Zuletzt überarbeitet am 2. Juni 2020 von Franzi
Ich glaube, Delhi ist die anstrengendste Stadt, die ich in meinem ganzen Leben kennengelernt habe – vollgestopft mit Lärm, Smog, Gerüchen und Verrücktheiten. Manchmal kommt es mir so vor, als würde die indische Hauptstadt ihre gesamte Energie aus den vielen Millionen Menschen saugen, die hier jeden Tag durch die Straßen hetzen. Ihr habt keine Lust auf Autoschlangen, Shoppingmalls und Geschäftsleute? Dann fahrt am besten direkt weiter nach Old Delhi, denn hier erlebt ihr noch das echte Indien.
Werbehinweis: Alle mit einem Sternchen* gekennzeichneten Links in diesem Post sind Affiliate-Links. Wenn ihr etwas über meinen Affiliate-Link kauft oder bucht, erhalte ich eine kleine Provision. Für euch ändert sich dabei aber nichts und es fallen auch keine Gebühren oder Ähnliches an.
Inhalt
Von Neu Delhi nach Old Delhi – eine Reise in die Vergangenheit
Die Fahrt von Neu Delhi nach Old Delhi fühlt sich an wie eine Zeitreise. Die Straßen werden immer schmaler, die Autos weniger und die Häuser heruntergekommener. Und wenn ihr dann endlich die ehemalige Hauptstadt (zwischen dem 12. und 19. Jahrhundert war das Old Delhi) erreicht, erlebt ihr eine ganz andere Welt. Wusstet ihr, dass Indien früher ein muslimisches Land war? Das merkt ihr in Old Delhi bis heute ganz deutlich, denn es gibt überall Moscheen und auch die Märkte und der Alltag der Bewohner sind muslimisch geprägt.
Sightseeing in Old Delhi ist anstrengend. Die Straßen sind unglaublich vollgestopft mit Menschen, Auto- und Fahrradrikschas, Verkäufern und Ständen. Es ist heiß, staubig, dreckig und mit den vielen extremen Gerüchen musste ich alle paar Meter ein bisschen würgen. Und trotzdem habe ich in Old Delhi einen der schönsten Tage seit langem verbracht. Denn im Gegensatz zu Neu Delhi ist der Stadtteil noch genau so geblieben, wie ich mir Indien immer vorgestellt habe: Bunt, laut, aufregend und irgendwie durchgeknallt.
Günstige Unterkünfte in Delhi findet ihr bei Booking.com.*
Lust auf ein Airbnb? Hier schenke ich euch 34 Euro auf eure erste Buchung.*
Die aktuellen Flugpreise nach Indien könnt ihr bei Skyscanner* vergleichen.
Red Fort: Das Rote Fort ist das Wahrzeichen von Old Delhi
Das Rote Fort ist eigentlich auch bei deutschen Touristen eher unter dem Namen Red Fort (Lal Qila) bekannt. Die riesige Festung aus rotem Sandstein wurde zwischen 1639 und 1648 für den Mogulkaiser Shah Jahan erbaut. Blöderweise wurde der aber zur selben Zeit von seinem eigenen Sohn Aurangzeb entthront und musste sein Leben als Gefangener im Fort von Agra verbringen.
Die Festungsmauern erstrecken sich über zwei Kilometer, die Mauerhöhe reicht von 18 Meter an der Flussseite bis 33 Meter an der Stadtseite. Seit 2007 gehört das Rote Fort (Red Fort) zum Weltkulturerbe der UNESCO. Besonders schön ist ein Besuch am späten Nachmittag, wenn der rote Sandstein in der Abendsonne leuchtet. Ein bisschen genervt hat mich allerdings, dass wir als Ausländer 250 Rupien Eintritt bezahlen mussten – Einheimische bezahlen gerade mal 40 Rupien. Geöffnet ist das Red Fort von 9:30 bis 16:30 Uhr.
Hier* könnt ihr spannende Ausflüge und Touren in Old Delhi und New Delhi vergleichen.
Unbedingt anschauen: Die Jama Masjid Moschee
Die Jama Masjid („Freitagsmoschee“) ist die größte Moschee in Indien und eine der größten auf der ganzen Welt. Sie wurde von 1644 bis 1658 im extravaganten Stil auf Befehl von Shah Jahan erbaut und schmückt sich unter anderem mit vier Ecktürmen, zwei 40 Meter hohen Minaretten und drei beeindruckenden Eingängen. Richtig schön ist auch die Bauweise, bei der abwechselnd weißer Marmor und roter Sandstein verarbeitet wurden.
Die Jama Masjid liegt im Zentrum von Shahjahanabad und kann außerhalb der Gebetsstunden besichtigt werden. Offiziell dürfen Frauen nur in Begleitung eines “verantwortlichen männlichen Verwandten” in die Moschee. Das gilt aber scheinbar nicht für Ausländer – oder man nimmt es einfach nicht so genau. Generell ist die Moschee von 8:00 Uhr bis zum Sonnenuntergang geöffnet. Während der Gebetszeiten und von 12:30 bis 14:00 Uhr darf sie allerdings nicht betreten werden. Der Eintritt ist frei – dafür wurden uns am Eingang 250 Rupien für die Kamera abgezockt. Wichtig: Nehmt euch ein Tuch mit, um die Schultern zu bedecken, sonst müsst ihr dort ein ungewaschenes leihen. An heißen Tagen empfehle ich euch auch ein paar Socken, denn dann ist der Boden glühend heiß.
Hier* könnt ihr spannende Ausflüge und Touren in Old Delhi und New Delhi vergleichen.
Shopping in Old Delhi: Saris, Kunst und Streetfood
Die Hauptstraße von Old Delhi ist ein Shoppingparadies. Der Basar Chandni Chowk ist bunt, laut und verrückt – aber mit ein bisschen Geduld kann man hier richtig toll einkaufen. Zum Beispiel frisches Obst, Gewürze, Kunst, Schmuck, Kurtas und Saris. Die Preise sind deutlich günstiger als in Neu Delhi und anstatt Made in China ist hier noch traditionelle, indische Handarbeit angesagt.
In vielen Geschäften könnt ihr euch auch Kleider und Hemden maßschneidern und zum Beispiel Bettwäsche oder Kissenbezüge nach Wunsch nähen lassen. Beim Streetfood in Old Delhi bin ich tendenziell eher vorsichtig. Oft sieht man auf den ersten Blick, ob das Essen hygienisch zubereitet wird. Man kann aber auch ganz böse ins Fettnäpfchen treten – es heißt ja nicht umsonst „Delhi Belly“.
Hier* könnt ihr spannende Ausflüge und Touren in Old Delhi und New Delhi vergleichen.
Noch mehr Sehenswürdigkeiten in Old Delhi
Absolut sehenswert ist auch der Sikh Tempel Gurudwara Sis Ganj Sahib. Er ist Tag und Nacht geöffnet und wir wurden dort sehr herzlich und neugierig empfangen. Kameras und Fotos sind allerdings nicht erwünscht – daran haben wir uns natürlich gehalten. Eintritt müsst ihr hier nicht bezahlen und der Tempel ist rund um die Uhr geöffnet.
Dann gibt es in Old Delhi noch die Mahatma Gandhi-Gedenkstätte Raj Ghat. Der indische Friedenskämpfer wurde hier 1948 beigesetzt und bis heute pilgern täglich viele Inder zu seinem Grab, um ihm die Ehre zu erweisen. Die Mahatma Gandhi-Gedenkstätte Raj Ghat ist Dienstag bis Sonntag von 9:30 bis 17:30 Uhr geöffnet.
Old Delhi: Hinkommen und rumkommen
Von Neu Delhi nach Old Delhi kommt ihr am besten mit der gelben Linie der Delhi Metro. Die Bahn hält an der Station Chandni Chowk. Hier steigt ihr direkt am Markt aus und habt es auch nicht weit zum Red Fort und zur Jama Masjid Moschee. Generell würde ich euch empfehlen, die Sehenswürdigkeiten in Old Delhi zu Fuß abzuklappern. Wir haben einmal eine Rikscha genommen und hätten die Strecke wohl zu Fuß in einem Drittel der Zeit geschafft.
Ansonsten gilt in Old Delhi wie fast überall in Indien: Es ist nervig und anstrengend – aber relativ sicher. Die Menschen erscheinen am Anfang ziemlich ruppig, aber eigentlich sind sie sehr herzlich, neugierig und hilfsbereit. Passt gut auf eure Sachen auf, auf dem Markt gibt es ziemlich viele Taschendiebe. Und geht den viele „Tourguides“ aus dem Weg, die sind wirklich zu nichts zu gebrauchen. An dieser Stelle noch ein ganz herzliches Dankeschön an meinen guten Freund Gaurav von The Spunky Traveler, der sich mal wieder die Zeit genommen hat, einer Kollegin und mir ein bisschen mehr von seiner Heimat Delhi zu zeigen.
Günstige Unterkünfte in Delhi findet ihr bei Booking.com.*
Lust auf ein Airbnb? Hier schenke ich euch 34 Euro auf eure erste Buchung.*
Die aktuellen Flugpreise nach Indien könnt ihr bei Skyscanner* vergleichen.
Indien liebt man oder hasst man, heißt es immer. Wie sieht das bei euch aus? Seid ihr Indien-Liebhaber oder sucht ihr euch lieber entspanntere Reiseziele aus?
Ich bin leider eher der Indien……hasser würde ich nicht sagen, denn ich hasse keine Menschen oder Länder. Aber defintiv der, dem Indien auf die Nerven geht – diese extremen Gegensätze, dieser Lärm, dieser Gestank – und ich mag leider die Gewürze und somit die Küche auch nicht. Streetfood ess ich sonst fast überall – meine Grenze ist hier mein Instinkt, womit ich bisher gut gefahren bin. Der Instinkt sagt mir in Indien irgendwie – stop!
Ich war auch in New and Old Delhi, hab mir ungefähr die gleichen Dinge angesehen wie du. War interessant, wenn ich schon mal dienstlich dort war – und auch wir sind mit der Rikscha im Stau gesteckt.
Privat würde ich aber nicht hinfliegen – es ist glaube ich die Kultur, mit der ich insgesamt am wenigsten anfangen kann. Und bevor ich privat nach Indien reise, kommen zirka 197 Länder vorher dran 😉
Hi Step,
haha, das kann ich absolut nachvollziehen. Ich frage mich manchmal selbst, wie man so ein Land eigentlich mögen kann 🙂 – aber irgendwie gefällt es mir. China ist zum Beispiel nicht so mein Ding, da fühle ich mich oft viel unwohler als in Indien.
Aber das ist ja das schöne an unserem Job. Dass man auch mal gezwungen wird, aus der persönlichen Komfortzone auszubrechen. Naja zumindest dann, wenn man nicht den ganzen Tag im Hotel rumhängen möchte 🙂
Liebe Grüße
Franzi
Hallo,
in Delhi hat mir neben dem was du beschrieben hast (und ich auch gesehen habe) noch das Rashtrapati Bhawan gefallen. Das sind die Regierungsgebäude und von dort führt eine breite Strasse zum India Gate.
Man muss sich dort nur von Abzockern in acht nehmen. Tuk Tuk Fahrer, die einen Anprechen, dass es geschlossen ist oder für Ausländer nicht erlaubt ist. Stimmt natürlich alles nicht. Die Gebäude kann man nur von außen besichtigen.
Ich muss die in einem auch Zustimmen. Indien ist anstrengend.
Lg
Thomas
Hi Thomas,
danke für den Tipp, das schaue ich mir das nächste Mal auf jeden Fall an.
Von der Abzocke her finde ich es im Vergleich zu Thailand, China etc. eigentlich noch im Rahmen. Aber aufpassen muss man natürlich schon.
Liebe Grüße
Franzi
Ich liebe Indien! Die Bilder wecken in mir schon wieder die totale Reisesehnsucht. Indien ist definitiv kein Land für einen entspannten Urlaub (außer vielleicht Goa oder Kerala) – aber ich habe dort wirklich ein paar meiner schönsten Reiseerinnerungen gesammelt.
Liebe Grüße
Gina
HI Gina,
oh, ein Indien-Fan, wie schön 🙂
Mir geht es ganz genauso wie dir.
Liebe Grüße
Franzi
Liebe Franzi,
ich bin bei Facebook gerade auf deinen Blog gestoßen. Im Oktober fliege ich gemeinsam mit einer Freundin nach Indien. Unser erstes Ziel wird auch Delhi sein 🙂
Danke für die tollen Bilder, jetzt freue ich mich gleich ein bisschen mehr. Nach Kerala zieht es uns übrigens auch, darüber hast du ja auch schon geschrieben.
Liebe Grüße
Franzi
Hi Freya,
Oh wie schön 🙂
Kerala dürft ihr wirklich nicht verpassen. Das ist dann wirklich die große Belohnung für all den Stress, der mit einer Indienreise verbunden ist.
Liebe Grüße
Franzi
Danke für deine Inspirationen! Es ist für mich eine Bereicherung zu sehen wie Menschen wirklich leben. Keine Scheinwelt die es in den Hotels gibt. Am schönsten ist beides zu genießen. Luxus und Wirklichkeit.