Zuletzt überarbeitet am 19. Juli 2023 von Franzi
|Werbung| Heute nehme ich euch mit zurück an einen der schönsten Orte, die ich jemals in meinem Leben bereisen durfte: Nach Kerala – God’s Own Country im Süden von Indien. Wenn ich die Augen schließe und an Kerala zurückdenke, rieche ich tausend exotische Gewürze, höre das Rauschen der Kokospalmen und erinnere mich an die farbenfrohen Zeremonien in den Tempeln der Region. Damit ihr auch ins Träumen geraten und euch vielleicht sogar ein bisschen inspirieren lassen könnt, möchte ich euch nicht nur mehr über Kerala erzählen sondern euch auch ein wunderbares Video von diesem schönen Fleckchen Erde zeigen.
Inhalt
Human by Nature: Kerala ist das Land der tausend Facetten
Nehmt euch drei Minuten Zeit und lasst euch inspirieren von den Menschen und der Natur im schönen Kerala. Und wer weiß, vielleicht landet die Region ja auch schon bald ganz oben auf eurer Wunschliste.
Das Land der Kokospalmen – Menschen und Kultur in Kerala
Der 1956 mit dem Namen „Kerala“ (Land der Kokospalmen) gegründete, knapp 39.000 km² große indische Bundesstaat im heißen Südwesten des Landes ist auf der ganzen Welt als ethnisch, kulturell und religiös ausgesprochen vielseitig und facettenreich bekannt. Gut die Hälfte der aktuell über 33 Millionen Bewohner sind Hindus, fast 30 Prozent Moslems und ca. 20 Prozent Christen. Damit stellen die beiden Letztgenannten im Vergleich der Bundesstaaten die größten Gruppen. Besonders bemerkenswert ist auch die seit Jahrhunderten weitgehend friedliche Koexistenz der genannten Glaubensrichtungen.
Historisch ist Kerala stark von seiner Küstenlage sowie intensivem See- und Fernhandel geprägt, der früh den Kontakt und Austausch mit anderen Kulturen förderte. Ökonomisch sind Landwirtschaft und Fischfang bis heute weitaus wichtiger als die nur spärliche Industrie. Aus Kerala stammt fast die Hälfte der indischen Kokosnuss- sowie annähernd die komplette Kautschuk- und Pfefferproduktion. Seit den 2000er Jahren gewinnt der Tourismus stark an Bedeutung. Publikumsmagneten sind vor allem die langen Sandstrände, das Wasserstraßennetz der „Backwaters“, die zahlreichen malerischen Wasserfälle, die exotische Fauna und Flora sowie die vielen traditionsreichen Feste und Festivals.
Die Backwaters – Keralas Lebensader im Hinterland
Dutzende von Seen, Lagunen und Flüssen sowie rund 1.500 Kilometer natürliche Wasserstraßen und künstlich angelegte Kanäle machen Kerala zu der indischen Region mit den meisten Gewässern. Die sog. „Backwaters“ im Binnenland der Malabarküste erstrecken sich über eine Fläche von 1.900 km² zwischen den Städten Kochi (Ernakulam) im Norden und Kollam im Süden. Die weitverzweigten Wasserwege werden schon seit Jahrhunderten als Transportstrecken für den Warenverkehr mit den typischen Lastkähnen und Hausbooten „Kettuvallam“ genutzt. Seit den frühen 1990er Jahren kommen diese auch verstärkt im Tourismus zum Einsatz. Die meisten der aktuell insgesamt ca. 2.000 Boote verkehren auf dem gut 60 km² großen Ashtamudi Lake (Kollam District) sowie dem über 2.000 km² großen Vembanadu Lake (Alappuzha, Kottayam, Ernakulam). Die Boote können auch tages- oder wochenweise gemietet werden.
Ebenfalls häufig und speziell bei den traditionsreichen Bootsrennen „Vallam Kali“ anlässlich des Erntedankfestes „Onam“ im August und September auf den Seen und Flüssen zu sehen sind die charakteristisch geformten sog. „Schlangenboote“ (Chundan Vallam). Eines der bestbesuchten Rennen ist das seit 1954 alljährlich Mitte August ausgetragene „Nehru Trophy Boat Tri Race“ auf dem Punnamada Lake (Alappuzha). Die touristisch bekanntesten Städte in den „Backwaters“ sind Alappuzha, Kollam, Kochi und Kottayam. Vor allem Kochi ist als regionales Zentrum des für ganz Kerala typisch Tanzes „Kathakali“ bekannt. Eine sehenswerte Einrichtung dort ist das „Kerala Folklore Museum“ für Architektur, Anthropologie und Ethnografie samt Theater sowie dem „Spice Art Shop“ und „Souvenir Shop“.
Teeplantagen in Munnar: Das grüne Gold aus den Bergen
Der Bundesstaat Kerala ist nicht nur eines der wichtigsten indischen Anbaugebiete für Kokosnüsse, Kautschuk und Kakao – auch Tee gedeiht hier großartig. Speziell die 40.000-Einwohnerstadt Munnar (Idukki) im bis zu knapp 2.700 Meter hohen Gebirge „Westghats“ im Südwesten Keralas ist schon seit geraumer Zeit für ihre riesigen, bis zum Horizont reichenden Teeplantagen bekannt. Der regionale Wasserreichtum und das milde Klima sorgen für verlässliche Anbaubedingungen. Große Gebiete der „Westghats“ gehören seit 2012 wegen ihrer ausgeprägten Biodiversität zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Die Anfänge des Teeanbaus in und um Munnar reichen bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Etwa zur selben Zeit errichtete das britische Militär hier aufgrund der angenehmen Kühle im heißen indischen Sommer eine „Hill Station“. Weitere schöne Ausflugsziele in der Nähe von Munnar sind das „Lockhart Tea Museum“ und der „Lockhart Tea Park“, das „KDHP Tea Museum (Nalluthanni Estate)“ sowie der „Eravikulam National Park“ und die benachbarte, besonders für Flitterwochen beliebte Kleinstadt Marayoor.
Outdoorerlebnisse und Wandern in den Western Ghats Mountains
Von den über 40 einzelnen Bergen in den „Westghats“ sind viele auch durch Wanderwege für den Tourismus erschlossen. Der höchste Gipfel ist der 2.695 Meter hohe Anamudi in den Distrikten Ernakulam und Idukki unweit der beiden Bergstationen „Devikulam Taluk“ und „Kothamangalam Taluk“. Der majestätische Gipfel gehört zur Gebirgsgruppe der generell als wunderschönes Wandergebiet bekannten und beliebten „Anaimalai/Anamala Hills“ oder „Elephant Mountains“ an der Grenze Keralas zum weiter östlich gelegenen Bundesstaat Tamil Nadu (früher Madras).
Als beste Reisezeit für Trekkingtouren in der Region wird die Trockenheit zwischen den Monaten November und Mai empfohlen. An die „Elephant Mountains“ schließen in Tamil Nadu die ebenfalls unter Wanderern populären „Palani Hills“ an. Gleichermaßen grenzüberschreitend präsentieren sich die „Cardamom Hills“ (Kardamomberge), in denen reizvolle Naturdenkmäler wie die „Lakkam Waterfalls“, die „Thoovanam Waterfalls“ und der „Pambar River“ im „Eravikulam National Park“ liegen.
Landestypische Küche: Wo (nicht nur) der Pfeffer wächst
Händler aus Kerala haben nachweislich schon vor ca. 5.000 Jahren Gewürze aus ihrer Heimat in andere Länder exportiert. Somit ist der englische Beiname des so fruchtbaren Bundesstaats „Land of Spices“ (Land der Gewürze) definitiv berechtigt. Typische Zutaten der Landesküche sind deshalb auch die überall im großen Stil kultivierten Chilischoten, Blätter des Currybaums, Kokosnüsse, Senfkörner, Kurkumawurzeln und Tamarinden. Wie auch sonst in Indien wird in Kerala viel Reis sowie Fisch und Geflügel gegessen. Rind oder Schwein kommt hingegen aus religiösen Gründen eher selten auf den Tisch. Beliebt und weit verbreitet sind hingegen vegetarische Gerichte.
Berühmt ist etwa das Festessen „Sadhya“, bei dem bis zu zwei Dutzend verschiedene Speisen auf einem Bananenblatt gereicht werden. In der Regel gehören hierzu köstliche Currys auf der Basis von Linsen, Erbsen, Tomaten, Kokosnuss, Joghurt, Bananen, Mangos und Limetten. Ein delikates Gericht mit Fleisch in Kerala ist „Erachichor“ mit Reis sowie Lamm, Ente oder Huhn. „Meen Molee“ ist würziger Fisch in Kokosmilch mit Curry. Zum Frühstück werden oftmals Pfannkuchen, Nudeln und Pasteten aus Reis serviert. (Idli, Dosa, Appam, Puttu, Pathiri).
Yoga und Ayurveda in Kerala: Die uralte Heilkunst aus Asien
Ayurveda und Yoga sind seit Jahrtausenden zwei integrale Bestandteile der indischen Gesundheitsvorsorge. Mit dem „Ministry of Ayurveda, Yoga, Naturopathy, Unani, Siddha and Homoeopathy (AYUSH)“ gibt es in Indien sogar ein eigenes Ministerium für alternative Heilmethoden und traditionelle Medizin. Das Ministerium leitet auch landesweit etwa 180 Ausbildungszentren für Ayurveda. Es gibt in ganz Kerala staatlich lizenzierte ayurvedische Krankenhäuser für die Behandlung ernster Erkrankungen. Viele der Medikamente sind jedoch auch im Handel erhältlich und ohne Rezepte frei verkäuflich, sollten aber möglichst nicht ohne Anweisung eines Arztes eingenommen werden.
Ein gutes und bewährtes System für die Qualitätskontrolle der Krankenhäuser und Wellnesseinrichtungen ist deren Klassifizierung mit dem sog. „Green Leaf“ (Grünes Blatt) als amtliches Gütesiegel. Ähnlich wie das Sternsystem bei Hotels zeigt eine hohe Anzahl dieser Blätter den gehobenen Standard der entsprechenden Einrichtung an. Viele der eher luxuriösen Hotels in Kerala verfügen auch über eigene Abteilungen und Räumlichkeiten für Ayurveda und Yoga.
Kerala my Love – ich hoffe, wir sehen uns bald wieder
Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Artikel ein bisschen Lust auf Kerala machen. Besonders für eure erste Indienreise gibt es tatsächlich keinen Ort, den ich euch mehr ans Herz legen kann. Ich selbst liebäugle gerade auch schon wieder mit einer Indienreise, gerne auch in Verbindung mit Yoga und Ayurveda. Mal sehen, ob sich dieser Plan vielleicht Ende des Jahres noch in die Tat umsetzen lässt.
Offenlegung: Dieser Artikel entstand in bezahlter Kooperation mit Kerala Tourism.
Ich habe Ihren Blog mit meinem fast vergissen Deutsch gelesen. Ihre Perspektive hat mir sehr gut gefallen; Danke sehr!
Alles, genau und statisch gesschrieben; auch tolle fotos!
Die größte Touristenattraktion ist jedoch die NehruTrophy Vallam Kali (Paddenlregatta & Bootsrennen). Jjahrlich es findet im nahegelegenen See in der Stadt Alapuzha, in dem Zweite Samstag im August statt. Ich hoffe, Sie können es dann besuchen und darüber viele schreiben!
Schauen Sier mal vorher das Buch „The biggest Regatta, Kerala Vallam Kali“ (Die Grosse Regatta, Kerala Vallam Kali- Author: Aurora Bobbyalis)
Grussen aus dem USA
Arohanum