Oder auch an den Ming-Gräbern, die ungefähr 50 Kilometer außerhalb von Peking praktischerweise gleich auf dem Weg liegen. Ihr findet sie am Fuß des Berges Tianshou – die Taxifahrer kennen aber den Weg.

Chinesische Mauer Mutianyu Große Mauer in China
Obwohl wir einen ziemlich nebligen Tag erwischt haben, war die kilometerlange Mauer einfach nur beeindruckend
Chinesische Mauer Mutianyu Große Mauer in China
Alle paar hundert Meter kommt ein neuer Aussichtsturm – perfekt zum Fotografieren
Chinesische Mauer Mutianyu Große Mauer in China
Durch die Hitze und die vielen Treppen ist uns irgendwann nur noch der Schweiß runtergelaufen

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Von Peking nach Mutianyu mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Theoretisch könnt ihr auch mit dem Bus nach Mutianyu an die Chinesische Mauer fahren, das ist sehr viel günstiger.

Besonders entspannend ist die Fahrt allerdings nicht – denn die Busse sind vollgestopft und die wenigen Sitzplätze hart umkämpft. Dazu kommt, dass die meisten Chinesen kein oder nur wenig Englisch sprechen.

Wenn ihr euch doch für die öffentlichen Verkehrsmittel entscheidet, müsst ihr zuerst mit den Bussen 24, 106, 107, 123, 132, 206 (und noch ein paar mehr) nach Dongzhimen (东直门) fahren.

Alternativ halten dort auch die Expresslinien vom Flughafen oder die Straßenbahnlinien 2 und 13. In Dongzhimen ist die Busauswahl schon deutlich eingeschränkt: Nur der Bus 867 bringt euch direkt nach Mutianyu. Und das auch nur um 7:00 und 8:30 Uhr – zurück geht es um 14:00 und um 16:00 Uhr.

Die Fahrt nach Mutianyu dauert ungefähr zweieinhalb Stunden. Alternativ könnt ihr von Dongzhimen auch den Bus 916 (fährt alle 20 Minuten) nach Huairou nehmen.

Von dort fahren kleine Regionalbusse nach Mutianyu. Die Route ist etwas kürzer als die Direktverbindung: Insgesamt braucht ihr ungefähr zwei Stunden.

Tipp: Ihr habt ein längeres Layover in Peking? Wie wäre es mit einer Tour*? Zum Beispiel zur Chinesischen Mauer – inklusive Verpflegung und Flughafentransfers.

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Chinesische Mauer Mutianyu Große Mauer in China
Ein paar Mauerabschnitte waren sogar ziemlich einsam – ganz untypisch für China
Chinesische Mauer Mutianyu Große Mauer in China
Nach drei Stunden klettern einfach mal kurz stehenbleiben und die Aussicht genießen

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Noch ein paar Tipps für eure Fahrt an die Chinesische Mauer

  • Lasst euch im Hotel unbedingt die chinesischen Schriftzeichen für alle Bahnhöfe, Treffpunkte und Zielorte aufschreiben. Ganz besonders dann, wenn ihr mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs seid.
  • Steckt auch unbedingt die „Take me Home“-Karte aus dem Hotel mit Wegbeschreibung auf Chinesisch ein. Oder lasst euch alternativ alles aufschreiben.
  • Ich würde euch ganz dringend bequeme Schuhe mit Profil empfehlen. Die vielen Treppen waren viel anstrengender, als wir gedacht haben und die Stufen zum Teil extrem glatt.
  • Im Sommer Sonnencreme und Kopfbedeckung nicht vergessen! Auch wenn es auf der Mauer oft bewölkt und diesig wirkt, brennt die Sonne ohne Ende durch die Wolken.
  • Im Winter kann es auf der Mauer wahnsinnig kalt werden. Auch wenn die Temperaturen in Peking noch im Rahmen sind, braucht ihr in Mutianyu oft eine Winterjacke, Handschuhe und Mütze.
  • Nehmt unbedingt genug Wasser und ein paar Snacks mit auf die Mauer.
  • Am Fuß der Mauer gibt es viele Restaurants und Cafés. Die Preise sind für uns Westler noch akzeptabel. In den kleinen Restaurants, die ihr unterwegs in den Dörfern seht, esst und trinkt ihr aber viel, viel besser und günstiger.
Chinesische Mauer Mutianyu Große Mauer in China
Trotz der hohen Luftfeuchtigkeit hat es wahnsinnig gut getan, der Smog-City Peking für ein paar Stunden zu entfliehen
Chinesische Mauer Mutianyu Große Mauer in China
Trotz der vielen Touristen ist die Chinesische Mauer ein absolutes Muss, wenn ihr sowieso in Peking unterwegs seid
Chinesische Mauer Mutianyu Große Mauer in China
Mutianyu hat mir total gut gefallen. Das nächste Mal schaue ich mir vielleicht noch einen anderen Mauerabschnitt an

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Hoteltipp für Peking: Swissôtel BEIJING, Hong Kong Macau Center

Das 5-Sterne-Hotel Swissôtel BEIJING, Hong Kong Macau Center* liegt im Hauptgeschäftsviertel von Peking – umgeben von Restaurants, Einkaufszentren und direkt an der Metrostation Dongsi Shitiao. Zum Bahnhof Peking sind es ungefähr zehn Minuten und zum Flughafen eine halbe Stunde.

Das Swissôtel BEIJING bietet kostenloses WLAN und gemütliche, modern ausgestattete Zimmer. Am besten gefällt mir das Spa Amrita und das große Fitnessstudio, zu dem auch mehrere Tennisplätze gehören.

Außerdem werden hier täglich kostenlos Fitnesskurse angeboten. Zum Hotel gehören auch das Restaurant Pretty Clouds und die Flow Bar.

Peking Swissotel Beijing Hongkong Macau Center Standard Doppelzimmer
Mein gemütliches Zimmer im Peking Swissotel Beijing Hongkong Macau Center
Chinesische Mauer Mutianyu Große Mauer in China

Lauschige Kanäle, malerische Gärten und schiefe Pagoden

FAQs rund um die Chinesische Mauer

Hier beantworte ich euch noch einige häufig gestellte Fragen rund um die Chinesische Mauer.

Was ist die Chinesische Mauer?

Die Chinesische Mauer ist ein historisches Netzwerk aus Mauern, Wällen und Befestigungen, das über Jahrhunderte hinweg errichtet wurde. Sie diente dem Schutz des chinesischen Kaiserreichs vor Invasoren und als Kommunikations- und Handelsweg.

Wie lang ist die Chinesische Mauer?

Die Gesamtlänge aller Abschnitte beträgt über 21.000 Kilometer, was sie zu einem der beeindruckendsten Bauwerke der Welt macht. Dabei handelt es sich nicht um eine durchgehende Mauer, sondern um viele einzelne Abschnitte.

Wann wurde die Chinesische Mauer gebaut?

Der Bau begann bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. und dauerte bis ins 17. Jahrhundert. Die bekanntesten Abschnitte stammen aus der Ming-Dynastie (1368–1644).

Aus welchen Materialien besteht die Chinesische Mauer?

Die Materialien variieren je nach Region und Verfügbarkeit. Viele Abschnitte wurden aus gestampftem Lehm, Holz, Stein und Ziegeln gebaut. In den bergigen Regionen besteht die Mauer oft vollständig aus Stein.

Kann man die Chinesische Mauer vom Weltraum aus sehen?

Entgegen einem weit verbreiteten Mythos ist die Mauer vom Weltraum aus mit bloßem Auge nicht sichtbar. Sie ist zwar lang, aber ihre Breite ist nicht groß genug, um sie ohne Hilfsmittel aus dem All zu erkennen.

Was sind die bekanntesten Abschnitte der Chinesischen Mauer?

Zu den beliebtesten Abschnitten für Besucher:innen gehören Badaling und Mutianyu, die sich in der Nähe von Peking befinden. Beide sind gut erhalten und bieten beeindruckende Ausblicke auf die umliegende Landschaft.

Wie lange dauert ein Besuch der Chinesischen Mauer?

Das hängt vom Abschnitt ab, den ihr besucht. Ein Tagesausflug von Peking zu den Abschnitten Badaling oder Mutianyu ist sehr beliebt. Für entlegenere Abschnitte solltet ihr mehrere Tage einplanen.

Was sollte man für einen Besuch der Chinesischen Mauer mitbringen?

Bequeme und feste Schuhe, Wasser, Sonnenschutz und wetterfeste Kleidung sind essenziell. Einige Abschnitte haben steile Anstiege und erfordern eine gute Kondition.

Ist die Chinesische Mauer vollständig erhalten?

Etwa ein Drittel der ursprünglichen Mauer ist heute nicht mehr erhalten. Viele Abschnitte wurden durch Erosion, Vandalismus und den Bau moderner Infrastruktur zerstört. Dennoch gibt es viele restaurierte Bereiche, die für Besucher:innen zugänglich sind.

Warum wurde die Chinesische Mauer gebaut?

Die Mauer wurde ursprünglich zum Schutz vor Invasoren wie den Mongolen errichtet. Sie diente auch als Kommunikationsweg und hatte wirtschaftliche Bedeutung, da sie Handelswege wie die Seidenstraße absicherte.