Zuletzt überarbeitet am 5. August 2022 von Franzi
|Werbung| Die letzten Wochen vor dem Umzug sind immer ein absoluter Albtraum. Und nachdem ich im Juli sechs Tage am Stück mit Schleppen, Putzen und Räumen verbracht habe, war ich mir absolut sicher: Wenn ich jetzt auch noch einen Berg hochrennen muss, falle ich auf der Stelle tot um. Entsprechend groß war auch meine Motivation, als ich an einem Donnerstagnachmittag meine Wanderschuhe schnürte, um die erste Etappe unserer Tour im Nationalpark Kalkalpen hinter mich zu bringen. Und wie schon so viele Male zuvor belehrte mich die Natur auch diesmal eines besseren: Anstatt fix und fertig kam ich gut gelaunt, voller Energie und mit einem Strahlen im Gesicht auf dem Gipfel an. Ich freue mich, dass ich diese tollen Erinnerungen heute endlich mit euch teilen kann. In diesem Artikel geht es auf den Kaipara Green Trails durch den Nationalpark Kalkalpen.
Inhalt
Ein paar spannende Fakten über den Nationalpark Kalkalpen
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Der Nationalpark Kalkalpen ist knapp 21.000 Hektar groß und erstreckt sich im Süden von Oberösterreich durch das Sengsengebirge und das Reichraminger Hintergebirge.
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Der Nationalpark wurde 1997 gegründet – 2017 wurde er (gemeinsam mit anderen Wäldern) in Teilen zum UNESCO-Weltnaturerbe erhoben.
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Mit 1963 Metern ist der Hohe Nock sein höchster Gipfel.
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Vier Fünftel des Nationalparks sind bewaldet, dabei dominieren Fichten, Tannen und Buchen.
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Der Nationalpark beherbergt über 200 Kilometer unverbaute Bachläufe, 800 Quellen und über 70 (bisher entdeckte) Höhlen.
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Im Park leben rund 30 Säugetier-, 80 Brutvogel- und 1500 Schmetterlingsarten. Die Pflanzenwelt weist über 1000 verschiedene Arten von Blütenpflanzen, Farnen und Moosen auf.
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Der Nationalpark Kalkalpen bietet unzähligen bedrohten Arten ein Zuhause. Dazu zählen Fischotter, Siebenschläfer, Braunbär, Luchs, Biber sowie viele Vogel- und Amphibienarten. Aber auch 102 der über 850 im Park nachgewiesenen Pflanzenarten stehen auf der Roten Liste.
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2022 feiert der Nationalpark Kalkalpen nicht nur sein 25-jähriges Jubiläum sondern auch 5 Jahre Weltnaturerbe Buchenwälder.
Unterwegs auf den Kaipara Green Trails
Hinter den Kaipara Green Trails stecken Touren und Wanderungen in Regionen, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Weit abseits vom Massentourismus führen die Routen beispielsweise zu Berghütten, die das Umweltgütesiegel des Alpenvereins tragen, oder auch zu Almbauern, die besonders nachhaltig produzieren. Unser Green Trail führte uns auf dem Luchs-Trail durch den Nationalpark Kalkalpen – begleitet von Ranger Heimo Emmerstorfer, der die Region in- und auswendig kennt.
Zwei Tage und eine (Hütten-)Nacht waren wir auf dem Luchs-Trail unterwegs. Es war heiß und anstrengend – aber auch spannend, lehrreich und einfach unglaublich schön. Dass ich trotzdem nicht klatschnass unten ankam, hatte ich meinen Kaipara-Outfits zu verdanken. Denn das Unternehmen aus Süddeutschland produziert hochwertige Produkte aus reiner Merinowolle.
Und tatsächlich ist Merinowolle zum Wandern an heißen Tagen perfekt. Denn das Material kühlt die Haut und nimmt ein Drittel seines Eigengewichts an Feuchtigkeit auf, ohne sich nass anzufühlen. So sorgt Merino immer für ein angenehmes Körperklima, ist geruchsneutralisierend, atmungsaktiv und hat dazu noch ein geringes Packmaß.
Dabei steht die Marke Kaipara für soziale Verträglichkeit, Transparenz und Nachhaltigkeit. Die Jacken, Longsleeves, T-Shirts und andere Produkte werden ausschließlich in Deutschland produziert. Und auch das Tierwohl kommt nicht zu kurz: Die Merinowolle aus Neuseeland stammt zu hundert Prozent aus Mulesing-freier Produktion.
© Gipfelfieber
Den Nationalpark Kalkalpen auf dem Luchs-Trail erkunden
Der Luchs-Trail verdankt seinen Namen der größten europäischen Katzenart. Die hat sich im Jahr 2000 nämlich tatsächlich in der Region blicken lassen, nachdem sie über 100 Jahre als ausgerottet galt. Zwölf Jahre später durfte sich der Nationalpark Kalkalpen sogar über Luchs-Nachwuchs freuen. Leider hielt die Euphorie aber nicht lange an, denn immer wieder fanden Wilderer ihre Wohnzimmer-Deko wichtiger als den Artenschutz.
Doch zum Glück ließ sich der Luchs nicht unterkriegen, und mit der tatkräftigen Unterstützung der Ranger und anderer Naturschützer hat er bis heute im Nationalpark überlebt. Dabei halfen auch Zuzügler aus der Schweiz, die die bestehende Population ergänzen konnten. Immerhin sechs Luchse gibt es deshalb aktuell im Nationalpark Kalkalpen, die immer wieder auf den aufgestellen Wildtierkameras eingefangen werden.
Zurück zum Luchs-Trail: Er führt auf insgesamt elf Etappen rund 200 Kilometer durch den Nationalpark Kalkalpen, durch den angrenzenden Nationalpark Gesäuse und durch das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal. Unterwegs können sich Wandernde auf unzähligen Almen stärken, zwei Bergsteigerdörfer des Alpenvereins besuchen und ganz nebenbei jede Menge über den Luchs lernen.
Aufstieg auf die Anlaufalm
Am ersten Tag stand für Andi von Gipfelfieber und mich nur der Aufstieg von Brunnbach auf die Anlaufalm auf dem Programm. Der dauert ungefähr zweieinhalb Stunden und führt entweder einen Forstweg entlang oder durch den Wald. Wir hatten Glück und sind vor dem Regen oben angekommen. Leider bekamen wir deshalb keinen Sonnenuntergang zu sehen, aber es war trotzdem unheimlich schön auf der Alm.
Die Anlaufalm wird von Gerda und Stefan bewirtschaftet. Stefan hat früher übrigens als Koch gearbeitet, und das schmeckt man auch. Für mich gab es am Abend noch eine leckere Kaspressknödelsuppe und zum Nachtisch ein Stück Apfelstrudel. Ein selbstgebrannter Zirbenschnaps durfte als Digestif natürlich auch nicht fehlen.
Auf der Alm wohnen übrigens noch zwei ganz bezaubernde Katzenkinder. Die waren die Stars des Abends – das Scheinwerferlicht mussten sie sich allerdings mit den beiden Schweinen Max und Mortiz, den Hühnern, den bimmelnden Kühen und einem Siebenschläfer teilen, der sich ebenfalls in der Hütte niedergelassen hat.
Ein kleines Highlight war auch mein gemütliches Herzerlzimmer, das bis zu zwei Gäste beherbergen kann. 18 weitere finden im Lager einen Schlafplatz. Besonders haben wir uns auch über die Outdoor-Dusche gefreut. Ich glaube, ich habe noch nie mit so einem tollen Panorama geduscht.
Von der Anlaufalm zum Hengstpass (2. Etappe auf dem Luchs-Trail)
Am nächsten Morgen stieß Ranger Heimo zum Frühstück zu uns. Er begleitete uns dann auch den ganzen Tag auf der zweiten Etappe des Luchs-Trails, die es ganz schön in sich hat und einiges an Kondition und ein bisschen Balance erfordert. Von der Alm aus ging es zuerst immer weiter abwärts und tief in den Nationalpark hinein. Dabei wurden die Pfade schmaler und steiler, zeitweise waren wir auch auf einem Grat unterwegs. Die Ausblicke haben uns aber immer wieder für die Strapazen entschädigt und unten angekommen konnten wir uns im tosenden Schleierfall kurz abkühlen.
Weiter ging es entlang der alten Bahntrasse, auf der früher das abgebaute Erz aus dem Gebirge heraus transportiert wurde. Einen kleinen Zwischenstopp gab es dann am Biwakplatz Weißwasser. Wer möchte, darf hier übrigens ganz legal campen und sich dank Feuerstelle, Gaskocher & Co. ein kleines Abendessen zubereiten.
Die zweite Etappe des Luchs-Trails führte uns dann wieder steil nach oben. Durch dichte Buchenwälder ging es bis zur Blahbergalm auf 1041 Meter. Die ist leider nur am Wochenende bewirtschaftet. Wir durften uns aber trotzdem über ein kühles Radler freuen, das oben im Brunnen bereit steht und über eine Vertrauenskasse abgerechnet wird.
Nach unserer späten Mittagspause war dann auch schon Endspurt angesagt. Vom Ahornsattel ging es durch den schattigen Wald zum Hengstpass. Unterwegs hatten wir auch einige tierische Begegnungen, darunter Gelbbauchunken, eine Kreuzotter und Spuren von Rotwild und Rehen.
© Gipfelfieber
Ein kleines Fazit zu unserem Kaipara Green Trail
Insgesamt waren wir rund sieben Stunden unterwegs und es war keine Sekunde langweilig. Das hatten wir besonders Heimo zu verdanken. Denn er weiß wirklich alles über die Region und die Tier- und Pflanzenwelt im Park. Von Rupfungen über Käfer, Totholz und Fährten haben wir gemeinsam mit unserem Ranger immer wieder Neues entdeckt und nach nur einem Tag extrem viel Wissen mit nach Hause genommen.
Geführte Touren mit Heimo oder einem seiner Ranger Kolleg:innen kann übrigens jeder mitmachen. Woche für Woche gibt es verschiedene geführte Ein- oder Mehrtagestouren. Wer möchte, kann aber auch individuell bzw. privat buchen. Zur Auswahl stehen zum Beispiel:
- Im Reich des Luchses
- Giftpflanzen, Heilkräuter und andere Naturschönheiten
- Nationalparkerlebnistour für Kinder & Familien
- Durch Höhlen zu verborgenen Wassern
- Im Tal des Rotwildes
- Fliegende Edelsteine
Alle Touren im Überblick findet ihr hier.
© Gipfelfieber
Offenlegung: Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Kaipara, dem Nationalpark Kalkalpen, der Steyr Nationalpark Region, Pyhrn-Priel Tourismus und Oberösterreich Tourismus.
Hallo Franzi! Danke für diesen Artikel über Green Trails und die Wildnis im Nationalpark Kalkalpen. Nationalparks sind wirklich Traumreiseziele. Macht weiter so und teile deine Reiseerfahrungen.