Zuletzt überarbeitet am 15. März 2021 von Franzi
[Ronny schreibt] Hi, ich bin Ronny und schreibe auf meinem Blog reisen-wandern.com. Als ich Franzis Blog fand, hat mir ihr Stil sofort gefallen und ich hatte Lust, einen Gastbeitrag für sie zu schreiben. Da ich zudem bekennender Japan-Fan bin, war für mich das Thema klar. In diesem Beitrag erzähle ich dir, warum Akihabara der für mich verrückteste Stadtteil von Tokio ist. Und ich zeige dir auf Fotos, warum du diesen Ort unbedingt einmal besuchen solltest.
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Inhalt
Warum gerade Akihabara?
Als ich das erste Mal nach Tokio fliegen wollte, habe ich bereits Monate davor recherchiert, wo ich am besten in der Stadt übernachten sollte. Ich wollte möglichst eine Unterkunft, die zentral liegt – was in Tokio gar nicht so einfach ist. Die Stadt ist riesig und hat so viel zu bieten, dass es ein klassisches Zentrum gar nicht gibt. Zumindestens nicht, wenn man von einem Punkt spricht, von dem aus man alles schnell erreichen kann.
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Bei meinen Recherchen bin ich natürlich auch auf Akihabara gestoßen. Okay, ich gebe zu, eigentlich wurde ich auf den Stadtteil durch eine Reportage über Maid Cafés aufmerksam. In dieser wurde immer wieder ein ganz bestimmtes Restaurant gezeigt: Das “Maidreamin”. Auf meiner To-Do-Liste stand deshalb ganz oben: “Ich will ein Maid Café besuchen!” Und da ich nicht wusste, was mich überhaupt in Tokio erwartet, buchte ich eine Unterkunft ganz in der Nähe von Akihabara.
Mein erstes Mal in Akihabara
Das Problem mit meinen To-Do-Listen ist: Was da einmal drauf steht, muss auch erledigt werden. Als ich in Tokio ankam war deshalb mein erstes Ziel – du ahnst es schon – Akihabara zu besuchen. Das gestaltete sich aber schwieriger als geplant, denn nach rund 24 Stunden ohne Schlaf nickte ich erst einmal erfolgreich in meinem Hotelzimmer weg.
Um 17 Uhr machte ich mich dann noch im Dämmerungszustand auf den Weg zu meinem Ziel. Die zwei Stationen nach Akihabara fuhr ich mit der S-Bahn, um wieder munter zu werden. Und dann erschlug es mich förmlich. Schon im Bahnhof musste ich mich erstmal orientieren, welchen Ausgang ich hier nehmen sollte. Überall wurde ich abgelenkt von süßen Mangamädchen auf Plakaten oder neuen Animes, die gerade angekündigt wurden. An einer Wand standen in Glasvitrinen Figuren von bekannten Animes. Ich glaube, ich brauchte rund 15 Minuten, um einen Ausgang zu finden.
Draußen angekommen wurde es aber nicht besser. Statt der kleinen Plakate im Bahnhof wurde ich jetzt von Riesenplakaten erschlagen. Hinzu kamen die vielen bunten Lichter, die überall blinkten. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt den Eindruck, es gibt hier keine Stelle, an der irgendetwas grau ist. Darum musste ich mich erstmal setzen, um den Farbflash zu verarbeiten. Das Verrückte daran ist: Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, es geht nur mir so. Doch als ich mich später mit anderen darüber unterhielt, stellte sich heraus, dass sie alle dieses Erlebnis hatten.
Akihabara, der perfekte Ort für Fans japanischer Popkultur (Otakus)
Wenn mich heute jemand fragt: “Was muss ich mir in Tokio ansehen?”, nenne ich auch immer Akihabara. Denn in Akihabara wirst du all das sehen, was du aus den Dokus kennst, die in Deutschland über Tokio gezeigt werden. In keinem anderen Stadtteil lebt der Otaku-Kult mehr als hier. Hier wirst du alles finden, was du dir als Fan der japanischen Anime-, Manga- und Cosplayszene wünschst. Nirgendwo kannst du diesem Hobby mehr frönen als an diesem Ort. Und nirgendwo anders in Tokio wirst du mehr Geld ausgeben für Dinge, die du mit nach Hause nehmen möchtest. Das verspreche ich dir.
Akihabara wird dich einfangen und nicht mehr loslassen, wenn du einen Faible für die japanische Popkultur hast. Hier findest du die meisten Maid Cafés an einem Ort. Bereits auf der Straße wirst du von den Mädchen umworben, die dich von einem Besuch in ihrem Café überzeugen wollen. Hier findest du auch das Café von AKB48, einer der bekanntesten Mädchengruppen in Japan, mit eigener Showbühne und einem speziellen AKB48 Store mit Fanartikeln. Hier wirst du auch eine große Anzahl an Tiercafés (beispielsweise mit Katzen oder Eulen) entdecken und natürlich mehrere Themencafés, wie zum Beispiel ein Final Fantasy Café.
Dazu kommen die ganzen Kaufhäuser und Geschäfte mit unzähligen Produkten für Otakus. In diesen wirst du ganze Etagen vollgestopft mit Mangaheften finden (es gibt sogar eigene P18 Abteilungen für Mangas). Und ja, ich war auch in einem Kaufhaus, in dem es auf einer Etage nur P18 Computerspiele gab für alle erdenklichen Fantasien. Du wirst Geschäfte nur für Cosplayer entdecken sowie Angebote, bei denen du professionell als einer deiner Lieblingscharaktere verkleidet wirst. Anschließend kannst du kostümiert durch die Straßen von Akihabara spazieren und dich bewundern lassen.
Neben diesem ganzen Wahnsinn ist Akihabara auch einer der Startpunkte für das Mario GoKart Reallife Rennen. Bei diesem fährst du in einem Kostüm von deinem Lieblings-Nintendo-Charakter auf einem GoKart durch die Straßen des Stadtteils. Wenn du das noch immer nicht als verrückt genug empfindest, dann besuche doch einfach eines der Sexkaufhäuser. Spätestens an dieser Stelle wirst du kopfschüttelnd dastehen und dich fragen, ob die Japaner wirklich alle so durchgedreht sind.
Ist Japan so verrückt wie Akihabara?
Auch wenn Akihabara der wahrscheinlich verrückteste Ort in Tokio ist, ist es weder Tokio noch Japan. Die Dokus, welche hierzulande über das Land gezeigt werden, zeigen vor allem Bilder aus diesem Stadtteil. Viele Deutsche denken deswegen, überall in Japan geht es so zu wie hier. Aber das ist nicht der Fall. Der verrückte Teil von Akihabara beschränkt sich auf nur einen kleinen Bereich. Sobald du die Hauptstraße verlässt und drei Querstraßen weiter gehst, wirst du ein ganz anderes Gesicht von Tokio kennenlernen.
Dieses ist ruhiger, gesetzter, nicht mehr so schrill und trotzdem in seiner eigenen Art wunderschön. Hier wirst du kleine Geschäfte finden, in denen nach alter Tradition Produkte hergestellt werden. Und du wirst auf jede Menge Tempel und Schreine stoßen, welche die Häuserfronten auflockern. Doch diese andere Seite von Tokio solltest du selber entdecken, wenn du irgendwann einmal nach Japan fliegst.
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Gefällt mir richtig gut das Viertel. Ich denke auch, dass Akihabara nicht Tokio repräsentiert und bei vielen Besuchern in den Medien oft unrealistische Erwartungen geschürt werden. Aber hey, die Verrücktheit verkauft sich eben am besten und wer die Gegend beim Tokio-Besuch auslässt, hat definitiv etwas verpasst.
Gruß
Hendrik
Hello Ronny. Super Artikel! Ich selbst war letzte Woche dort. Einen Tipp habe ich noch: Wer nach Akihabara möchte, sollte sich den Mandarake Store ansehen. Der Laden ist gut sortiert und hat eine riesige Auswahl an allem, was gesammelt werden kann. Auf 7 Etagen gibt es Mangas und und Figuren (und diverse andere, unaussprechliche Dinge, die man wahrscheinlich nur in Japan findet). Der Besuch des Viertels war auf jeden Fall ein Erlebnis.
Viel Spaß beim weiteren Reisen!