Zuletzt überarbeitet am 19. Juli 2023 von Franzi
Die Halbinsel Samaná ist wohl das schönste Fleckchen im Norden der Dominikanischen Republik. Wir sind von Cabarete aus auf die Halbinsel gedüst und durften das Land dabei von seiner schönsten, aber auch von seiner schlimmsten Seite kennenlernen.
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Inhalt
Inselfeeling und Traumstrände: Da wollen wir hin
Von Kokospalmen gesäumte Traumstrände, einsame Buchten, Wasserfälle, grüne Berghänge und kleine Dörfer – so schön ist die Halbinsel Samaná. Kein Wunder also, dass jeden Tag unzählige Touri-Busse dort hingekarrt werden. Wir wollten Samaná aber viel lieber selbst mit unserem Mietwagen erkunden. Eine Entscheidung, die wir im Laufe des Tages nicht nur einmal bereuen sollten. Aber ich beginne mal am Anfang.
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Bitte auf keinen Fall am Mietwagen sparen!
Die meisten Mietwagenfirmen in der Dominikanischen Republik haben nur SUVs im Angebot. Aber auch wenn ein Kleinwagen zur Verfügung steht, solltet ihr lieber ein paar Euro extra locker machen und euch zumindest für Allrad-Antrieb entscheiden. Die Straßen auf der Insel sind wirklich eine Katastrophe: Voller Schlaglöcher und Spurrillen. Außerdem müsst ihr immer wieder von der Straße runter, um die schönsten Ecken der Dominikanischen Republik zu erkunden.
Korruption und Maschinengewehre statt Freund und Helfer
Dank unseres Riesenautos waren die zweieinhalb Stunden Fahrt also anstrengend, aber erträglich. Ein echter Horror war dagegen eine schreckliche Unsitte, die sich bei der Inselpolizei eingeschlichen hat: Die netten Herren halten wahllos Autos an (vorzugsweise natürlich die von Touristen), um von den Insassen Geld zu verlangen.
Das läuft dann ungefähr so ab: Im Rahmen einer „Verkehrskontrolle“ wird euer Auto herausgezogen. Im nächsten Moment seht ihr schon zwei riesige Muskelprotze mit abrasierten Haaren, Maschinengewehren und Militäruniformen auf euch zukommen. Die beiden positionieren sich dann rechts und links, sodass Weiterfahren unmöglich ist.
Einige wollen dann Führerschein und Fahrzeugpapiere sehen – andere machen sich erst gar nicht die Mühe, danach zu fragen. Dann verlangen sie in gebrochenem Englisch Geld, weil ihr Freund (immer der auf der gegenüberliegenden Autoseite) arm ist und Hunger hat. Im ersten Moment kann man in dieser Situation wirklich Angst bekommen – wir wollten beinahe reflexartig sofort bezahlen.
Ohne Dauer-Bezahlen durch die Dominikanische Republik
Letztendlich wollte der Polizist dann aber mehr als wir dabei hatten. Davon war er irgendwann so genervt, dass er uns weitergewunken hat – Glück gehabt. Während der nächsten paar Kontrollen (insgesamt drei an diesem Tag) haben wir unsere Nicht-Zahlen-Taktik dann perfektioniert: Dumm stellen, keine Sprachkenntnisse aufweisen (weder Englisch noch Spanisch), hilflos schauen und (ganz wichtig!) einen leeren Geldbeutel vorzeigen.
Wenn ihr also selbst einmal in der Dominikanischen Republik mit dem Auto unterwegs seid, würde ich euch raten, euch genauso zu verhalten: Möglichst wenig reagieren aber trotzdem freundlich bleiben und auf keinen Fall provozieren. Letztendlich ist es immer noch euer Gegenüber, der das Maschinengewehr in der Hand hält und über verantwortungsvollen Umgang mit Waffen wissen die Herren wohl auch nicht allzu viel.
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Erster Stop: Der Playa Grande
Nach all den Warnungen will ich euch aber unbedingt noch von der schönen Seite unseres Roadtrips erzählen, denn am Ende des Tages haben die positiven Eindrücke die negativen auf jeden Fall überwogen.
Wenn ihr von Puerto Plata, Sosua oder Cabarete kommt, solltet ihr auf jeden Fall einen Stop am Playa Grande machen. Mit seinem feinen Sand, den tollen Korallenfelsen und hunderten von Kokospalmen ist der Playa Grande einer der schönsten Strände der Dominikanischen Republik. Touristen gibt es hier nur wenige – dafür einen kleinen Markt mit inseltypischer Handwerkskunst und ein Freiluftrestaurant. Surfen und Bodyboarden kann man übrigens auch.
Zweiter Stop: Der Blue Lake
Als nächstes haben wir am Blue Lake angehalten – einer kleinen, glasklaren Quelle, in der man auch ganz wunderbar baden kann. Zum Blue Lake kommt ihr kurz nach dem Playa Grande, wenn ihr auf die Schilder an der rechten Straßenseite achtet. Von der Straße gelangt ihr über einen Feldweg und durch den Wald direkt ans Ziel – hier lohnt sich wieder der SUV.
Hier müsst ihr leider auch vorsichtig sein: Am Eingang stehen oft ein paar Einheimische, die sich als Offizielle ausgeben und „Eintritt“ verlangen. Am besten verhaltet ihr euch genauso wie gegenüber den Polizisten: Kein Englisch, kein Spanisch, dumm stellen. Wenn sie euch permanent nicht durchlassen wollen, solltet ihr nach einem Behördenausweis fragen – danach haben sie uns in Ruhe gelassen.
Der Weg nach Las Terrenas: Sehenswert, aber teuer
Kurz vor der Halbinsel führt die Straße links nach Las Terrenas und rechts nach Samaná (die „Hauptstadt“ der Halbinsel). Wenn ihr direkt nach Las Terrenas fahren wollt, müsst ihr eine ziemlich happige Straßennutzungsgebühr (ungefähr 12 Euro, one Way) bezahlen. Die Straße nach Samaná ist kostenlos.
Weil wir das vorher nicht wussten, sind wir direkt nach Las Terrenas gefahren. Die Fahrt dahin führt durch ein Gebirge voll von grünen Berghängen und ist wirklich spektakulär. Unterwegs gibt es immer wieder Aussichtspunkte, die euch einen tollen Blick über die Küste und die Halbinsel bieten.
Bacardi-Feeling und Buckelwale auf der Halbinsel Samana
Die Küsten von Samaná sind gesäumt von paradiesischen Sandstränden. Die beliebtesten Ziele sind Las Terrenas, Las Galeras und Santa Barbara. Ein weiterer Hauptanziehungspunkt ist die vorgelagert Insel Cayo Levantado, auf der der erste Bacardi-Werbespot gedreht wurde.
In die Bucht von Samaná kommen von Januar bis März Buckelwale zur Paarung und Geburt ihrer Jungtiere. Sie schwimmen so dicht an die Küste, dass ihr sie von Land aus beobachten könnt. Für dieses Naturschauspiel waren wir leider einen Monat zu früh dran.
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Surfen, Tauchen & mehr: Sport auf der Halbinsel Samana
Zum Surfen und Kitesurfen fahrt ihr am besten an die Strände Punta Bonita und Punta Popy in Las Terrenas. Material könnt ihr euch in vielen Hotels und in den lokalen Tauchschulen (kein Tippfehler!) ausleihen.
Die besten Tauchreviere sind Samaná, Las Terrenas und Las Galeras. Die Tauchschulen in der Umgebung bringen euch zu traumhaften Korallenbänken, Kanälen und Tunneln. Außerdem wird Wrack- und Höhlentauchen angeboten. Insgesamt gibt es in der Umgebung rund 20 gute Tauchspots.
Weitere Sportmöglichkeiten auf der Halbinsel Samaná sind zum Beispiel Mountainbiken, Kajakfahren, Reiten oder Höhlenwanderungen. Mountainbikes könnt ihr euch in Las Terrenas oder in Samaná ausleihen. In beiden Städten findet ihr auch Tourenanbieter.
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Oh man, das ist ja übel mit den korrupten Polizisten! Aber wahrscheinlich verdienen die nicht viel :/
Die Strände schauen richtig toll aus, bei DomRep denkt man ja eher an Pauschalreise und dass alles überfüllt ist. LG Steffi
Hi Stefanie. Ja, die Armut ist dort leider immer noch sehr groß. Anstrengend war die Abzockerei eigentlich auch nur deshalb, weil wir wirklich jede Stunde angehalten wurden. Und man wird eben auch nicht nur „angeschnorrt“ sondern bewusst in eine bedrohliche Situation gebracht, damit man anstandslos bezahlt.
Vor der Reise hatte ich übrigens die gleichen Gedanken wie du und wollte eigentlich nur einen günstigen Surfurlaub machen. Aber die Dominikanische Republik hat mich total positiv überrascht. Da die meisten Touristen nur in ihren Hotels sitzen, hat man die schönsten Ecken der Insel zum Teil für sich alleine 🙂
Oh ja, die Tricks kenne ich sehr gut 🙂 Als wir vor zwei Jahren in Cabarete kiten waren, durften wir auch immer wieder Bekanntschaft mit der örtlichen Polizei machen. Oft sind die auch zu den lokalen Surfschulen gegangen und haben sich einfach mal ein paar Scheine in die Hand drücken lassen. Aber wenn man merkt, dass die nur böse aussehen aber eigentlich harmlos sind, stumpft man irgendwann dagegen ab.
Haha ja, am Playa Encuentro ist auch öfter mal die Polizei aufgetaucht. Was die da wohl für einen Vorwand benutzen? LG Franzi
Ich komme gerade aus der DomRep und zum Thema Korruption bei Straßenpolizei: ich wurde zweimal angehalten, fast an der gleichen Stelle, wegen angeblicher Geschwindigkeitsüberschreitung. Man zeigte mir ein Messgerät, was beide Male exakt 116km/h anzeigte, was ich beide Male nicht gefahren bin. Der Vorschlag bei der ersten Kontrolle: ich solle doch 2.000 Pesos sofort bar zahlen, dann würde kein Speedticket ausgestellt, welches angeblich nur am Gericht in Santo Domingo zu begleichen wäre. Natürlich habe ich bezahlt, die Maschinengewehre sprachen für sich…
Beim zweiten Mal habe ich mir ein Ticket geben lassen, was innerhalb 30d zu bezahlen ist. Bin gespannt, ob die das bis nach Europa schicken. Zahlen werde ich jedenfalls nicht.
Also die Tipps befolgen: dumm stellen, kein Spanisch, kein Bargeld anbieten, Ticket nehmen, weiterfahren und in die nächste Mülltonne damit.
LG Andy
Hallo, wir planen nächstes Jahr in die DomRep zu fliegen. Ist dort Rechts oder Linksverkehr? Im Netz finde ich sowohl Linksverkehr als auch Rechtsverkehr. Vielen Dank, liebe Grüße aus Österreich